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antriebstechnik 8/2016

antriebstechnik 8/2016

MAGAZIN I NACHGEFRAGT

MAGAZIN I NACHGEFRAGT Was bedeutet der Brexit für den deutschen Maschinenbau? Das Votum zum Brexit ist mit Blick auf den gesamteuropäischen Zusammenhalt sehr beunruhigend. „Jeder für sich“ entspricht nicht der Gründungsidee der EU und kann nicht die Antwort auf die Herausforderungen im weltweiten Wettbewerb mit Amerika und Asien sein. Die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen auf Continental sind voraussichtlich nur begrenzt. So erwirtschaften wir in Großbritannien derzeit weniger als 3 % unseres Konzernumsatzes und erwarten, auf dem dortigen Markt weiterhin erfolgreich unsere Produkte zu verkaufen. Aus unserer Sicht wird es wird Jahre dauern, bis der Austritt Großbritanniens aus der EU faktisch vollzogen ist und neue Einzelabkommen zur künftigen Zusammenarbeit verhandelt sind. Politische und wirtschaftliche Unsicherheit ist die Folge. Ganz zu schweigen von den direkten Einschnitten für die Beschäftigen am Finanzplatz in London. Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender der Continental AG, Hannover Für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau gehört Großbritannien zu den traditionellen Kernmärkten in Europa. Im Länderranking der deutschen Maschinenbauexporte liegt Großbritannien auf Rang 4 mit einem Ausfuhrvolumen von zuletzt 7,2 Milliarden Euro (2015, +5,8 %). Zudem ist das Land ein wichtiger ausländischer Investitionsstandort für unsere Industrie. Was die Folgen des „Brexit“ betrifft, so sind diese derzeit noch nicht absehbar. Mit einer Umsetzung des EU-Austritts müsste Großbritannien nicht nur der Zugang zum Binnenmarkt neu aushandeln, sondern würde gleichzeitig die Teilhabe an den bestehenden EU-Freihandelsabkommen verlieren. Der Handel mit Großbritannien würde dadurch spürbar erschwert – für eine exportstarke und mittelständisch geprägte Industrie wie den Maschinenbau wäre dies eine Belastung. Unsere Zielrichtung muss mehr denn je „Europe first“ lauten. Hartmut Rauen, Stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer, Frankfurt Foto: Hintergrund, Fotolia Was der Brexit für den deutschen Maschinenbau bedeutet, das lässt sich heute noch gar nicht greifen. In der momentanen Situation herrscht überall große Unsicherheit gepaart mit Ratlosigkeit. Auf dieser Basis lassen sich keine Investitionsentscheidungen treffen! Daraus resultierend entsteht hier aktuell ein Schaden für alle Beteiligten. Ein sauberer Brexit wäre sicher halb so schlimm. Aber ob er überhaupt kommt…? Dr. Tim Bendig, Leiter Strategisches Marketing & Corporate Communications, Lenze, Aerzen Als global agierendes Hightech-Unternehmen hatten wir stark auf einen Verbleib von Großbritannien in der EU gehofft. Mögliche mittelfristige Folgen des Austritts sind aktuell noch schwer einzuschätzen, jedoch gehen wir von einer sinkenden Wirtschaftskraft Großbritanniens aus u. a. weil das Land den freien Zugang zum EU-Binnenmarkt verlieren könnte. Großbritannien ist für ebm-papst wichtiger Handelspartner für Ventilatoren und Motoren. Seit vielen Jahrzehnten betreiben wir in Chelmsford nahe London eine Niederlassung in der wir aktuell knapp 100 Mitarbeiter beschäftigen. Hauke Hannig, Leiter Unternehmenskommunikation und Politik, ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG

MAGAZIN AMO baut Stammsitz aus Der Messtechnik-Hersteller AMO hat seinen Firmensitz in St. Peter am Hart in Österreich erweitert. Standen im bisherigen Gebäude den Mitarbeitern rund 1 600 m 2 Fläche zur Verfügung, sind es im erweiterten Bau nun ca. 4 000 m 2 . Die Fläche bietet Platz für bis zu 250 Mitarbeiter, wobei die Fertigung den Großteil des Raums einnimmt. Wie auch schon das alte Gebäude wurde der Anbau in Niedrigenergiebauweise errichtet. Die Heizung und Kühlung wird dabei über eine Wärmepumpe betrieben. Die Heizkörper sind in der Decke verbaut. Durch das Prinzip der Betonkernaktivierung wird im Sommer – bis auf wenige Ausnahmen wie den Mess- oder Belichtungsraum – keine Klimaanlage benötigt. Statt dessen wird die Decke mit kaltem Wasser bis auf 18 °C heruntergekühlt. Im Winter kann nach demselben Prinzip energiesparend geheizt werden. „Jetzt steht der Ausbau der Forschungs- und Entwicklungsabteilung sowie die personelle Aufstockung in allen Unternehmensbereichen wie Vertrieb, Fertigungs- und Prozesstechnik, Service und Produktion an“, sagte Heinz Eisschiel, Gründer und Geschäftsführer der AMO GmbH. www.amo-gmbh.com Bestandsaufnahme zum Internet of Things Wie große Unternehmen bis zum Jahr 2020 Technologien des Internet der Dinge nutzen möchten und wo sie Chancen für die Wertschöpfung sehen, zeigt der „IoT 2020 Business Report“ von Schneider Electric. Er basiert auf einer Umfrage unter 2 500 Entscheidungsträgern in zwölf Ländern. Dass sich Erkenntnisse, die aus IoT-basierten Daten gewonnen werden, wirkungsvoll in der gesamten Organisation teilen Halle A3 Stand 310 lassen, davon sind 81 % überzeugt. Allerdings befürchten 41 %, dass Cyber-Sicherheit eine schwierige Aufgabe wird. Fast die Hälfte möchte in den nächsten zwei Jahren eine IoT-fähige Lösung für Gebäudeautomation einführen. Allerdings zeigt sich auch, dass es Firmen schwerfällt, einen Einstieg in das IoT zu finden und die Wertschöpfung nachzuweisen. Kaum ein Unternehmen kann es sich leisten, die bestehende OT- und IT‐Infrastruktur zu ersetzen. Das IoT wird demnach eher bestehende Investitionen ergänzen und Geschäftsprozesse und -ergebnisse im Laufe der Zeit verändern. Kupplungen, Brems- und Kühlsysteme Unsere vielfältigen Antriebslösungen für die Marinetechnik sind weltweit kurzfristig verfügbar und werden an jede anwendungsspezifische Gegebenheit angepasst. www.schneider-electric.de www.ktr.com