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antriebstechnik 3/2018

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MAGAZIN FVA AKTUELL

MAGAZIN FVA AKTUELL Fertigwälzgefräste Stirnräder Bei der Weichfeinbearbeitung bietet das Forschungsvorhaben Fertigwälzfräsen gegenüber dem Weichschaben von Zahnrädern sowohl ökono­ FVA 667 I IGF-Nr. 17262 N mische als auch ökologische Vorteile. Charakterisiert sind fertigwälz gefräste Verzahnungen durch die prozessbedingte Oberflächenstruktur, bestehend aus Vorschubmarkierungen und Hüllschnitten sowie die aus der Wärmebehandlung auftretenden Verzüge. Der Einfluss dieser fertigungsbedingten Abweichungen auf das Tragfähigkeits- und Geräuschverhalten von fertigwälzgefrästen Stirnrädern wurde bislang nicht wissenschaftlich untersucht. Ziel des Forschungsvorhabens FVA 667 I war es, den Wissensstand zu den fertigungsbedingten Produkteigenschaften fertigwälzgefräster Zahnräder zu erweitern und eine Wissensbasis für die Auswertung der im Laufe des Forschungsvorhabens durchgeführten Laufversuche zu schaffen. Ein Schwerpunkt des Vorhabens war die Ermittlung von Wöhlerlinien zur Grübchentragfähigkeit an weichgeschabten und fertigwälzgefrästen Verzahnungen. Die Untersuchungen wurden auf einem Verspannungsprüfstand durchgeführt. Es wurde eine konstante Ritzeldrehzahl von n 1 = 4 500 min -1 eingestellt. Die Grenzlastspielzahl wurde zu N G = 50 Mio. gesetzt. Die Ermittlung des Dauerfestigkeitsniveaus für eine Ausfallwahrscheinlichkeit von P A = 50 % wurde mithilfe des Treppenstufenver fahrens und der Auswertemethode nach Hück durchgeführt. Aus den Untersuchungen ergeben sie Grübchentragfähigkeitswöhlerlinien fertigwälzgefräster und weichgeschabter Verzahnungen. Abschließend lässt sich auf Grundlage der Forschungsergebnisse festhalten, dass die Grübchentragfähigkeit fertigwälzgefräster Verzahnungen unter der von weichgeschabten Verzahnungen liegt. Festzuhalten ist, dass der Summenpegel bei dem fertigwälzgefrästen Ritzel niedriger liegt, als bei dem geschliffenen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass mit Einsatz des fertigwälzgefrästen Bauteils mehr Seitenbänder im Frequenzspektrum ausgebildet werden. Der erhöhte Rauschanteil führt zu einer sinkenden Gesamtamplitude im Vergleich zur geschliffenen Paarung, für die eine dominantere Anregung der Zahneingriffsordnung und deren Höherharmonischen vorliegt. Hingegen liegt der Mittelwert der geschliffenen Paarung bei allen drei betrachteten Momentenstufen am niedrigsten. Der Körperschallpegel in dB steigt nur gering mit Erhöhung des Moments an. Die Variante mit dem fertigwälzgefrästen Ritzel und geschliffenem Rad liegt bei dem Mittelwert höher. Auch hier ist die Zunahme des Körperschalls über dem Moment gering. Die höchsten Mittelwerte weist die fertigwälzgefräste Paarung auf. Hier liegt das gesamte Niveau des Körperschalls am höchsten. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass die hier eingesetzte geschliffene Verzahnung höhere Geräuschamplituden aufweisen, als die fertigwälzgefrästen. Das Geräuschverhalten der fertigwälzgefrästen Verzahnung, nur Ritzel und auch Paarung, weist aufgrund der geometrischen Eigenschaften eine höhere Streuung und Rauschen auf, wodurch die maximalen Amplituden verringert werden. Das Gesamtgeräusch, bewertet durch die Mittelwertbildung, liegt höher. Auf Grundlage der hier vorgestellten Erkenntnisse kann erstmals eine Abschätzung über den Einsatz fertigwälzgefräster Verzahnungen hinsichtlich des Anregungsverhaltens gegeben werden. Das IGF-Vorhaben 17262 N der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA) wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Kontakt: Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA), Peter Exner, Tel.: 069/6603-1610 Forschungsvereinigung Antriebstechnik e. V. Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt Tel.: 069 / 6603-1515 E-Mail: info@fva-net.de Internet: www.fva-net.de 6 antriebstechnik 1-2/2018 3/2018

