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antriebstechnik 2/2025

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antriebstechnik 2/2025

Felix Berthold,

Felix Berthold, RedakteurDAS THEMA:VITALER WISSENSAUSTAUSCHBRAUCHEN KULTUR, IN DERECHTE INNOVATIONEN REIFENAktuelle Studien zeigen: Die Kooperation zwischen Industrie undWissenschaft ist ein wichtiger Weg, um Innovationen zubefördern. Sei es bei der Nutzung additiver Fertigungsverfahrenoder dem Einsatz von Quantensensorik. Gleichzeitig erfordert einlebendiger Wissenstransfern exzellent ausgebildete Ingenieureund Fachkräfte. Fundierte Kenntnisse in den MINT-Fächern sinddaher ebenso gefragt wie flexible Weiterbildungsmöglichkeiten.QUANTENSENSORIK FÜR DIEINDUSTRIE FÖRDERNERGÄNZUNGSSEMESTER FÜRMINT-STUDIENGÄNGEDie Hochschule Esslingen bietet eine Vielzahl an etabliertenStudiengängen in den MINT-Bereichen an, wie zumBeispiel Maschinenbau (B. Eng.) oder Automatisierungstechnikund Produktionsinformatik (B. Eng.). Angesichtsdes Fachkräftemangels möchte die Hochschule mit derzeit6.300 Studierenden die Attraktivität und Studierbarkeitdieser Studiengänge weiter erhöht und hat das zweijährigeProjekt „suppleMINT“ ins Leben gerufen. Das Wissenschaftsministeriumdes Landes Baden-Württembergfördert das Projekt mit knapp 160.000 Euro im Rahmen derFörderlinie „Attraktives MINT-Studium“. Eine Pilotphase istfür das Sommersemster 2026 geplant. Studierende imersten Studienabschnitt erhalten Unterstützung beimStudium, indem die Grundlagen des technischen Studiengangsvertieft behandelt werden. „Damit erhöht sich derStudienerfolg und ein möglicher Studienabbruch sollverhindert werden. Das Angebot eines Ergänzungssemestersrichtet sich insbesondere an Studierende des zweitenBildungswegs“, so Projektleiter Prof. Dr. Martin Stämpfle.Beteiligt sind die Fakultäten Angewandte Naturwissenschaften,Energie- und Gebäudetechnik, Maschinen undSysteme sowie Wirtschaft und Technik.www.hs-esslingen.deUm den Einsatz von Quantensensoren in der Industriezu fördern, hat das Fraunhofer-Institut für AngewandteFestkörperphysik IAF ein virtuelles Applikationslaborfür Quantensensorik entwickelt. Diese innovativeInformationsplattform bietet nun umfassendeFachinformationen zu Quantenmagnetometern,Anwendungen und Messszenarien. Zusätzlichermöglicht sie es Interessenten aus Industrie undForschung, interaktiv Beispielmessungen durchzuführenund so das Potenzial dieser zukunftsweisendenTechnologie für ihre Anforderungen zu bewerten.Der Zugang erfolgt über: www.quantensensing.de.Das virtuelle Applikationslabor gibt einen Überblicküber die Quantensensoren, die am Institut im Einsatzsind, und deren Anwendungsmöglichkeiten. Esverfügt über drei Quantenmagnetometer und bietetausführliche Fachinformationen und Erläuterungenzu den unterschiedlichen Messprinzipien der Geräte.Das Herzstück des Applikationslabors bilden die interaktivenMessungen, die Messzenarien aus denBranchen Werkstoffprüfung, Mikro- und Nanoelektroniksowie Biomedizin aufzeigen. Pro Branche könnenNutzende mehrere Messszenarien durchlaufen. ObRissbildungen in metallischen Proben oder Magnetfelderin mikroelektronischen Schaltkreisen – Quantenmagnetometerkönnen Magnetfeldverteilungenauf kleinster Ebene sichtbar machen und relevanteInformationen über die Proben liefern.Deborah Mohrmann, Projektleiterin und BusinessDeveloper am Fraunhofer-Institut für AngewandteFestkörperphysik IAF: „Diese Plattform macht unsereTechnologien und Expertise einer breiten Zielgruppezugänglich und fördert den Transfer unserer Forschungsergebnissein industrielle Innovationen.“Die inhaltliche und fachliche Konzeption des virtuellenApplikationslabors wurde vom Fraunhofer IAFgeleistet. Die technische Umsetzung erfolgte durchdie Servicestelle Weiterbildung & WissenstransferSWW des Fraunhofer-Institut für Solare Energie -sys teme ISE. Finanziert wurde die Maßnahme vomLand Baden-Württemberg, der Fraunhofer-Gesellschaftsowie aus Eigenmitteln des Fraunhofer IAF.www.quantensensing.de44 antriebstechnik 2025/02 www.antriebstechnik.de

