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antriebstechnik 6/2018

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MAGAZIN I NACHGEFRAGT

MAGAZIN I NACHGEFRAGT „Das bringt völlig neue Konzepte“ Fast überall, wo sich in der Technik etwas dreht, stellen Lager ein unverzichtbares Konstruktionselement dar: Sie sind quasi das „Herz“ vieler Maschinen. Ergo liegt es nahe, diese betriebswichtigen Komponenten nicht nur langlebiger zu machen, sondern sie auch kontinuierlich zu überwachen. Um ungeplanten Stillständen vorzubeugen und die Verfügbarkeit zu steigern, gewinnt die Vorhersagbarkeit immer mehr an Bedeutung. Das wiederum verlangt nach modernster Sensortechnik samt ausgefeilter Signalverarbeitung sowie Zustandsdaten- Analysen mithilfe intelligenter Algorithmen. Um die Prognose-Qualität zu optimieren, bietet sich zudem die Aggregation dieser Daten in der Cloud an, um „Big Data Analytics“ oder „Deep Learning“-Konzepte zu realisieren. SKF verfolgt diese Ansätze – je nach Anwendung bzw. Kundenwunsch – z. B. mit tragbaren Sensoren zzgl. Analyse-Apps, netzwerkfähigen Sensoreinheiten für Radsatzlager von Zügen oder auch Online-Maschinenüberwachungssystemen für Schiffsgetriebe. Die entsprechenden Daten können die Experten im weltumspannenden Netzwerk aus SKF Remote Diagnostic Centern per Cloud permanent fernüberwachen. Das versetzt SKF in die Lage, den Anwender frühzeitig vorzuwarnen, sobald sich ein Problem anbahnt. Zu diesem Zweck sind schon jetzt mehr als eine Million Maschinenkomponenten mit der SKF Cloud vernetzt. Und diese Vernetzung ermöglicht neue Geschäftsmodelle auf Basis von performanceabhängigen Vereinbarungen mit den Kunden. Dr. Bernd Bauer, Manager Service Sales Development, SKF GmbH „Wir brauchen nur noch einen Energie- und Datenanschluss“ Die klassische Antriebstechnik besteht aus Motor mit zugehörigem Steuerungsgerät und ist über alle Leistungsklassen seit Jahren erprobt. Zu nehmend kommen aber auch Motoren mit integrierter Steuerung und internetfähiger Kommunikationsschnittstelle an den Markt. Hierdurch entstehen immer kompaktere, autarke Antriebsmodule, die nur noch einen Energie- und Datenanschluss benötigen. Unter dem Aspekt der Digitalisierung wird in den Medien das künftige Wertschöpfungspotenzial in der Verfügbarkeit von Daten gesehen. Darüber hinaus wird der einfache Zugriff auf abstrahierte Steuerungsfunktionen, die direkt auf der motorinternen Steuerung umgesetzt werden, ermöglicht. Das sehen wir als kommendes Potenzial, ohne dabei mit den klassischen industriellen Feldbussen in Konkurrenz zu treten. Nur mit letzteren können hoch integrierte, zeitkritische Aufgaben in der näheren Zukunft gelöst werden. Einfache Anwendungen, wie z. B. zeitunkritische Positionieranwendungen, können durch Kombination autarker Antriebsmodule mit neuen Kommunikationsschnittstellen schnell realisiert werden. Wird für diese Kommunikation auf OPC UA gesetzt, werden nicht nur die Sensor- und Statusdaten zugänglich, sondern auch die Ansteuerung kann durch OPC-UA-Funktionsaufrufe umgesetzt werden. Moritz Chemnitz, stellv. Abteilungsleiter, Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK „Wir müssen vorgedachte Module entwerfen“ Einer der Grundgedanken von Industrie 4.0 liegt in der vollständigen Vernetzung aller Teilnehmer. Ermöglicht wird dies über Produkte und Komponenten mit eingebetteten Systemen, welche in der Lage sind Daten zu sammeln, zu kommunizieren und sich so zu vernetzen, woraus sich völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Die Fabrik der Zukunft fordert intelligente, vernetzte Antriebskomponenten, welche über ein digitales Abbild verfügen. Dieser digitale Zwilling ermöglicht den Zugriff auf Daten aus jeder Phase des Produktlebenszyklus. So ermöglichen hinterlegte Informationen aus der Projektierung und Konfiguration eine schnelle Inbetriebnahme des individuellen Produkts und mithilfe von Betriebsdaten kann eine vorausschauende Instandhaltung realisiert werden. Die wandelbare und effiziente Fabrik der Zukunft basiert auf dem Grundgedanken modularer, skalierbarer Prozessmodule, welche durch zellulare Transportsysteme durchgängig und intelligent mit Software vernetzt werden. Es gilt vorgedachte, konfigurierbare, vollautomatisierte Prozess- und Produktionsmodule für unterschiedlichste Branchen zu entwerfen, zu qualifizieren und zu realisieren. Deren Einbindung muss schnell und einfach – nach dem Plug-&-Play-Prinzip – funktionieren. Johann Soder, Chief Operating Officer, SEW-Eurodrive GmbH & Co KG 14 antriebstechnik 6/2018

