SOFTSTARTERPRAXISORIENTIERTER LEITFADENCO 2-FOOTPRINT EINERWERKZEUGMASCHINEWer den CO2-Fußabdruck einer Werkzeug maschineberechnen will, hat es nicht leicht: Immerhin bestehteine Werkzeugmaschine schon mal aus mehreren10.000 Einzelteilen, einschließlich zugekaufterMaterialien und Vorprodukte. Außerdem ist fast jedeMaschine ein Unikat. Um zu einem CO2-Wert zu gelangen,der auch für Wirtschaftsprüfer valide und vergleichbar ist,bildete sich auf Initiative des VDW eine Expertengruppe.Für Prof. Felix Hackelöer vom Institut für Automation undIndustrial IT der TH Köln ist klar: „Die CO 2-Bewertung ansich ist schon komplex, für Werkzeugmaschinen ist sie sehrkomplex“. Hackelöer gehört einer Expertengruppe an, diesich auf Initiative des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)gebildet hat. Die Gruppe stand vor der Aufgabe, sogenannte Product Category Rules (PCR) für Werkzeugmaschinenzu entwickeln. Mit im Team: Fachleute aus sechs VDW-Mitgliedsunternehmen:Chiron, DMG Mori, Grob, Heller, Schuler undUnited Grinding sowie aus den mit Normung und Standardisierungbefassten Fachabteilungen von VDW und VDMA. Ziel solltees sein, mit einem VDMA-Einheitsblatt eine Richtlinie zu erstellen,die sich im Idealfall bis zur ISO-Norm weiterentwickeln lässt.NICHT ZU SEHR IN DETAILS VERLIERENDer PCF umfasst alle Treibhausgasemissionen, die von einemProdukt in den verschiedenen Phasen seines Lebenszyklus verursachtwerden. Die VDW-Projektgruppe einigte sich im erstenSchritt auf die Betrachtung Cradle-to-Gate (von der Wiege biszum Werkstor), also einer Betrachtung, die sich auf Ressourcen,Herstellung der Vorprodukte und schließlich auf die Produktiondes Endprodukts konzentriert – bis zu dem Punkt, an dem dieMaschine die Halle des Herstellers verlässt.Nach einigen Diskussionen einigte man sich auf das Ziel, eineMethodik für den PCF von Werkzeugmaschinen zu erarbeiten,die eine gute Genauigkeit mit vertretbarem Aufwand vereint.In den jetzt vorliegenden PCR der VDW-Projektgruppe werdendie Anwenderinnen und Anwender in neun Schritten durch denProzess geführt. Zunächst muss der Hersteller die Betrachtungsgrenzendefinieren. Alsdann wird die Maschine quasi zerlegt.Schaltschrank und Motoren sind gesondert zu betrachten, da sieCRM (Critical Raw Materials) wie Seltene Erden, Kupfer oder Kobaltenthalten können, die mit hohen CO 2-Emissionen verbundensind. Für deren Bilanzierung bietet die Richtlinie dabei einenpraxisorientierten Ansatz.Spannend wird es an der Stelle, wo die verbleibende Masse derMaschine betrachtet wird. Hier entschieden die Experten, zurVereinfachung das Pareto-Prinzip (80/20-Regel) anzuwenden.Übertragen auf die Werkzeugmaschine bedeutet dies, dass einigewenige Teile den Großteil der Masse – und somit auch des Car-Cornelia Gewiehs, freie Journalistin, Rotenburg (Wümme)bon Footprint – ausmachen. Es gilt nun, anhand der sortiertenStückliste die Teile zu identifizieren, die mindestens 80 Prozentder verbleibenden Masse ausmachen. Deren PCF lässt sich dannaus der Multiplikation von Gewicht und passendem Emissionsfaktorerrechnen. Die Emissionsfaktoren der unterschiedlichenMaterialien erhält man entweder vom Zulieferer oder einschlägigenDatenbanken. Die übrigen, noch nicht bilanzierten Teile lassensich entsprechend hochrechnen, was schnell geht und nachden Erfahrungen der beteiligten Experten zu einer vergleichbarguten Genauigkeit wie eine vollständige