AUSGEWÄHLTVORSPRUNG DURCH KOOPERATION MIT WISSENSCHAFTUnternehmen, die mit wissenschaftlichen Einrichtungen kooperieren,erhöhen ihre Chancen auf die Entwicklung von Weltmarktneuheiten um69 Prozent. Bei gewöhnlichen Marktneuheiten beträgt die Steigerungimmerhin noch 41 Prozent. Dies hat eine aktuelle Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheimherausgefunden. Neben den erhöhten Entwicklungschancen profitierendie Unternehmen auch wirtschaftlich von solchen Kooperationen.Der Anteil, den Marktneuheiten am Umsatz ausmachen, liegt beikooperierenden Unternehmen im Durchschnitt um 55 Prozent, und beiWeltmarktneuheiten sogar um 79 Prozent höher als bei Unternehmenohne Kooperationen. Die Ergebnisse der Studie zeigen aber auch: Büro -kra tische Hürden und fehlende öffentliche Förderung stellen oft erheblicheHemmnisse dar, welche die Zusammenarbeit erschweren odersogar verhindern. „Eine stärkere öffentliche Förderung und der Abbau bürokratischer Hindernisse sind entscheidend,um das Potenzial solcher Partnerschaften für die deutsche Wirtschaft voll auszuschöpfen“, sagt Dr. Bastian Krieger,Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe Co-Creation am ZEW.Bild: Gorodenkoff – stock.adobe.comwww.zew.deADDITIVE FERTIGUNG VON DICHTUNGENMIT INDUSTRIE VORANTREIBENDichtungen zählenin zahlreichenBranchen zuessenziellenKomponenten.Die Herstellungerfolgt üblicherweisemit konventionellenFertigungsmethoden.Doch spezifische Anforderungen ließen sich mit AdditiverProduktion flexibler, schneller und wirtschaftlicherumsetzen. Die Fraunhofer-Einrichtung für AdditiveProduktionstechnologien IAPT plant daher nun eineMachbarkeitsstudie zu innovativen Ansätzen für dieHerstellung von Silikondichtungen mit Additive Manufacturing(AM). Das Projekt zielt darauf, Vorteile von AM wiedie günstige Herstellung kleiner Auflagen oder komplexerFormen für die Dichtungstechnik zu erschließen. Auch dieHerstellung von Werkzeugen für Prototypen ist nichtnötig, was Kosten spart. Im Zentrum der Studie stehenTests zur Identifikation geeigneter Materialien undTechnologien sowie ihre Validierung. Individuelle Fragender Industrie sollen über Beteiligungen im Rahmen einesCrowdfunding-Modells einfließen. Teilnehmende Unternehmenkönnen dabei eigene Fragen einbringen. EineStudienteilnahme lohne sich besonders für Unternehmen,die mit kleinen Stückzahlen kurzfristig auf Marktveränderungenreagieren oder individuelle Kundenwünscheerfüllen möchten, hieß es in der Meldung der Einrichtung.Darüber hinaus unterstützt AM die dezentrale Produktionund damit die Unabhängigkeit von Lieferketten.www.iapt.fraunhofer.deBERUFSBEGLEITENDES FERNSTUDIUMMit den beiden FernstudiengängenElektrotechnikM. Eng. und ProzesstechnikM. Eng. richtet sich dieHochschule Kaiserslauternan Berufstätige, die sichim technischen Bereichweiterqualifizierenmöchten. Absolventinnenund Absolventen könnensich so für die Übernahmevon Führungspositionenin Unternehmen qualifizieren.Der StudiengangElektrotechnik eröffnetBerufstätigen aus den Feldern Elektro- und Automatisierungstechnik,Mechatronik, Energietechnik oderInformations- und Kommunikationstechnik neueKarriereperspektiven. Der Studiengang Prozesstechnikrichtet sich insbesondere an Interessierte aus denBereichen Maschinenbau, Verfahrenstechnik, IndustrialEngineering und Chemieingenieurwesen. Die Studienangebotesind auf vier Semestern ausgelegt undbeginnen jeweils zum Wintersemester. Ein Blended-Learning-Konzept ermöglicht dabei ein hohes Maß anFlexibilität: Phasen des Selbststudiums, der Online-Lehre und Präsenztage wechseln sich ab. Während derSemesterzeit sind die Studierenden an rund achtWochenenden, jeweils freitags und samstags, an derHochschule vor Ort. Zudem findet in der vorlesungsfreienZeit eine einwöchige Blockveranstaltung statt.Das Zentrum für Fernstudien im Hochschulverbundunterstützt die Hochschule bei der Durchführung desFernstudienangebots.ww.hs-kl.dewww.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/02 45