DREHGEBERMEDIZINISCHE GERÄTEQUALITÄTSPRÜFUNG MITHÖCHSTER PRÄZISIONBei der Herstellung von Medikamenten ist größteSorgfalt geboten. Deshalb untersuchenPharmaunternehmen in regelmäßigen Abständeneinzelne Produktchargen – oft mit Testgeräten derErweka GmbH aus Langen. Drehgeber vonMegatron Elektronik sorgen in den Antrieben derApparate für konstante Drehzahlen und ermöglichenso standardisierte Analyseverfahren.Seit mehr als 70 Jahren dreht sich bei Erweka alles um Geräte für die Qualitätskontrollevon Arzneimitteln. Das erste Produkt kam 1951 auf den Marktund war gleich eine Weltneuheit: Mit dem AR 400 konnten ApothekerSalben, Pulver und andere Präparate einfach und schnell selbst herstellen.Inzwischen hat Erweka sein Angebot um zahlreiche Apparate zur Prüfung undHerstellung pharmazeutischer, chemischer und kosmetischer Produkte erweitert.Die Hessen sind die Einzigen, die die gesamte Palette an Testgeräten für festeDarreichungsformen anbieten.GROSSE BANDBREITE AN GERÄTENErweka legt an seine Apparaturen sehr hohe Qualitätsmaßstäbe an und verwendetausschließlich hochwertige, langlebige Materialien und Komponenten. DieProduktpalette umfasst neben Dissolution-Testern auch Zerfallszeit- und Abriebtester.Mit Dissolution-Testern wird zum Beispiel geprüft, in welchem Zeitraumeine Tablette ihre Wirkstoffe freisetzt. Zerfallszeittester ermitteln, wie schnell sicheine Tablette auflöst. Abriebtester wiederum simulieren die mechanischen Kräfte,die auf die Tabletten einwirken, während sie in großen Behältern von der Produktionsstättezum Verpackungsbetrieb transportiert werden. Denn im unverpacktenZustand kommt es beim Transport zu Abrieb, weil die Tabletten immer wiederaneinanderstoßen.Die Tablettentestgeräte von Erweka haben eines gemeinsam: Sie verfügen übereinen elektrischen Antrieb. Im Fall der Dissolution-Tester treibt der Motor Schäftemit vielseitigen Anbauteilen an (Paddles, Baskets, etc.), die sich in einem Vessel(Glasbehälter) drehen, das mit einem flüssigen Medium gefüllt ist. Die Zusammensetzungund der pH-Wert der Flüssigkeit sind an das Milieu angepasst, dasim menschlichen Verdauungstrakt anzutreffen ist. Dabei wird das flüssigeMedium so lange in Bewegung gehalten, bis sämtliche Wirkstoffe freigesetzt sind.Während dieser Zeit werden in regelmäßigen Abständen Proben aus der Flüssigkeitentnommen, um den Wirkstoffgehalt zu messen.NOTWENDIGKEIT REPRODUZIERBARER TESTSDie Dissolution-Tester liefern allerdings nur dann gut reproduzierbare Prüfergebnisse,wenn die Analyseverfahren standardisiert sind. Das bedeutet, dassdie Bewegungen der Paddles bei jedem Test gleich ablaufen müssen. Die Dreh-Matthias Herrmann, Marketingmanager,Megatron Elektronik GmbH & Co. KG, Putzbrunn/München01 Erweka-Produkte wie der Abriebtester oderder Zerfallszeittester verwenden innovative Systemeund Sensoren in der Arzneimittelkontrolle34 antriebstechnik 2025/02 www.antriebstechnik.de
DREHGEBERzahl des Elektromotors darf während des gesamten Wirkstofffreisetzungsprozessesnicht schwanken.Um das zu gewährleisten, verbaut Erweka unmittelbar nebendem Elektromotor einen Drehgeber von Megatron, der die Drehzahldes Antriebs kontinuierlich erfasst. Der optoelektronischeInkrementalgeber SPTSM bietet je nach Ausführung Auflösungenzwischen 50 und 1.024 Impulsen pro Umdrehung. In denDissolution-Testern überwachen SPTSM-Inkrementalgeber mit360 Impulsen/360 ° den Rührvorgang: Diese Encoder messen dieMotordrehzahl im Bereich zwischen 20 und 250 Umdrehungenpro Minute mit sehr hoher Genauigkeit.VERSCHLEISSFREIER BETRIEB DANKOPTISCHEM MESSPRINZIPDREHZAHL DARF WÄHREND DESPROZESSES NICHT SCHWANKENSPTSM-Drehgeber basieren auf dem Prinzip der optoelektronischenAbtastung, das heißt, sie arbeiten berührungslos und deshalbpraktisch verschleißfrei. Ein weiteres Merkmal der Geber istihre Unempfindlichkeit gegenüber magnetischen Feldern, die imUmfeld von Laboren und Industrieanlagen häufig auftreten.