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antriebstechnik 10/2022

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antriebstechnik 10/2022

SOFTSTARTER

SOFTSTARTER CYBERSICHERHEIT SORGENFREI VERNETZT Gut die Hälfte der Industrieunternehmen geht davon aus, dass die Zahl der Cyberangriffe auf Smart Factories steigen wird. Gleichzeitig erklärt auch gut die Hälfte, dass Cybersicherheitsmanager oft nicht in der Lage sind, angemessen auf Angriffe zu reagieren. Die EU, der VDMA sowie Capgemini haben Lösungen und Meinungen dazu. Die EU-Kommission hat im September einen Vorschlag für ein neues Cyberresilienzgesetz vorgelegt, um Unternehmen vor Produkten mit unzureichenden Sicherheitsmerkmalen zu schützen. Die EU-weite Rechtsvorschrift enthält verbindliche Cybersicherheitsanforderungen an Produkte mit digitalen Elementen, denen die Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus genügen müssen. Der Rechtsakt baut auf der EU-Cybersicherheitsstrategie von 2020 sowie der EU-Strategie für eine Sicherheitsunion von 2020 auf. Er soll sicherstellen, dass digitale Produkte wie drahtlose und drahtgebundene Hardware sowie Software für Nutzer in der gesamten EU sicherer werden: Zum einen müssen Hersteller mehr Verantwortung übernehmen, da sie verpflichtet werden, Unterstützung und Softwareaktualisierungen bereitzustellen, um festgestellte Schwachstellen zu beheben. Zum anderen sollen die Verbraucher über die Cybersicherheit der Produkte, die sie kaufen und verwenden, ausreichend informiert werden. Resilienz hilft Margrethe Vestager, die für das Ressort „Ein Europa für das digitale Zeitalter“ zuständige Exekutivvizepräsidentin, erklärte: „Wir müssen uns darauf verlassen können, dass die Produkte, die im Binnenmarkt angeboten werden, sicher sind. Das Cyberresilienzgesetz stellt klar, dass die angebotenen vernetzten Hardwareund Softwareprodukte strenge Cybersicherheitsanforderungen erfüllen müssen. Dazu nehmen wir diejenigen in die Pflicht, die die Produkte in Verkehr bringen.“ Angesichts der Tatsache, dass weltweit alle elf Sekunden eine Organisation zum Opfer eines Ransomware Angriffs wird und sich die Kosten der Cyberkriminalität im Jahr 2021 Schätzungen zufolge auf 5,5 Billionen EUR beliefen (Cybersecurity Ventures, zitiert im Bericht der Gemein- Kora Alice Lejko, PR und Marketing, Capgemini, Frankfurt/Main, Steffen Zimmermann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, VDMA Europabüro, Brüssel samen Forschungsstelle (2020): Cybersecurity – Our Digital Anchor, a European perspective), ist es wichtiger denn je, ein hohes Maß an Cybersicherheit zu ermöglichen und Schwachstellen digitaler Produkte, über die viele erfolgreiche Angriffe erfolgen, zu verringern. Denn angesichts der zunehmenden Zahl intelligenter und vernetzter Geräte kann ein Cybersicherheitsvorfall bei einer Maschine Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette haben. Da sich derzeit weltweit Länder mit der Bewältigung dieser Probleme befassen, dürfte das Cyberresilienzgesetz über den EU- Binnenmarkt hinaus auch international Maßstäbe setzen. Die vorgeschlagene Verordnung wird für alle Produkte gelten, die direkt oder indirekt mit einem anderen Gerät oder einem Netz verbunden sind. Weiterhin wird das neue Cyberresilienzgesetz die Richtlinie über die Sicherheit von Netz- und Informationssystemen (NIS-Richtlinie), die Richtlinie über Maßnahmen für ein hohes gemeinsames Cybersicherheitsniveau in der Union (NIS- 2-Richtlinie) und den EU-Rechtsakt zur Cybersicherheit ergänzen. STUDIE BESTÄTIGT HANDLUNGSBEDARF Das Capgemini Research Institute bestätigt das Vorgehen der EU mit der Studie Smart & Secure: Why smart factories need to prioritize cybersecurity. Sie besagt, dass über die Hälfte der Unternehmen denken, dass Smart Factories in Zukunft Hauptziele von Cyberangriffen sein werden. Die mit dem Industrial Internet of Things (IIOT) geschaffene Konnektivität der Smart Factories erhöht die Gefahr durch Cyberangriffe in der intelligenten Industrie exponentiell. „Die Vernetzung und Menge an Betriebstechnologie sowie Geräten machen Smart Factories zu einem leichten Ziel für Cyberkriminelle“, erklärt Torsten Jüngling, Head of Cybersecurity bei Capgemini in Deutschland. Die Studie zeigt weiterhin auf, dass 77 Prozent der Unternehmen besorgt sind, dass zur Reparatur oder Aktualisierung von 6 antriebstechnik 2022/10 www.antriebstechnik.de

