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antriebstechnik 9/2017

antriebstechnik 9/2017

ELEKTROMOTOREN Vom

ELEKTROMOTOREN Vom Briefing zum Serienprodukt Entwicklung von kundenspezifischen Handmotoren Als Tier-One-Supplier für große OEMs aus dem Maschinen- und Anlagenbau konzipiert, entwickelt, produziert und montiert die Groschopp AG unter anderem handgeführte elektrische Geräte und KHL-Antriebe nach kundenspezifischen Anforderungen. Diese werden in den gewünschten Dimensionen und entsprechend den ergonomischen Bedürfnissen geplant – inklusive der Herstellung von Prototypen mithilfe von Rapid Prototyping. „In der Branche haben wir uns als Anbieter kundenspezifischer Antriebe einen Namen gemacht“, erläutert Thomas Georg Wurm, Geschäftsführer bei der Groschopp Vertriebsgesellschaft. Der Fokus liegt dabei auf der Produktion von Mittel- und Kleinserien. „Wir beraten unsere Kunden in allen Aspekten der Antriebstechnik, gemeinsam finden wir stets die optimale Lösung.“ Die maßgeschneiderten Antriebe basieren im Normalfall auf den bewährten Standardprodukten von Groschopp und werden gemäß den individuellen Spezifikationen angepasst. Dabei sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt – so realisieren die Viersener z. B. auch ausgefallene Bauformen. Die Entwicklungsabteilung ist direkt bei Groschopp im Haus angesiedelt und verfügt über modernste Tools, einen speziell eingerichteten Musterbau und ein eigenes Labor. Beispiele für die kundenspezifischen Lösungen sind Kommutator- und Servomotoren mit integrierter Regelung und Steuerung unter anderem für die Dosier- und Wägetechnik sowie Motoren aus Edelstahl oder auch mit FdA-zugelassenen Oberflä- Dipl.-Des. Timo Gulbinas ist Konstrukteur und Industrial Designer bei der Groschopp AG in Viersen chenbeschichtungen, die für den Einsatz in der NUG- und Pharmaindustrie geeignet sind. Aber auch hochdrehende Zentrifugenantriebe (bis 20 000 min -1 ) für die Labor-, Medizin- und Zerkleinerungstechnik sowie Stellantriebe für die Fördertechnik und Verpackungsindustrie gehören zum Portfolio von Groschopp. Nicht zuletzt entwickeln und fertigen die Viersener Experten auch komplette Antriebslösungen (Getriebe, Regelung und Steuerung) inklusive der Kunststoffgehäuse nebst Totmannschalter für industrielle Handmaschinen. Besondere Anforderungen Bei den Handmotoren nimmt Groschopp eine ganz besondere Expertenrolle ein. „Die handgeführten Geräte unserer Kunden bedienen oftmals professionelle Nischen und werden meist in kleinen und mittleren Stückzahlen hergestellt“, so Thomas Georg Wurm. „Im Vergleich zu massenhaft hergestellten Produkten müssen die Lösungen ganz besondere Anforderungen erfüllen.“ Allem voran gilt, dass sie über ausreichende Alleinstellungsmerkmale verfügen sollten, um vom Endkunden nicht mit Produkten des Wettbewerbs verwechselt zu werden. Der Hintergrund: Beim sogenannten „High Quality – Low Volume Manufacturing“ wird oft auf vorgefertigte Bauteile (COTS = Commercial Off-The-Shelf) weniger Hersteller zurückgegriffen –die entstehenden Geräte sind somit für den Endkunden kaum unterscheidbar. Eine Alternative zu Standardbauteilen sind kostengünstige, modifizierbare Standardantriebe (MOTS = Modifiable Off-The-Shelf) oder maßgeschneiderte kundenspezifische Lösungen. Am Beispiel einer handgeführten Blechschere für den professionellen KFZ- Bereich lassen sich diese beiden Optionen gut erläutern: So kann der Hersteller zum Beispiel den Handmotor KHL 50 mit Gehäuse in Kugellagerung wählen. Bei diesem Groschopp-Standardprodukt lässt sich das Wellenende mit einer geeigneten Verzahnung versehen, um den anwendungsseitigen Anforderungen zu entsprechen. Wenn ein Antrieb „von der Stange“ jedoch nicht ausreicht, kann der Hersteller der Blechschere Groschopp mit der Entwicklung eines individuellen Motors inkl. Gehäuse beauftragen. Dabei profitiert er von der langjährigen Konstruktionsexpertise und dem großen Lieferanten-Netzwerk der Viersener Antriebsexperten. Spezielle Bedingungen Die Gestaltung eines kundenspezifischen handgeführten Elektrogerätes ist aber auch 48 antriebstechnik 9/2017