„Die Encoder-Scheibe hat zudem bei korrekter Montage keinenmechanischen Kontakt zum Encoder-Modul und unterliegt deshalbkeinerlei Abnutzung“, so Dr. Christoph Haude, Leiter ProduktmanagementJoysticks und Sensorik bei Megatron. Auch diegeringe Gehäusetiefe von lediglich 16,9 mm ist vorteilhaft für denEinsatz in labortechnischen Geräten, in denen der Bauraum meistsehr begrenzt ist. „Die Kombination dieser Eigenschaften hat denAusschlag für unsere Entscheidung gegeben“, erinnert sichDavid Plonsker, Head of R & D Engineering bei der Erweka GmbH.Der SPTSM ist ein Kit-Encoder, das heißt er besitzt keine eigeneWelle, sondern wird auf die Welle der jeweiligen Anwendung(Wellendurchmesser von 4 mm bis 8 mm) montiert. „Dadurchbenötigt dieser Drehgeber keine Lagerung, die sich abnutzenkönnte“, erklärt Christoph Haude. Megatron liefert den Drehgebermit TTL- oder Linedriver-Ausgang. Darüber hinaus gibt esden Encoder unter der Bezeichnung SPM auch mit integrierterWelle (6 mm/6,35 mm).Für die Dissolution-Tester haben die Drehgeberspezialistenihre Produkte angepasst. Der Grund: Lange Zeit hatte Erweka dieStecker manuell an die Kabel zur Anbindung der Drehgeber angeschlagen.Das war allerdings nicht prozesssicher, da beim händischenCrimpen leicht Fehler passieren können. „Hinzu kam,dass wir einen Stecker verwendet haben, der von beiden Seitenan die Encoder-Kabel gecrimpt werden konnte. Das barg einVerwechslungs risiko“, schildert David Plonsker die Ausgangslage.Die Anschaffung eines Automaten, der die Kabel automatischund damit fehlerfrei crimpt, wäre allerdings nicht wirtschaftlichgewesen.MODIFIKATION SORGTE FÜRPROZESSSICHERHEITGemeinsam mit seinen Kollegen überlegte David Plonsker deshalb,wie die Steckermontage optimiert werden könnte. „UnserAnsprechpartner bei Megatron gab uns den Tipp, die Kontaktstiftedes Encoder-Optikmoduls bereits im Werk mit den Litzendes Anschlusskabels zu verlöten“, so Plonsker. Auf diese Weise istnicht nur eine fehlerhafte Montage ausgeschlossen, das Kabelsitzt auch fest und löst sich nicht vom Optikmodul. „Mit dieserkleinen Modifikation haben wir den Drehgeberanschluss beim02 Der KIT-Encoder SPTSM von Megatron eignet sichaufgrund seiner kompakten Bauform besondersfür den Einsatz in Medizintechnik-AnwendungenKunden prozesssicher gemacht“, freut sich Encoder-SpezialistChristoph Haude. Der individuelle Service gehört zu den Standardleistungenvon Megatron: Schon ab relativ kleinen Stückzahlenpasst das Unternehmen seine Produkte an die jeweilige Anwendungan. Möglich sind zum Beispiel individuelle Ausgangssignale,andere Wellengeometrien, eine Wellenabflachung oderKabelkonfektionierungen.Was die Genauigkeit bei der Drehzahlmessung angeht, übertrifftder SPTSM die Anforderungen von Erweka deutlich: Die Abweichungdarf bei der Erfassung der Drehzahl maximal ±2 Prozentbetragen. Der Encoder misst die Drehzahl des Rührantriebsmit einer Abweichung von lediglich 0,2 Prozent pro Grad.Seit mehr als 20 Jahren setzt Erweka die Drehgeber vonMegatron in nahezu allen Geräten ein, in denen eine Drehzahlregelungerforderlich ist. Entwicklungsleiter David Plonsker istsich sicher: „Wir werden die Encoder auch weiterhin in unserenProdukten einsetzen – schließlich haben sie sich über einen langenZeitraum hinweg bewährt.“Bilder: Megatron Elektronik, Erwekawww.megatron.deDIE IDEE„Mit einer kleinen Modifikation beider Steckermontage konnteMegatron den Drehgeberanschlussbeim Anwender prozesssichermachen. Der individuelle Servicegehört zu unseren Standardleistungen.Schon ab kleinen Stückzahlenpassen wir die Produkte an diejeweilige Anwendung an. Möglichsind zum Beispiel individuelleAusgangs signale, andere Wellengeometrien,eine Wellenabflachungoder Kabelkonfektionierungen.“Dr. Christoph Haude, LeiterProduktmanagement Joysticks undSensorik bei Megatronwww.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/02 35
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