KUPPLUNGEN 01 02 03 heitskupplung verbunden werden mussten. Unsere neue Lösung reduziert das Massenträgheitsmoment für Beschleunigungs- und Bremsvorgänge, senkt das Gewicht und minimiert die Anzahl der Schnittstellen. Dies führt nicht nur zu weniger Steifigkeitsverlusten, sondern auch zu geringeren Gesamtkosten, da weniger Bauteile im Antriebsstrang benötigt werden. Eine besondere Herausforderung bei dieser Entwicklung war die Integration der Sensorik in die Sicherheitskupplung, insbesondere im Hinblick auf die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Funktionen und deren Einfluss auf die Messgenauigkeit. Es war essenziell, dass der Kunde trotz der Kombination unserer Produkte seine Messungen mit der erforderlichen Präzision durchführen kann. Zudem mussten wir Anforderungen wie die Wuchtgüte berücksichtigen und den Wuchtprozess entsprechend anpassen, da sich die bisherigen Prozesse nicht einfach übertragen ließen. Diese Entwicklung zeigt, wie wir durch kreative Ideen und enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen schaffen, die sowohl technisch fortschrittlich als auch wirtschaftlich vorteilhaft sind. Das angesprochene Projekt mündete in die Produktion von nur einer Kupplung – unterscheidet sich die Konstruktion für Losgröße 1 grundsätzlich von einer Serienproduktion? Die Konstruktion einer Einzelanfertigung also einer ‚Losgröße 1‘ unterscheidet sich in der Tat in mehreren wesentlichen Punkten von einer Serienproduktion. Der Hauptunterschied liegt in der individuellen Anpassung und Detailgenauigkeit, die bei einer Einzelanfertigung erforderlich ist. Dies erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und Kreativität im Designprozess, da jede Lösung maßgeschneidert und oft ohne direkte Vorgängermodelle entwickelt wird. Um ein solch spezielles Projekt zu realisieren, muss ein tiefes Verständnis für die Anwendung vorhanden sein. Wie läuft die Zusammenarbeit in solchen Fällen ab? Wie lange dauert so ein umfangreiches Vorhaben? Um ein spezielles Projekt wie die Entwicklung einer maßgeschneiderten Kupplung zu realisieren, ist tatsächlich ein tiefes Verständnis für die spezifische Anwendung unerlässlich. Dies beginnt mit einer gründlichen Analyse der Kundenbedürfnisse und der technischen Anforderungen. Unsere Zusammenarbeit mit dem Kunden ist dabei ein fortlaufender, interaktiver Prozess. Es beginnt oft mit detaillierten Gesprächen, in denen wir von R+W die genauen Anforderungen und die Zielsetzung des Kunden verstehen lernen. Anschließend folgen iterative Entwicklungsphasen, in denen Konzeptentwürfe erstellt, bewertet und verfeinert werden. Die Dauer eines solchen Vorhabens kann variieren, abhängig von der Komplexität des Projekts und den spezifischen Anforderungen. In der Regel dauert ein solches Projekt in unserem Unternehmen von der ersten Konzeption bis zur finalen Umsetzung einige Wochen bis zu mehreren Monaten. Dieser Zeitrahmen umfasst alle Phasen: von der initialen Anforderungsanalyse über die Entwicklung und das Testing bis hin zur endgültigen Produktion und Auslieferung des Produkts. Wichtig ist dabei, dass während des gesamten Prozesses eine enge und transparente Kommunikation mit dem Kunden aufrechterhalten wird, um sicherzustellen, dass das Endprodukt genau den Erwartungen entspricht und alle Anforderungen erfüllt. 18 antriebstechnik Marktübersicht 2024 www.antriebstechnik.de
