Aufrufe
vor 6 Jahren

antriebstechnik 10/2017

antriebstechnik 10/2017

GETRIEBE UND

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN I KOMMENTAR „Wir müssen unsere schlechten Gewohnheiten ändern“ Mark Burnett erklärt, wie Techniker den Getriebeölwechsel besser planen können Mark Burnett ist Vizepräsident der Innovationsplattform für Schmierstoffe und Kraftstoffadditive des Anbieters NCH Europe in Bilston, Großbritannien Benjamin Franklin sagte einmal: „Es ist einfacher, schlechte Gewohnheiten zu verhindern als sich diese abzugewöhnen.“ Dies mag für die Industriebranche stimmen, in der es einfacher ist, eine Gewohnheit guter vorbeugender Wartung herauszubilden, als sich von Maschinenbruch oder Ausfallzeiten zu erholen. Das ist natürlich einfacher gesagt als getan. Für eine vorbeugende Wartung wird ständige Wachsamkeit verlangt, um effektiv zu sein und um sicherstellen zu können, dass Wartungstechniker wissen, wann der richtige Zeitpunkt für Lagerschmierung ist, für die Anwendung einer vor Rost schützenden Beschichtung oder für die Behandlung ihres Wasseranschlusses. Die Häufigkeit dieser Aufgaben verändert sich und somit kann das eine steile Lernkurve sein, bevor man es richtig macht. Wir wissen leider alle, dass Probleme nicht warten, bis man vorbereitet ist, und insbesondere bei Getriebeölwechseln führt ein Scheitern oft zu Problemen. Wird das Öl z. B. zu früh gewechselt, führt dies zu erhöhten Kosten, da es mehr Wechsel als erforderlich geben wird. Umgekehrt gilt auch: Wird vergessen, zum richtigen Zeitpunkt einen Ölwechsel durchzuführen, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit eines Maschinenschadens und -bruchs, was erhöhte Betriebskosten verursacht. Obwohl beide Extreme zu höheren Geschäftskosten führen, finden nur 20 % aller Ölwechsel zum richtigen Zeitpunkt statt. Das überrascht nicht, wenn man bedenkt, dass die Regelmäßigkeit der Ölwechsel von Variablen abhängig ist. Obwohl viele Techniker eine Anlage auffüllen und erwarten, dass diese nach einer gewissen Zeit ausgetauscht werden muss, ist es in Wirklichkeit die Qualität des Öls, die gemessen werden muss. Das gestaltet sich verständlicherweise schwierig ohne ganzheitlichen Ansatz für industrielle Getriebeölanalysen. Um die Qualität des Öls verlässlich messen zu können und zu sehen, wann ein Wechsel fällig ist, müssen Techniker die Menge externer Kontamination, den Metallverschleiß sowie den allgemeinen Ölzustand ermitteln. Oxidation ist z. B. ein natürlich vorkommender Prozess, der mit der Zeit Auswirkungen auf das Öl hat. Unter dem Einfluss von Sauerstoff beginnt Öl sich zu zersetzen und dies verringert die Standzeit des Öls. Darüber hinaus führt dies auch zu Schlammbildung, wodurch Equipment härter arbeiten muss, und dies treibt wiederum die Betriebskosten in die Höhe. Wenn die Säure des oxidierten Öls lange unbehandelt gelassen wurde, wird diese stetig steigen und Korrosion und Lochfraß verursachen. Obwohl dies problematisch ist, wenn es über einen längeren Zeitraum unbehandelt bleibt, ermöglicht die Säure jedoch auch eine genauere Beurteilung des Ölzustands. Indem Zunahmen der im System enthaltenen Gesamtsäurezahl (TAN) gemessen werden, können Wartungs- und Betriebsleiter ermitteln, wann der Säure gehalt des Öls das maximale akzeptable Maß erreicht hat und somit können sie entsprechend handeln. Die Gesamtsäurezahl macht jedoch nur einen Teil des Gesamtzustands von Getrieben aus und es gibt viele weitere Dinge, die es zu berücksichtigen gilt, wie z. B. die betriebliche Gesundheit der Anlage selbst. Es ist entscheidend, dass Techniker alle Aspekte berücksichtigen, um eine optimale „Lediglich 20 % aller durchgeführten Ölwechsel finden zum richtigen Zeitpunkt statt.“ Leistung zu gewährleisten. Zu diesem Zweck haben wir bei NCH Europe unser Ölserviceprogramm (NOSP) entwickelt, um Unternehmen dabei zu helfen, ihre Anlagen in funktionsfähigem Zustand zu halten und Ölwechsel pünktlich durchzuführen. Getriebeölproben werden analysiert und es werden benutzerfreundliche Berichte erstellt, damit Betriebsleiter präzise Ergebnisse auf einen Blick sehen können und somit einen klaren Überblick über den Zustand von Anlagen sowie über die Gesamtsäurezahl des Öls haben. Genaue Analysen helfen Technikern insofern, dass sie eine Entwicklung schlechter Gewohnheiten im Hinblick auf falsches Ölmanagement verhindern. Durch die Kombination dieser Erkenntnis mit einer effektiven Reinigungslösung sowie mit einem angemessenen Getriebeöl können weitere schlechte Gewohnheiten bezüglich Ölwechsel und Bruchschäden unter Kontrolle gehalten werden. www.ncheurope.com/de 32 antriebstechnik 10/2017