Betrachtung aller Teileführt, wie Hackelöer betont.Am Ende ergibt die Addition der einzelnen Footprints zum ProductCarbon Footprint der gesamten Werkzeugmaschine, der alsCO 2-Äquivalent in Kilogramm angegeben wird – ein Wert, dersich in jeden Nachhaltigkeitsbericht aufnehmen, überprüfen undmit anderen vergleichen lässt.Neben der beschriebenen Vorgehensweise bietet das VDMA-Einheitsblatt eine Beispielrechnung und Definitionen, Erläuterungenzu relevanten ISO-Normen sowie Hinweise auf Datenbankenfür Emissionsfaktoren, die kostenfrei zugänglich sind.Bild: VDWwww.emo-hannover.de; www.vdw.deDIE IDEE„Es stellt sich ja immer die Frage,was der Benefit für meinUnternehmen ist. Die Veröffentlichungder CO2-Bilanz bietet dieMöglichkeit, sich positiv vomWettbewerb abzuheben.“Jörg Süßdorf, LeiterQualitätswesen, Schuler Group6 antriebstechnik 2025/02 www.antriebstechnik.de
SOFTSTARTERIGUS ÜBERNIMMT KONFEKTIONIERUNGS-SPEZIALISTEN ELKOIm Januar 2025 hatIgus die Elko VerbindungstechnikGmbHaus Kirchheim amNecker übernommen.Das im Jahr 1998 vonHarwig Nuß undMarkus Grözingergegründete Unternehmenist daraufspezialisiert, Leitungenund Steckverbinder zu kundenspezifischen Systemen undKabelsätzen zusammenzustellen. Zum Einsatz kommen sievorwiegend im Maschinenbau und der Automobilindustrie. Mitdiesem Schritt erweitert der Kölner Motion-Plastics-Spezialistseine Konfektionierungskapazitäten im Bereich der Antriebstechnik.Kunden sollen so noch schneller die für ihre Anwendungpassend konfektionierte Leitung erhalten. „Die Nähe zuunseren zahlreichen Kunden in Süddeutschland ermöglicht esIgus, noch flexibler und schneller auf die individuellen Bedürfnisseder Kunden einzugehen“, sagt Michael Blass, GeschäftsführerE-Kettensysteme bei Igus. Es entsteht ein Produktionsverbundmit kurzen Durchlauf- und Lieferzeiten. Bisherkonfektioniert Igus nach eigenen Angaben allein in Deutschlandmehr als 14.000 Leitungen pro Woche. Insgesamt konfektioniertdas Unternehmen derzeit an 14 Standorten weltweitReadycable.www.igus.deSEW-EURODRIVE: BETEILIGUNG AN BBHPRODUCTSSEW-Eurodrivehat eine 34-Prozent-Beteiligungan BBH Productserworben. BBHProducts wirdauch künftigunabhängig amMarkt alsAnbieter vonLösungen derfunktionalen Sicherheit agieren und seine Bestands- undNeukunden unverändert bedienen. Beide Unternehmen legengroßen Wert auf Partnerschaften, die auf Innovation undtechnologischen Fortschritt fokussiert sind. Die kürzlichvertraglich besiegelte Zusammenarbeit stellt einen weiterenwichtigen Schritt in diese Richtung dar und betont das gemeinsameEngagement beider Unternehmen für technologischeFortschritte und sichere Lösungskonzepte. Die im oberpfälzischenWeiden ansässige BBH Products GmbH bietet eine breitePalette an Produkten und Lösungen im Bereich der funktionalenSicherheit für verschiedene Branchen wie Fabrikautomatisierung,Automotive, Maschinenbau, Robotik und Logistik. Fürden Firmengründer Gerhard Bauer ist diese Partnerschaft einbedeutender Meilenstein: „Durch die Zusammenarbeit mitSEW-Eurodrive können wir unsere Stärken bündeln und sichereGesamtlösungen entwickeln. “www.sew-eurodrive.de31. MÄRZ – 4. APRIL 2025SOLUTIONIZEFOR GREATEREFFICIENCYEntdecken Sie innovative Lösungen für mehr Produktivitätund niedrigere Betriebskosten. Auf der HANNOVER MESSE.www.hannovermesse.de/maschinenbauWORLD. LEADING. INDUSTRYSHOW.
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