MAGAZIN Bosch Rexroth legt bei Umsatz kräftig zu Bosch Rexroth hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 5,5 Mrd. EUR und damit ein Wachstum von 10,4 % erzielt. Der Auftragseingang stieg um mehr als 27 %. In den ersten Monaten des aktuellen Geschäftsjahres setze sich die Entwicklung fort, so das Unternehmen. Die höchsten Zuwachsraten verzeichneten die Bereiche Mobile Anwendungen und Fabrikautomation. Die Entwicklung im traditionellen Kerngeschäft Industriehydraulik war 2017 eher moderat. In Bezug auf Regionen war das Umsatzwachstum am stärksten in der Region Asien-Pazifik mit 20,7 %. Amerika und Europa verzeichneten ein Plus von 10 bzw. 8,5 %. In Vietnam sicherte sich das Unternehmen einen Großauftrag für den Bau eines Sturmflutsperrwerks in Ho-Chi-Minh-Stadt. Mit den Übernahmen von Maestranza Diesel in Peru und Hytec Holdings in Südafrika wurde die internationale Präsenz ausgebaut. Zum Jahreswechsel hatte das Unternehmen weltweit mehr als 30 500 Mitarbeiter, rund 3,5 % mehr als im Vorjahr. www.boschrexroth.com Monforte soll Internationalisierung forcieren Wirtschaftlich. Flexibel. Effizient. NKE Austria hat mit Jesús Monforte einen neuen Vertriebsleiter. Der Ingenieur und MBA bringt internationale Erfahrung in der industriellen Produktund Marktentwicklung mit. Zuletzt war der Spanier für ABB und Mann+Hummel in Spanien, im asiatisch-pazifischen Raum sowie in Deutschland tätig. NKE ist seit zwei Jahren Teil der Fersa Group, ein Zusammenschluss von NKE und Fersa Bearings. „Mit Jesús Monforte setzen wir den nächsten Schritt zur Internationalisierung der NKE Austria und der Fersa Group“, sagte NKE-Geschäftsführer Thomas Witzler. „Er verbindet viele Jahre Erfahrung aus dem Automotive-Bereich mit Expertise aus klassischen Industrieanwendungen.“ Monforte erklärte: „Zu den Herausforderungen gehört die Bündelung unserer Maßnahmen und die Steigerung der Verkaufszahlen in jenen Marktsegmenten, in denen Wälzlager der Unternehmensgruppe am effizientesten eingesetzt werden können.“ www.nke.at SIZING ASSI STANT - Auslegung in Sekunden www.sizing-assistant.de alpha Value Line ∙ maximale Flexibilität ∙ hohe Zuverlässigkeit ∙ schnelle Verfügbarkeit ∙ neue konstruktive Möglichkeiten Wir beraten Sie gerne: Tel. +49 7931 493-0 WITTENSTEIN alpha – intelligente Antriebssysteme www.wittenstein-alpha.de V-Drive Basic / Value ∙ Zyklus- und Dauerbetrieb ∙ höchste Drehmomentdichte ∙ geringer Bauraum ∙ maximale Laufruhe ∙ konstant geringes Verdrehspiel über die gesamte Lebensdauer alpha