MAGAZIN Vom Wälzlagerhändler zum Systempartner KBT Knapp Wälzlagertechnik feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Das Unternehmen wurde 1958 von Werner Knapp in Fellbach bei Stuttgart gegründet und definiert sich seitdem als entwicklungstechnisch orientierter Spezialist für anwendungsspezifische Wälzlagerlösungen. Mit der Übernahme der Geschäftstätigkeiten 1998 durch Wolfgang Bauer entwickelte sich das Unternehmen vom klassischen Wälzlagerhändler hin zum Systempartner für kundenspezifische Wälzlager- und Lineartechniklösungen. Seit 2015 werden die Geschäfte von seinen Kindern Markus Bauer und Kerstin Bohn geführt. 2014 war die Firmenzentrale nach Waiblingen in einen Neubau umgezogen. Das Unternehmen bevorratet 14 000 Lagertypen nach DIN-Norm und besetzt außerdem die Nische der anwendungsspezifischen Besonderheiten. Dafür werden Wälzlager der Eigenmarke KBT (Knapp Bearing Technology) angeboten. Die Kunden des Unternehmens finden sich in der Maschinenbau-, Automations- und Automobilbranche. www.knapp-waelzlagertechnik.de Forschungs- und Entwicklungszentrum eröffnet Der Geschäftsbereich Power Transmission Control (PTC) von Sumitomo Heavy Industries hat sein weltweites Forschungs- und Entwicklungszentrum am Sitz seiner Tochter Hansen in Edegem, Belgien, eröffnet. Verantwortlich für das Global R+D Centre ist Vice President Shaun Dean, General Manager Global HQ, Power Transmissions+Controls Group und CEO der Sumitomo Cyclo Drive Germany und Hansen Industrial Transmissions. In dem Zentrum wird Know-how aus den Entwicklungsabteilungen der Unternehmensgruppe zusammengeführt. Shaun Dean erklärt: „Dieser Schritt, in Edegem das globale Forschungs- und Entwicklungszentrum aufzubauen, stellt für PTC einen Meilenstein dar. Wir kommen näher an Talente, Wissen und den Markt heran, indem wir die Kompetenzen in unserer globalen Geschäftseinheit für Getriebe nutzen.“ PTC verlagert damit zum ersten Mal seine Verantwortung außerhalb Japans. Das Zentrum wird geleitet von Shigeru Watanabe und beschäftigt neun Mitarbeiter. www.sumitomodrive.com Zwei Töchter bekommen neuen Geschäftsführer Bei Wittenstein hat sich die Führung zweier Tochtergesellschaften zum 1. Februar 2018 geändert. Kasper Rungfeldt ist als Geschäftsführer von Wittenstein Motion Control und Wittenstein Aerospace & Simulation eingetreten. Der 51-jährige Jurist und Betriebswirt Rungfeldt hat internationale Managementerfahrung, insbesondere in den Branchen Öl und Gas sowie Verteidigung. Er war an mehreren Standorten weltweit in leitenden Funktionen im Einsatz, u. a. für Siemens und ABB. Rungfeldt folgt nun auf Christoph Heine, der nach mehr als zehn Jahren das Unternehmen zum 1. Juni 2018 auf eigenen Wunsch verlässt. Er übernimmt dann bei Staufen die Funktion des Branchenmanagers Luftfahrt und Verteidigung. www.wittenstein.de + lebenslange Präzision + gesteigertes Drehmoment + höhere Lebensdauer + flexibler Einbau + ... CSG-2A Präzision trifft Lebensdauer HANNOVER MESSE 23. - 27.04.2018 Halle 14/15 | Stand 308 www.harmonicdrive.de