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antriebstechnik Innovation Scout 2024

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antriebstechnik Sonderausgabe Marktübersicht Innovation Scout 2024

TRENDBAROMETER

TRENDBAROMETER IIOT-PLATTFORM MANUFACTURING X – DER TAUSENDSASSA Die Zukunft für Unternehmen ist immer herausfordernd. Aktuell sind die Hürden aber besonders hoch und zahlreich. Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit sollen verbessert, die Lieferketten gleichzeitig sicherer und überprüfbar und neue Möglichkeiten der Monetarisierung entwickelt werden. Nun soll eine digitale Plattform Unternehmen bei all diesen Aufgaben helfen: Manufacturing-X, gefördert von Bundesregierung, Verbänden und der privaten Industrie. Digitalisierung ist scheinbar schon ein alter Hut. Wir alle sind mittendrin. Unternehmen wie Individuen arbeiten hart daran, sich digital aufzustellen. Aber um tatsächlich eine Industrie 4.0 zu erreichen, ist eine Verbindung all dieser Bemühungen notwendig. Digitalisierung funktioniert nicht allein, erst durch die Verknüpfung von Informationen können die Potenziale vollständig gehoben werden. Um diese Verknüpfung in vielen Dimensionen zu ermöglichen, haben Verbände, vor allem der VDMA, private Unternehmen und Behörden die Plattform Manufacturing-X projektiert. Mit deren Hilfe sollen Unternehmen Daten über die gesamte Fertigungs- und Lieferkette gemeinsam nutzen können. So sollen die Widerstands- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sowie der gesamten Wirtschaft gestärkt werden, nachhaltiges Wirtschaften, Kontrolle der Lieferketten und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ermöglicht werden. NEUE CHANCEN DER WERTSCHÖPFUNG Das alles ist kein kleiner Anspruch, aber das konsequente Ergebnis, wenn das Konzept Industrie 4.0 konsequent zu Ende gedacht wird. Den Standpunkt des VDMA fasste VDMA-Vizepräsident Henrik Schunk anlässlich des Digitalgipfels der Bundesregierung zusammen: „Die Digitalisierung ist von zentraler Bedeutung für die Transformation der Industrie. Völlig neue Chancen in der Wertschöpfung entstehen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Maschinen- und Anlagenbau. Hinzu kommt, dass die industrielle Datenbasis nicht nur für wirtschaftliche Vorteile sorgt, sondern auch die Nachhaltigkeit begünstigt, weil durch optimierte Prozesse weniger Ressourcen in Form von Energie, Material und Rohstoffen verbraucht werden. Hierfür braucht es die richtigen Rahmenbedingungen seitens der Politik.“ Diese Rahmenbedingungen soll nun die Initiative Manufacturing-X Miles Meier, Chefredakteur antriebstechnik DER MASCHINEN- UND ANLAGEN- BAU SPIELT EINE ZENTRALE ROLLE BEI DER UMSETZUNG herstellen. Sie setzt hierzu auf den Aufbau eines föderativen Datenökosystems für die produzierende Industrie in Deutschland und Europa. Ziel ist es, Daten aus der Industrie vertrauensvoll und ohne Verlust von Datensouveränität zu teilen. Der Maschinen- und Anlagenbau spielt hierbei mit seinen Produktionstechnologien und als größter industrieller Arbeitgeber eine zentrale Rolle für die Umsetzung. Profitieren von Manufacturing-X soll aber die gesamte produzierende Industrie in Deutschland und Europa. In der Automobilindustrie gibt es mit Catena-X bereits ein vergleichbares System. Allerdings ist das ein begrenztes System von großen Unternehmen und wenigen Maschinen. Manufacturing-X soll dagegen für den Mittelstand und viele modularisierte Maschinen offen sein. Beide Systeme fußen auf Gaia-X, einem 2029 der Öffentlichkeit vorgestellten Projekt zum Aufbau einer leistungsfähigen und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur in Europa. Zu den deutschen Gründungsmitgliedern gehört unter anderem auch Beckhoff Automation. DATENRAUM ERÖFFNET MÖGLICHKEITEN Die Vorteile für die Unternehmen, die sich bei Manufacturing-X einbringen, sollen mannigfach sein. Eine Grundidee ist es, dass deutsche und europäische Unternehmen in einer globalisierten Wirtschaft den Kontakt zu den Endkunden nicht verlieren. Große Softwareunternehmen könnten Verkaufsportale für Industriegüter organisieren, die aufgrund mangelnden Fachwissens nicht optimal für die Unternehmen funktionieren. Manufacturing-X soll hier Optionen bieten. Aber auch neue Geschäftsideen sollen durch freieren und schnelleren Datenfluss möglich sein. Machine-as-a-service- 6 antriebstechnik Marktübersicht 2024 www.antriebstechnik.de

Praktiken sowie genaueres Condition Monitoring sind offensichtliche Varianten davon, aber auch neue Finanzierungsmodelle sind denkbar. Auch völlig neue Ideen sind hier möglich, gerade auch im Hinblick auf Künstliche Intelligenz. Der Datenaustausch kann auch Lieferketten resilienter machen, da Anbieter und Nutzer schneller und passender zueinander finden könnten. Auch die Kontrolle von Lieferketten gemäß des Lieferkettengesetzes könnte mit Manufacturing-X vereinfacht werden. Auch die Nachhaltigkeit soll Manufacturing-X unterstützen. Nicht nur sind Effektivitätssteigerungen, die auch Energieeinsparungen nach sich ziehen, zu erwarten. Der CO 2 - Fußabdruck sollte durch einfacheren Datenaustausch ebenfalls besser zu ermitteln sein. Daraus ergeben sich viele weitere Möglichkeiten. Schließlich sind Daten die Grundlage für maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz. Mit einer größeren oder schneller bereitgestellten Datengrundlage werden bisher ungeahnte Innovationen denkbar. FÖRDERPROJEKTE STARTEN IM DEZEMBER Das Konzept des Manufacturing-X schwebt nicht im leeren Raum, sondern ins direkt mit anderen Initiativen unter Beteiligung des VDMA verbunden. Das digitale Typenschild, der digitale Zwilling, die Verwaltungsschale, OPC UA/ Umati sind Vorhaben, die einen vertrauenswürdigen digitalen Datenfluss ermöglichen und vereinfachen. Um die Initiative Manufacuring-X weiter zu unterstützen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) 152 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die ersten Projekte sollen im Dezember 2023 genehmigt werden. Der nächste Stichtag, um Projektskizzen beim BMWK einzureichen, ist der 31. Dezember 2023. Bild: Ziyan Yang – stock.adobe.com www.plattform-i40.de KUNDENSPEZIFISCHE ANTRIEBE ALS Asynchron und synchron Antriebe Direktantriebe (Torque) Reluktanzantriebe Axialfl uss Antriebe Brandenburger Strasse 10 D-88299 Leutkirch im Allgäu phone +49 7561 98248-0 info@ate-system.de www.ate-system.de www.antriebstechnik.de antriebstechnik Marktübersicht 2024 7