SPECIAL: INTELLIGENTE SICHERHEIT BEWEGUNGSSYSTEM 65 PROZENT ENERGIEEINSPARUNG IN SIMULATOREN Simulationsplattformen sind von elementarer Bedeutung für die Ausbildung in der Luft- und Raumfahrt. Hier gilt generell: Je schneller und präziser Bewegungen ausgeführt werden, desto näher kommen sie der Realität. Bei der Bewegung von Simulatorkabinen mit bis zu 15 Tonnen Gewicht richtet sich der Blick zunehmend auch auf den Energie- und Ressourcenbedarf. Jörn Jacobs, Fachjournalist, Bad Camberg 32 antriebstechnik 2022/03 www.antriebstechnik.de
SPECIAL: INTELLIGENTE SICHERHEIT Der Antriebsspezialist Moog fertigt auch komplette Bewegungssysteme. Mehr als 1.000 solcher Systeme sind heute weltweit in Flugtrainingszentren und bei Flugsimulatorherstellern im Einsatz. Deren Betreiber stellen nicht nur hohe Anforderungen bezüglich der verwendeten Materialien und des Platzbedarfs, sondern zunehmend auch hinsichtlich des Energieverbrauchs. Auf diese Herausforderung antwortet Moog mit dem neuen Bewegungssystem Gen3 samt Energiemanagement. Dessen Kern ist die smarte Antriebsregelung DE2020. SPITZEN-EINSPARUNG STATT SPITZEN-LAST Kann man kurzfristige Lasten innerhalb des Systems abfedern und aus Leistungsüberschüssen – ähnlich dem elektrischen Leistungsschub in der Formel 1 – wieder aufladen? Diese Fragestellung war der Ausgangspunkt für die Entwicklung des Energiemanagementsystems der smarten Antriebsregelung DE2020. Klar ist, der Normallauf eines Motors oder eines Bewegungssystems verursacht die Regellast. Bei Beschleunigungsvorgängen wird kurzfristig mehr Energie benötigt, während die Freisetzung von Energie aus der mechanischen Beharrung oder beim Bremsen bislang zumeist ungenutzt in Wärme umgesetzt wird. Das macht der DE2020 anders. Während der Regellastphase wird eine Kondensatorbank sanft vorgeladen, noch offene Restkapazität werden vorgehalten. Lastspitzen deckt der DE2020 mit Leistungsabruf aus der Kondensatorbank ab. Energiegewinne aus Bremsen und mechanischer Beharrung nutzt er hingegen durch Rekuperation, um die Kondensatoren aufzuladen. Diese sind damit für die nächste Lastspitze gerüstet. So können die Anschlusswerte des Bewegungssystems für Simulatoren nahe an der Regellast – und damit weitaus kleiner – ausgelegt werden. Das zwingt Konstrukteure nicht mehr, die Zuführung elektrischer Leistung nach den Spitzenlasten eines Antriebs zu bemessen, obwohl diese nur selten vorkommen. Dieses bislang gepflegte energetische Vorhalten ist nicht nur mit erheblichen elektrischen Verlusten verbunden, sondern auch mit hohen Kosten für die verwendeten Kabel und die Anschlussleistungen beim Versorger. „Unser Ansatz kann im Grunde auf alle elektrischen Antriebe übertragen werden“, betont man seitens Moog. Darüber hinaus könne das neue System mittels Vorfilter und Kondensatorbank Netzschwankungen ausgleichen und das System bei einem Netzausfall noch so lange mit Energie versorgen, bis eine Sicherheitsposition angefahren ist. Positiver Nebeneffekt der gesamten Überarbeitung ist die kompaktere Bauform des Schaltschrankes, der nur noch halb so groß ist wie sein Vorgänger. STEUERUNG MAL ANDERS – FLEXIBEL, KOMPAKT, SPARSAM Im selben Schaltschrank befindet sich zur Steuerung der Aktuatoren der Servoantrieb DM2020. Dieser ist auf die Ansteuerung und Versorgung mehrerer Achsen ausgelegt und sorgt mittels MODERNE SENSORTECHNIK DIE INTELLIGENTE KUPPLUNG. RW-KUPPLUNGEN.DE
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