SOFTSTARTER DIE SITUATION DER MESSEN AUS BRANCHENSICHT KONKRET NACHGEFRAGT DR. ANDREAS GRUCHOW Vice-President, European Chapter Chair des internationalen Messeverbands UFI und Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG Das Messejahr 2020 war von großer Unsicherheit geprägt. Welche Messe stattfinden würde und in welchem Format war lange unklar. Tatsächlich wurden viele Messen rein digital durchgeführt. Es gab hybride Formen und Unternehmen schufen sich auch eigene, unabhängige Präsentationsplattformen. Viele freuten sich schon auf 2021 – aber nun ist auch die Hannover Messe schon als rein digitaler Event angekündigt. Wir haben bei Messeakteuren nachgefragt. Nach einem international sehr erfolgreichen Messejahr 2019 hat die Corona-Pandemie die Messebranche hart getroffen. Zwar wurden schnell tragfähige Hygienekonzepte erarbeitet, die auf elektronische Registrierung und Tracking sowie erhöhtem Hygienestandard und einer definierten Personendichte basieren. Aber Austeller und Besucher kamen nicht mehr zu normalen Messen, zum Teil wegen Reisebeschränkungen, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen. Deshalb mussten digitale Events geschaffen werden. Die UFI hat ihre Mitgleider befragt. Das Ergebnis zeigt, dass physische Messen sehr wichtig sind. Dennoch gab es positive Effekte digitaler Messen, so hat sich etwa die Reichweite erhöht. Corona hat auch bei Messeunternehmen Digitalisierungsprozesse beschleunigt. Digitale Elemente werden Messen in Zukunft verstärkt begleiten. Messen werden auf Pandemielagen reagieren, indem sie digitale und physische Messeelemente wie mit einem Schieberegler gewichten werden. FRANK BLASE Geschäftsführer und Unternehmer bei der Igus GmbH SVEN KARPSTEIN Geschäftsführer bei KBK Antriebstechnik Aus meiner Sicht war das Messejahr 2020 sehr unbefriedigend. Wir nutzen Messen für den Kontakt mit Kunden, Lieferanten und die Beobachtung des Wettbewerbs. Das digitale Format hat da nicht viel mehr zu bieten als eine intensive Recherche im Internet. Überraschende Entdeckungen und Begegnungen bleiben im digitalen Umfeld aus. Wir haben den Kontakt zu unseren Kunden anders, aber trotz allem erfolgreich gepflegt. Virtuelle Messen haben mich daher nicht überzeugt. Ich hoffe, dass sich das Messeleben im Jahr 2021 schnell wieder normalisiert. Normalerweise wäre Igus 2020 auf 222 Messen und Kongressen weltweit vertreten gewesen, es waren dann nur 26. Wir haben schnell gehandelt und eine Lagerhalle bei uns in Köln zu einer echten Messe umgebaut und sie virtuell zum Kunden gebracht. Besucher können sie entweder selbst online begehen oder einen Termin mit einem technischen Verkaufsberater vereinbaren, der per Videochat und live vor Ort über die Messe führt. Diese Möglichkeit des Messebesuchs kommt gut bei unseren Kunden an und wir werden das Konzept fortführen. Andererseits ist der persönliche Austausch vor Ort und das Erleben der Produkte wichtig. Wie jedes Jahr haben wir dazu unseren mobilen Road-Show-Messestand eingesetzt. Jedoch fehlen uns die klassischen Messen mit den vielen persönlichen Gesprächen, die sich eben auch häufig aus der Spontaneität heraus ergeben. Eine Messe ist auch immer ein Forum, auf dem wir innerhalb kurzer Zeit Trends beobachten und auf „zufällige“ Ideen stoßen. Meiner Einschätzung nach wird es 2021 wenn möglich hybride Formate geben. Ich gehe davon aus, dass nur wenige Messen stattfinden, die Stände kleiner werden und sich neue Formate entwickeln. 8 antriebstechnik 2021/01-02 www.antriebstechnik.de
SOFTSTARTER SENSORIK- UND MESSTECHNIK-BRANCHE STABILISIERT SICH Nachdem die Sensorik und Messtechnik bis Mitte 2020 deutliche Verluste verzeichnete, lässt das 3. Quartal auf langsame Erholung hoffen. Die Auftragseingänge legten um 4 % zu, das stimmt die Branche optimistisch. Die Umsätze stiegen in dem Zeitraum um 1 %, wie aus einer Umfrage des Branchenverbands AMA unter seinen 450 Mitgliedern hervorgeht. Erwartet hatten die Unternehmen zuvor ein Minus von 3 %. Bei den großen Unternehmen entwickelten sich die Umsätze der Zulieferer überproportional gut. Die Umsätze der Zulieferer in den Maschinenbau stagnierten, die der Automobilzulieferer stabilisieren sich langsam. Der Anteil der Unternehmen, die im 3. Quartal Kurzarbeit einführten oder beibehielten, lag bei 58 %. Hier zeigten sich die Zulieferer in die Automobilindustrie, die zu 80 % in Kurzarbeit sind, als besonders betroffen. Bei einem Viertel der Befragten wurden pandemiebedingt die Lieferketten unterbrochen, und 42 % davon fanden keinen adäquaten Ersatz. www.ama-sensorik.de BOSCH REXROTH: DR. STEFFEN HAACK IN VORSTAND BERUFEN Bosch Rexroth ordnet seinen Vorstand neu. Dr. Steffen Haack (54) hat ab 1. Januar den Bereich Entwicklung übernommen. Seine Aufgaben umfassen die Entwicklungsaktivitäten des Unternehmens sowie die Verantwortung für die drei Produktbereiche der industriellen Hydraulik. Seine Aufgabe als Leiter der Business Unit Industriehydraulik behält Haack bei. Haack stieg nach seiner Promotion auf dem Gebiet der Fluidtechnik 1996 bei Bosch ein. Seit 2017 führt Haack den Produktbereich Industrial Hydraulik. Die Verantwortung für die Fabrikautomation wird im Vorstand Dr. Marc Wucherer (51) zugeordnet – also die drei Produktbereiche Automation and Electrification Solutions, Assembly Technology und Linear Motion Technology. www.boschrexroth.com Der Eiffelturm in Paris (Frankreich), der Heimat unseres Tochterunternehmens Binder magnetic. BRECOFLEXmove BRECOprotect BRECOFLEXgreen BRECObasic
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