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antriebstechnik 10/2020

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antriebstechnik 10/2020

SOFTSTARTER STUDIE

SOFTSTARTER STUDIE GROSSES MARKTPOTENZIAL FÜR DIGITALE MEHRWERTDIENSTE Nach der Vernetzung von Systemen und Anlagen steht für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau nun die Vernetzung mit dem Kunden an. Laut einer gemeinsamen Studie von VDMA und McKinsey lag das Marktvolumen für Anwendungen im Bereich digitaler Plattformen und Mehrwertdienste 2019 bei 40 Milliarden Euro. Das zeigt, welches Potenzial technisch wie wirtschaftlich noch zu erschließen ist. In einer gemeinsamen Studie haben der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer) und die Unternehmensberatung McKinsey & Company untersucht, wie weit die Digitalisierung des Produkt- und Serviceportfolios im Maschinenbau vorangeschritten ist. Das Ergebnis: Aktuell liegt der Umsatzanteil für digitale Plattformen und Mehrwertdienste erst bei rund 0,7 Prozent (etwa sechs Milliarden Euro) des Gesamtumsatzes im europäischen Maschinenbau. Das sind rund 850 Milliarden Euro. Digitale Plattformen und Mehrwertdienste werden in der Studie „Kundenzentrierung als Chance für den digitalen Durchbruch“ wie folgt definiert. Mehrwertdienste stehen für fertig entwickelte digitale Lösungen, Software und Apps. Sie beruhen auf der bestehenden internen Infrastruktur oder digitalen Plattformen und bieten dem Kunden einen 6 antriebstechnik 2020/10 www.antriebstechnik.de

geschäftlichen Nutzwert. Als Beispiele gelten Condition Monitoring oder Predictive Maintenance. Auf digitalen Plattformen wiederum werden unterschiedliche Teilnehmer, wie Unternehmen oder Maschinen, miteinander vernetzt, um Daten und Informationen auszutauschen. Durch diesen gegenseitigen Austausch wird ein Netzwerkeffekt in Gang gesetzt, der ein digitales Ökosystem entstehen lässt. Um dieses Potential besser zu nutzen, setzen viele Unternehmen auf eine stärkere Öffnung für Kooperationen. Laut der Studie von VDMA und McKinsey, für die 200 Maschinen- und Anlagenbauer befragt wurden, geben 77 Prozent der Firmen an, die Zusammenarbeit in Anbieterkonsortien sei ein erfolgversprechender Weg für den Aufbau digitaler Plattformen. 71 Prozent nennen darüber hinaus Kooperationen mit Startups als gute Lösung, 24 Prozent können sich auch Kooperationen mit Wettbewerbern vorstellen. WACHSENDER MARKT IN DEN KOMMENDEN JAHREN 2019 lag das Marktvolumen für Westeuropa im Bereich IIoT-Plattformen, Mehrwertdienste und Services der Studie zu Folge bei 40 Milliarden Euro. Bis 2024 wird dem Vertrieb solcher Anwendungen sogar ein jährliches Wachstum von durchschnittlich zehn Prozent in Aussicht gestellt. Damit liegt der derzeitige Umsatz mit digitalen Anwendungen noch beträchtlich hinter dem geschätzten Marktpotenzial. „Der aktuell relativ geringe Marktanteil für digitale Plattformen und Mehrwertdienste sowie das zu erwartende zweistellige Wachstum dieses Marktes birgt ein großes Potenzial für die Maschinen- und Anlagenbauer – ist aber gleichzeitig auch eine Warnung“, so Dorothee Herring, Partnerin im Düsseldorfer Büro von McKinsey und Co-Autorin der Studie. „Hochwertige Produkte bleiben die Basis für den Erfolg. Allerdings erwarten die Kunden zunehmend integrierte digitale Services rund um die Maschine. Hier muss der Maschinen- und Anlagenbau nachlegen. Vor allem wünschen sich Kunden Lösungen, die nicht in Abhängigkeit eines einzelnen Herstellers stehen.“ DIGITALE PLATTFORMEN IN DER PRAXIS Die Maschinenbaufirmen sehen sich mehrheitlich selbst als am besten in der Lage, die wesentlichen Bedürfnisse ihrer Kunden hinsichtlich digitaler Plattformen zu erfüllen. Auch weitere industrienahe Lösungen mithilfe ausgegründeter Start-ups werden als geeignete Vehikel zur Digitalisierung angesehen. Wichtigste Funktionalitäten digitaler Plattformen sind laut den befragten Unternehmen Verfügbarkeit, Performance und Sicherheit. Für die Kunden spielen laut Interviews die Themen Offenheit und Kompatibilität der Plattformen allerdings eine größere Rolle als von den Maschinen- und Anlagenbauern angenommen. Als größte Hürden für die Entwicklung eigener digitaler Dienste werden von den Unternehmen fehlende Geschäftsmodelle (61 Prozent), fehlende Standards (59 Prozent) und mangelnde strategische Relevanz (57 Prozent) angesehen. Allerdings haben bereits 52 Prozent der befragten Unternehmen Software und Apps für eigene oder fremde digitale Plattformen programmiert. Jedes zehnte Unternehmen konnte diese bereits erfolgreich skalieren. Beispiele für gelungene Plattformen benennt die Studie ebenfalls. Dazu zählt „Sigma Smart Air“ des Unternehmens Kaeser. Das System erfasst die gesamte Druckluftversorgung von Unternehmen. Ein integriertes Modul übernimmt darin alle Steuerungsaufgaben der Druckluftstation. Weitere Applikationen ergänzen die Plattform um Optimierungsoptionen hinsichtlich Wartung und Effizienz der Anlage. Auch die Unternehmensgruppe Festo hat für seine mechatronischen Systeme eine ausgereifte Cloud-Lösung aufgebaut. Die Cloud bietet seinen Nutzern eine Reihe diverser Funktionen an. Dazu gehören jeweils eigene Apps für die übersichtliche Darstellung der Zustände von Komponenten, für das Wartungsmanagement und um Aufgaben samt Live-Foto-Unterstützung digital zu notieren. Entwickelt für höchste Ansprüche in der Servotechnik ZAE SERVO-DRIVE kurzfristig lieferbar