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antriebstechnik 1-2/2020

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antriebstechnik 1-2/2020

STANDPUNKT

STANDPUNKT PRODUKTIONSTECHNIKER FÜR EINE BESSERE WELT Die WGP, der Zusammenschluss führender produktionstechnischer Professoren Deutschlands, hat auf ihrem Jahreskongress neue Wege für eine umweltgerechtere Industrie aufgezeigt. Das Motto des Jahreskongresses der WGP (Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik) Ende des vergangenen Jahres in Hamburg lautete „Produktion im Grenzbereich – Vorsprung halten, Zukunft sichern!“ Darin spiegelt sich der Anspruch der Professoren, Deutschland als führenden Wirtschaftsstandort zu erhalten, gleichzeitig aber die Bereitschaft, ebenso notwendige wie drastische Veränderungen in unserem Wirtschaften anzustoßen. „Wir wollen eine energie- und ressourcenschonende, lokale Produktion“, betonte Prof. Jens P. Wulfsberg, Leiter des Laboratoriums Fertigungstechnik (LaFT) der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg und Mitorganisator des Kongresses. „Dazu brauchen wir die Unterstützung der Politik und ein Sprungdenken bei den Menschen. Dann aber können wir die Industrie komplett neu aufstellen. Ideen und Technologien hierfür gibt es bereits.“ „In 20 bis 30 Jahren werden wir unsere Welt nicht wiedererkennen“, dessen ist sich Lin Kayser, Programmierer, Mitbegründer und CEO der Hyperganic Technologies AG, sicher. Er zeigte, wie man komplett neue Werkstücke mittels Algorithmen, 3D-Druck und Künstlicher Intelligenz hervorbringen kann, wenn man den Bauprinzipien der Natur folgt. Eine Methode ist aus seiner Sicht, in der industriellen Produktion Computercodes die Entstehung von Produkten bestimmen zu lassen – so wie die DNA den Phänotypen eines Baumes bestimme. Das mache Nachbearbeitungen und physische Optimierungen unnötig und spare Ressourcen und Energie. Darüber hinaus seien auch völlig neue Produkte und Funktionalitäten möglich, die heute noch gar nicht denkbar seien. Dass heute konstruktionsgerecht und nicht regelgerecht gefertigt werde, führe dazu, dass die von den Ingenieuren eingehenden Erfahrungswerte die Entwicklung gänzlich neuer Formen und Produkte einschränke. „Je mehr menschengemachten Regeln ein Werkstück unterliegt, desto unwahrscheinlicher ist es, etwas ganz Neues zu schaffen“, so Kayser. Kayser zeigte in Hamburg ein in seiner Form völlig neues Bauteil eines 01 02 Triebwerks, das allein über Algorithmen entwickelt und mithilfe von Simulationen optimiert wurde. „Das Werkstück ist gewachsen mit seinem Computercode wie ein Baum durch seine DNA.“ Natürlich dürfe aber diese Form der Produktion nicht gesellschaftliche Fragen wie die künftiger Arbeitsplätze ausblenden. Doch es gibt noch andere Ansätze, die Produktion zu revolutionieren. Wulfsberg plädierte daher für kleine „Elementarmaschinen“, die genau eine Bearbeitungsaufgabe übernehmen, ohne Steuerung auskommen und sehr einfach zu bedienen sind. Je nachdem, welches Produkt entstehen soll, können unterschiedliche Elementarmaschinen modulartig hintereinandergeschaltet werden, „Sie sind quasi Hardware-Apps, die je nach zu fertigendem Produkt die Prozesskette beziehungsweise die Funktionalitäten erweitern“, erläutert der Hamburger Professor. Das Ziel: Werkzeugmaschinen für jedermann und überall, die Produktionen direkt vor Ort, ohne lange Transportwege ermöglicht. Denkbar wäre zum Beispiel, dass Plastikflaschen vom Sammelbehälter im Discounter von nachgeschalteten Maschinen recycelt werden, um sie dann vor Ort über 3D-Druckverfahren in neue Produkte umzuwandeln. Fotos: HSU-HH, Ulrike Schröder www.wgp.de 01 Jens P. Wulfsberg, Leiter des Laboratoriums für Fertigungstechnologie 02 Prof. Rüdiger Grube, ehemaliger DB-Vorstandsvorsitzender 10 antriebstechnik 2020/1-2 www.antriebstechnik.de

SOFTSTARTER NSK ZEICHNET VERTRIEBSPARTNER AUS RAUM FÜR INNOVATION Auf der europäischen Vertriebskonferenz von NSK im Oktober in Dubrovnik trafen sich mehr als 100 Vertreter von Distributoren des Unternehmens. Der Wälzlagerhersteller informierte seine europäischen Vertriebspartner über neue Produkte und die weltweite Aftermarket-Strategie. „Das Aftermarket- Geschäft ist komplex, und es ist ein People Business,“ sagte Jean-Yves Chapelet, GAM Marketing Director und Director Western Europe Sales Division, European Industrial Business Unit, NSK. „Deshalb ist es ganz entscheidend, über welche Kanäle wir diese Märkte ansprechen. Aus unserer Sicht ist die Zusammenarbeit mit leistungsfähigen Vertriebspartnern ein wesentlicher Grund für unseren Erfolg im Aftermarket.“ Bei der Konferenz wurden auch Vertriebspartner ausgezeichnet, die sich als zertifizierte AIP-Partner qualifiziert haben: APRB (Russland), Coroll (Tschechien) und Lagerton (Serbien). Als erste zertifizierte AIP Service Branch wurde Rubix (Niederlande) ausgezeichnet. www.nskeurope.de Der Dichtungsexperte C. Otto Gehrckens hat sein neues Technikum, ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, auf dem Unternehmensgelände in Pinneberg bei Hamburg in Betrieb genommen. Auf einer Gesamtfläche von 2 000 m 2 entwickeln die Dichtungsspezialisten hier neue Werkstoffe für zukünftige Anwendungen. Die Ausstattung des Zentrums macht es möglich, sämtliche Produktionsschritte zu simulieren und dabei auch die unterschiedlichen Produktionsprozesse nachzubilden. Das stellt die analytische Grundlage dar für die Optimierung bis hin zur Neuentwicklung sowohl von Werkstoffen als auch kompletten Produktionsprozessen. Ein zukunfts- und kundenorientiertes Angebot hat das Unternehmen zu einem international renommierten Hersteller von Elastomerdichtungen gemacht. Das Technikum mit seinen breitgefächerten Möglichkeiten für die Produktentwicklung und technische Innovation ist ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft. www.cog.de Die Sparrenburg in Bielefeld, der Heimat unseres Tochterunternehmens Anton Klocke Antriebstechnik GmbH. BRECOFLEXmove BRECOprotect BRECOFLEXgreen BRECObasic f.steffen@breco.de www.breco.de