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antriebstechnik 4/2018

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MAGAZIN I KOMMENTAR

MAGAZIN I KOMMENTAR Fabrik der Zukunft – heute schon die Möglichkeiten von morgen vorbereiten Im Maschinenbau wird die Frage gerade intensiv diskutiert: Wie sieht die Fabrik der Zukunft aus und was bedeutet das für aktuelle Investitionsentscheidungen? Was ist zukunftssicher und wie lässt sich moderne Produktion an den jeweils aktuellen Bedürfnissen des Marktes ausrichten? Und schließlich: Was kann Automatisierung zu dieser Entwicklung beitragen? Konsens herrscht bei den Praktikern darüber, dass in der Großserienproduktion Kostendruck und Qualitätsanforderungen weiter ansteigen werden. Daneben steigt aber auch der Bedarf, kunden individuelle Produkte mit Losgröße 1 zu marktgerechten Preisen bei hohem und gleichbleibendem Qualitätsstandard fertigen zu können. Um das Ausmaß der möglichen Veränderungen zu verstehen, hilft ein Blick aus einer neuen Perspektive: Was ist in der Zukunftsfabrik durch Vernetzung eigentlich nicht veränderbar? Erstaunlich wenig: Der Boden, die Wände und ein Dach. Der Rest der Fabrik, also Maschinen, Automationstopologien, Einrichtung, Kommunikationswege, sogar die Menschen und ihre Zusammenarbeit werden sich für die Fabrik der Zukunft verändern – sie müssen sich verändern. Bei der Frage, welche Auswirkungen diese Szenarien auf die nächsten Generationen der Automationstechnik haben, zeichnen sich aus Sicht von Bosch Rexroth deutliche Entwicklungslinien ab: Die kommende Automationsarchitektur wird noch konsequenter auf verteilte Intelligenz und die Vernetzung sämtlicher Geräte in der Fertigung setzen. Dabei muss die Interoperabilität über die Hierarchieebenen der klassischen Automatisierungspyramide hinweg bis zur Unternehmens-IT und Cloud-Anwendungen gewährleistet sein. Der Maschinenbau braucht neue Automationsplattformen, die uneingeschränkt konnektiv sind und eine maximale Flexibilität in der (Re-)Konfiguration des Equipments garantieren. So können Endanwender flexible und optimierte Wertströme in der Fertigung etablieren, die in der virtuellen, datengetriebenen Fabrikwelt einen Sollzustand beschreiben und mit der materialisierten Realwelt im positiven Wettbewerb stehen. Gleichzeitig müssen diese neuen Automationsplattformen die klassischen Themen Zykluszeiten, Verfügbarkeit, Energieeffizienz und Maschinensicherheit abdecken. Die Fabrik der Zukunft wird aber nicht unbedingt am Reißbrett entworfen, sie entsteht auch evolutionär vor Ort in den Werkhallen. Es ist schon heute möglich, installierte Maschinen und Anlagen mit Dr. Heiner Lang ist Leiter der Business Unit Automation & Electrification Solutions bei der Bosch Rexroth AG in Lohr a. M. Mehrwert in vernetzte Umgebungen zu integrieren. Software- Lösungen wie das IoT-Gateway von Bosch Rexroth binden alle Maschinen und Module gleichermaßen und unabhängig von der Hardware oder Steuerung ein. Diese Software ist hoch konnektiv zu verschiedensten Sensoren, Steuerungsprogrammen verschiedener Hersteller und den OPC-UA- sowie OPC-DA-Standards. Jedes Gerät „Auch der Mensch muss sich für die Fabrik der Zukunft verändern.“ ist von jedem Standort ansprechbar und Endanwender können alle heutigen und zukünftigen Möglichkeiten des IoT nutzen. Wer heute Investitionsentscheidungen treffen muss, weiß vielleicht noch nicht, welche Anforderungen die Fabrik der Zukunft genau an Maschinen und Anlagen stellen wird. Aber eines ist sicher: Abgeschottete Lösungen, die darauf wetten, dass sich ein proprietärer Standard durchsetzt, sind riskant, weil sie bei der absehbaren Vernetzung einen hohen Integrationsaufwand nach sich ziehen werden. Konsequent dezentral intelligente, maximal konnektive Lösungen mit offenen Standards dagegen werden sich einfacher integrieren lassen – und heute schon die Möglichkeiten von morgen vorbereiten. www.boschrexroth.com 10 antriebstechnik 4/2018

Milliardenmarke beim Umsatz geknackt www.lappkabel.de MAGAZIN Die Lapp-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2016/17 erstmals mehr als 1 Mrd. EUR Umsatz in einem Jahr erzielt. Das entspricht einem Plus von 13,9 % gegenüber dem Vorjahr. In diesem Zeitraum stieg die Mitarbeiterzahl um 9,6 % auf 3 770 Beschäftigte. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich um 29 % auf 55,5 Mio. EUR. Der Umsatzanstieg wurde auch von der Kupferpreisentwicklung beeinflusst, denn der Preis eines Kabels wird tagesaktuell auf Basis des Kupferkurses berechnet. Das dadurch beeinflusste Plus lag bei rund 5 %. Besonders stark sei der Anstieg im Hauptmarkt Europa mit 15,8 % gewesen. Die Steigerungen in Asien betrugen zwar 12,9 %, dennoch erklärte das Unternehmen, vor allem dort noch stärker wachsen zu wollen. Als wichtigstes Zukunftsthema wird die digitale Transformation gesehen. Auch für das Geschäftsjahr 2017/18 geht die Gruppe von weiterem Wachstum in allen Regionen aus, vor allem durch die steigende Nachfrage nach industriellen Datenübertragungssystemen. Anzeigen2018_146x202+3mm-DerKonstrukteur, antriebstechnik_180212_Layout 1 09.03.18 09:45 Seite 1 Ausbau der Firmenzentrale startet 2019 Der Automatisierungsspezialist Balluff plant den Neu- und Ausbau seines Firmensitzes in Neuhausen a. d. F. (Baden-Württemberg). Den Zuschlag für das Bauvorhaben erhielt im Zuge eines FREILÄUFE Rücklaufsperren • Überholkupplungen • Vorschubfreiläufe 2 - 1230000 Nm Halle 22 Stand A50 Wettbewerbs das Büro Grüntuch Ernst Architekten (Berlin). Das zweistufige Konzept umfasst den Ausbau des bisherigen Hauptsitzes um ein Büro- und Entwicklungsgebäude und eine Unternehmenszentrale mit integriertem Kunden- und Trainingscenter. Die Unternehmensbereiche, die sich derzeit auf unterschiedliche Standorte in Neuhausen verteilen, werden so künftig an einem Campus gebündelt. Das multifunktionale Büro- und Entwicklungsgebäude bildet die zentrale Achse. Das Gebäude in hallenartiger Konstruktion beinhaltet eine breite Mittelrampe, die als innere Straße dient, offene Kommunikationszonen und ein Betriebsrestaurant. Die erweiterte Firmenzentrale soll einen exponierten Blickfang darstellen. Der Gebäudekomplex soll 1 250 Arbeitsplätze beinhalten. Baubeginn ist für 2019 geplant. www.balluff.com www.ringspann.de Ihr Nutzen ist unser Antrieb