OT-/IIOT-Systemen regulär nichtstandardkonforme Prozesse angewandt werden. Diese Problematik ist zum Teil auf die geringe Verfügbarkeit der richtigen Tools und Prozesse zurückzuführen. Allerdings denkt die Hälfte der Unternehmen auch, dass Cyberrisiken für Smart Factories in erster Linie von den Netzwerken ihrer Partner und Zulieferer ausgehen. 28 Prozent haben zudem beobachtet, dass die Zahl der Mitarbeiter oder Zulieferer, die infizierte Geräte wie Laptops und Mobilgeräte zur Installation oder zum Patchen von Smart-Factory- Anlagen mitbringen, seit 2019 um 20 Prozent gestiegen ist. Viele Unternehmen berichten außerdem, dass ihre Cybersicherheitsanalysten überlastet sind von der Vielzahl an OTund IIOT-Geräten, die sie überwachen müssen. Darüber hinaus sehen sich 43 Prozent der Cybersicherheitsmanager nicht in der Lage, auf Angriffe in ihren Smart Factories und Produktionsstandorten zu reagieren. Abschließend offenbarten mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen, dass Verluste in der Vergangenheit hauptsächlich durch Verzögerungen bis zur Entdeckung von Cyberangriffen entstehen konnten. Bilder: Aufmacher: Funtap – stock.adobe.com, Kasten: VDMA | AT12-20G | : Schwebend, kontaktlos, intelligent! Freie 2D-Produktbewegung mit bis zu 6 Freiheitsgraden www.capgemini.com www.vdma.org www.european-cyber-resilience-act.com EINHEITLICHE ANFORDERUNGEN MEHR ALS RICHTIG Hartmut Rauen, stellv. VDMA Hauptgeschäftsführer, Frankfurt am Main Zu dem Vorschlag der EU-Kommission für Cybersicherheitsanforderungen für Produkte sagt Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA in Frankfurt: „Die europäische Industrie ist immer häufiger von Cyberangriffen betroffen, die fast ausnahmslos auf Schwachstellen in der Informationstechnik zurückgehen. Produktionsausfälle sind regelmäßig die Folge. Es ist daher richtig, dass die Europäische Kommission jetzt mit dem so genannten Cyber Resilience Act europaweit verpflichtende und einheitliche Vorgaben auf den Weg bringt. Vernetzte Produkte, dazu zählen auch Maschinen und Anlagen, werden in Zukunft nur dann auf dem europäischen Markt zugelassen, wenn diese grundlegenden Anforderungen an die Cybersicherheit erfüllen. Damit geht die EU-Kommission in puncto Cybersicherheit aufs Ganze. Der Vorschlag enthält aus Sicht des Maschinen- und Anlagenbaus viele positive Punkte. Insbesondere das Konzept der eigenverantwortlichen, risikobasierten Umsetzung auf Basis des vielfach erfolgreichen New Legislative Frameworks begrüßt der VDMA ausdrücklich. Auch die klare Abgrenzung zu anderen technischen Regularien, wie der Maschinenverordnung ist geeignet, Doppelanforderungen zu vermeiden.“ kg Schwebende Planarmover Skalierbare Nutzlast Individueller Produkttransport 6D Bewegung Dynamisch mit bis zu 2 m/s Beliebiges Anlagenlayout XPlanar eröffnet neue Freiheitsgrade im Produkthandling: Frei schwebende Planarmover bewegen sich über individuell angeordneten Planarkacheln auf beliebig programmierbaren Fahrwegen. Individueller 2D-Transport mit bis zu 2 m/s Bearbeitung mit bis zu 6 Freiheitsgraden Transport und Bearbeitung in einem System Verschleißfrei, hygienisch und leicht zu reinigen Beliebiger Systemaufbau durch freie Anordnung der Planarkacheln Multi-Mover-Control für paralleles und individuelles Produkthandling Voll integriert in das leistungsfähige PC-basierte Beckhoff-Steuerungssystem (TwinCAT, PLC IEC 61131, Motion, Measurement, Machine Learning, Vision, Communication, HMI) Branchenübergreifend einsetzbar: Montage, Lebensmittel, Pharma, Labor, Entertainment, … Scannen und XPlanar direkt im Einsatz erleben Halle 7, Stand 406