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN Neue Baugröße schließt Drehmomentlücke SEW-Eurodrive schließt bei seinen Stirnradgetrieben mit der Baugröße R127 eine Drehmomentlücke. Auch sie kann mit Motoren, Adaptern oder eintreibenden Deckeln kombiniert werden. Als Getriebemotor erreicht das Stirnradgetriebe mit Drehstrommotoren der Effizienzklassen IE1 bis IE3 oder in Verbindung mit synchronen Servomotoren ein Drehmoment bis 6 000 Nm. In zwei- oder dreistufiger Ausführung gibt es 35 fein abgestufte Übersetzungen. Als Doppelgetriebe mit einem vorgeschalteten Stirnradgetriebe der Baugrößen R77 können mit bis zu sechs Stirnradstufen Übersetzungen bis i = 20 936 erreicht werden. Neben der Fußausführung ist auch eine Flanschausführung erhältlich. Für besonders hohe Querkräfte, z. B. in Mischern oder Rührwerken, gibt es eine Ausführung mit verlängerter Flanschwelle und verstärkter Abtriebswellenlagerung. Mit der neuen Größe kann die Wirtschaftlichkeit gesteigert oder eine Drehmomentreserve von bis zu 40 % geschaffen werden. www.sew-eurodrive.de Mehr Kraft an der Welle Bis zu doppelt so hohe maximale Drehmomente liefern drei Typen der Getriebebaureihe G500 von Lenze. Die Kegelradgetriebe G500-B lassen sich in ihrer zwei- und dreistufigen Ausführung platzsparend in Maschinen integrieren, liefern fein gestufte Übersetzungen bis i = 360 und ein Drehmoment bis 20 000 Nm. Die Stirnradgetriebe G500-H erreichen in zwei- und dreistufigen Ausführungen Drehmomente bis 14 000 Nm bei einer Übersetzung bis i = 370. Die Flachgetriebe G500-S zeichnen sich durch ihre schmale Bauform aus. Das Drehmoment erreicht in zweiund dreistufiger Ausführung 19 000 Nm mit fein gestuften Übersetzungen bis i = 500. Alle Typen sind so konstruiert, dass Motoren weniger Energie aufbringen müssen, weil die Verluste so gering sind: Ihr Wirkungsgrad liegt über 94 %. So steigt die Energieeffizienz, während die Eigenerwärmung sinkt – was eine längere Gebrauchsdauer begünstigt. Passende IE3-Motoren bietet der Hersteller mit den Reihen M240-P und M550-P an. www.lenze.com/de Besuchen Sie uns: MOTEK - Halle 8 - Stand 8419 Elatech.indd 1 27.03.2017 12:01:34 Bozza idea banner 2017_EAGLE_DE.indd 1 23/03/2017 11:53:52 antriebstechnik 10/2017 33