04 01 Elastomerkupplungen von R+W sind zum Beispiel auch in Lastenrädern verbaut 02 Ein Beispiel für eine Lamellenkupplung mit integrierter Sensorik 03 Das Unternehmen mit Sitz in Wörth am Main teilt sein Wissen auch mit Hilfe von Webinaren 04 Die Entwicklung kundenspezifischer Kupplungen ist ein fortlaufender, interaktiver Prozess Sie sprachen von der eingebauten Sensorik. Können Sie uns da mehr erzählen? Baut R+W die Sensoren selbst? Die Integration von Sensorik in unsere Kupplungen ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Innovationsstrategie, da sie eine präzise Überwachung und Steuerung der mechanischen Systeme in Kombination mit den Kupplungseigenschaften ermöglicht. Die Sensoren ermöglichen es unseren Kunden, wichtige Betriebsdaten wie Drehmoment und Beschleunigung präzise zu messen. Die Integration dieser Sensortechnologie in unsere Produkte bedeutet, dass unsere Kunden von einer verbesserten Überwachung und Kontrolle ihrer Antriebssysteme profitieren können, was letztlich zu einer höheren Effizienz und Zuverlässigkeit führt. Die Sensorbaugruppen selbst werden von unserem Partner, Core Sensing, entwickelt und hergestellt. Wir pflegen eine enge und produktive Zusammenarbeit mit Core Sensing, die es uns ermöglicht, hochmoderne Sensorik in unsere Produkte zu integrieren. Diese Partnerschaft ist ein Schlüsselelement unserer Strategie, um technologisch fortschrittliche Lösungen anzubieten. Durch die Kombination unserer Expertise in der mechanischen Kupplungstechnik mit der Spezialisierung von Core Sensing auf Sensorik können wir unseren Kunden einzigartige, integrierte Lösungen bieten. Viele Experten sehen Sensorik als eines der wichtigsten Felder für die Zukunft des Maschinenbaus an. Was denken Sie, welche Trends werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen? Einer der Haupttrends, den wir in der Zukunft sehen, ist die verstärkte Nutzung von Echtzeit-Datenanalyse und -überwachung. Durch die Integration fortschrittlicher Sensoren in Maschinen und Anlagen können Betriebsdaten in Echtzeit erfasst und analysiert werden, was zu einer optimierten Leistung, erhöhter Effizienz und einer verbesserten vorbeugenden Wartung führt. Dies wird nicht nur die Betriebseffizienz steigern, sondern auch die Ausfallzeiten verringern und die Lebensdauer der Maschinen verlängern. Durch die Kombination unserer fortschrittlichen Sensorik mit den KI-Systemen der Kunden können komplexe Datenmuster identifiziert und analysiert werden, was zu einer optimierten Leistung und Effizienz der Maschinen führt. Diese Integration ermöglicht es, automatisierte Prozessoptimierungen durchzuführen und prädiktive Wartungsstrategien zu entwickeln, was letztendlich zur Steigerung der Betriebseffizienz und zur Reduzierung von Ausfallzeiten beiträgt. Zudem wird die Rolle der Nachhaltigkeit in der Zukunft des Maschinenbaus immer wichtiger. Sensorik kann dabei helfen, Ressourcen effizienter zu nutzen, Energieeinsparungen zu realisieren und Emissionen zu reduzieren. Durch die Überwachung und Analyse von Betriebsdaten können Unternehmen nachhaltigere Betriebspraktiken implementieren und so einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Sie sind nun fast zehn Jahre bei R+W Antriebselemente. Was hat Sie so lange bei dem Unternehmen gehalten? Zunächst ist es die ständige Innovation und die Herausforderung, die R+W bietet. In unserer Branche stehen wir immer wieder vor neuen technischen Herausforderungen und Möglichkeiten. Die stetige Weiterentwicklung unserer Produkte und die Arbeit an der Spitze der technologischen Entwicklung ist für mich persönlich sehr bereichernd und motivierend. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unternehmenskultur bei R+W. Ich schätze das kollegiale und unterstützende Arbeitsumfeld sehr. Es herrscht ein Geist der Zusammenarbeit, bei dem Ideen und Wissen offen geteilt werden, was eine kontinuierliche persönliche und berufliche Entwicklung ermöglicht. Diese positive und dynamische Arbeitsatmosphäre hat wesentlich dazu beigetragen, dass ich mich hier so lange engagiert habe und noch engagieren werde. Bilder: R+W Antriebselemente GmbH www.rw-kupplungen.de www.antriebstechnik.de antriebstechnik Marktübersicht 2024 19
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