01 Groschopp konzipiert, entwickelt, produziert und montiert u. a. handgeführte elektrische Geräte und Antriebe 02 Mithilfe von modernen Grafikprogrammen können die Entwickler einen ersten Eindruck des Innenraums eines neuen Gerätes bekommen 03 Im Entwicklungsprozess überprüft das Groschopp-Team die ergonomischen Eigenschaften des Handgerätes aus anderen Gründen nicht vergleichbar mit anderen Elektroantrieben: Weil das Gehäuse unmittelbar in Kontakt mit dem Nutzer ist, unterliegt es einer Vielzahl von Sicherheitsvorschriften. Zudem müssen die Geräte ganz unterschiedliche Aufgaben in vielen unterschiedlichen Einsatzbereichen erfüllen. Generell hängt das Design und der Aufbau der Maschine natürlich stark davon ab, in welchem Umfeld und von welchen Anwendern das Gerät genutzt wird: Eine handgeführte Blechschere für den professionellen KFZ- Bereich etwa hat ganz andere Anforderungen zu erfüllen als eine leichte elektrische Stoffschere in einer Großschneiderei. Am Anfang des Entwicklungsprozesses bei Groschopp steht deshalb immer ein detailliertes Anforderungsprofil, das mögliche Nutzergruppen und das „Nutzungsumfeld“ der Maschine enthält. Das ist ein wichtiger Teil des Pflichten-/Lastenheftes – schließlich müssen die Geräte so konstruiert sein, dass sie weder in der Produktion und Montage noch beim Endkunden unnötige Kosten verursachen. Außerdem sollten sie sich einfach reparieren und warten lassen. Das Groschopp-Team klärt deshalb in der initialen Analysephase alle Anforderungen an technische Komponenten, Herstellungsverfahren, die Produktarchitektur und mechanische Details. Basierend auf den technischen und konstruktiven Anforderungen des Lasten-/Pflichtenheftes wird zuerst die Leistung und der Aufbau des benötigten Motors und Getriebes definiert. Design als Alleinstellungsmerkmal In der Designkonzeption wird dann der Grundstein für ein attraktives und funktionales Gerätedesign gelegt – denn gut designte Produkte verkaufen sich besser. Um sich von seinen Mitbewerbern abzusetzen, muss jedes Produkt einen gewissen „Wow-Faktor“ haben. Das können z. B. unerwartete, neue Funktionen sein. Wichtig ist aber vor allem eine durchdachte Gestaltung – der Endkunde sollte erkennen, dass seine Erwartungen an das Produkt verstanden bzw. im Idealfall übertroffen wurden. Eine anwenderfreundliche Gestaltung eines Gerätes entsteht immer aus dem kreativen Spiel mit bestehenden Elementen und Ideen sowie dem innovativen Einsatz von Technologien und Materialien. Nach Absprache mit dem Kunden konstruiert das Groschopp-Team das Gerät schließlich mithilfe eines 3-D-CAD-Programms. Wichtig während des gesamten Prozesses ist das Prototyping – denn offene Fragen lassen sich anhand eines Modells besser veranschaulichen und klären. Protoypen können je nach Projektphase und Fragestellung ganz unterschiedlich aussehen: Die Bandbreite reicht vom einfachen Modell aus Pappe bis zum fertigen Produkt aus dem hauseigenen 3-D-Drucker. Mittels Rapid Protoyping lassen sich die Ergebnisse während des gesamten Entwicklungsprozesses überprüfen und anpassen – so lange, bis das Produkt reif für die Serie ist. „Wir entwickeln technologisch hochwertige Produkte mit einem attraktiven Design, die hohe Anforderungen an Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit erfüllen“, fasst Thomas Georg Wurm zusammen. „Dabei betreuen wir den gesamten Prozess von der ersten Idee bis zur Serienfertigung. Der Kunde erhält passgenaue Lösungen im Rundum- Sorglos-Paket.“ www.groschopp.de [UNNACHGIEBIG KRAFTPAKET ] BRECOFLEXmove + BRECOmove Beste Zahnriemenqualität aus Porta Westfalica, verbaut in Ihrer Anlage. Das ist Bewegung. das man kaum sieht