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antriebstechnik 1-2/2019

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FVA AKTUELL I INTERVIEW

FVA AKTUELL I INTERVIEW „Ich hab den besten Job der Welt!“ Christian Kunze über sein erstes Jahr in der FVA-Geschäftsführung und seine Wünsche Chefredakteur Dirk Schaar im Gespräch mit Christian Kunze (links) während der FVA Informationstagung 2018 Er wechselte von der Automobilindustrie in die Forschungsvereinigung Antriebstechnik und übernahm dort die stellvertretende Geschäftsführung. Nun sprach Chefredakteur Dirk Schaar mit Dipl.-Ing. Christian Kunze über die ersten Erfahrungen, seine anstehenden Schwerpunkte und die Trends und Herausforderungen der Antriebstechnik in den nächsten Jahren. Herr Kunze, Sie sind nun seit etwa einem Jahr im Amt als stellvertretender Geschäftsführer der FVA. Wie lautet Ihr erstes Fazit? Für mich war es ein großer Schritt aus der Industrie in die Forschungsvereinigung zu wechseln, aber auch ein sehr bewusster. Ich komme aus der Automobilindustrie und wann immer ich dort etwas mehr über Antriebstechnik wissen wollte, kam ich selten an der FVA vorbei. Ich bin sozusagen ein Kind der FVA und war auch seit jeher ein Fan von ihr. Heute darf ich den ganzen Tag mit sehr interessanten Menschen sprechen, ich darf Forschung begleiten und den technologischen Wandel mitgestalten. Das ist spannend und zugleich weltweit einzigartig. Von daher sage ich heute: Ich hab den besten Job der Welt! Was hat Sie denn gleich zu Beginn besonders beeindruckt? Mir ist sofort aufgefallen, mit welcher Leidenschaft alle Beteiligten an die Themen herangehen. Damit meine ich nicht nur die Menschen, die in den Instituten die Forschung begleiten dürfen, sondern es sind auch die vielen Industrievertreter, die ihr Herzblut investieren. Und es sind letztlich auch die Mitarbeiter in unserer Geschäftsstelle, die nicht nur einen Job erledigen, sondern auch ein Kommitment abgeben, um die FVA weiterzuentwickeln. Es ist pure Leidenschaft, die ich nun jeden Tag erleben darf. Wo sehen Sie Möglichkeiten die Arbeit der FVA noch zu verbessern – wo wollen Sie anpacken und Schwerpunkte legen? Das Schlagwort des Maschinenbaus ist Industrie 4.0. Wir müssen daher eine FVA 4.0 werden und für die Themen, die in der Industrie im Moment um sich greifen, ein offenes Ohr haben. Wenn ich immer in Zahnrädern gedacht habe, dann kenne ich leider auch nur Zahnräder. Ich muss aber sehen was links und rechts davon aktuell passiert. Wir müssen also aktiv am Wandel teilhaben und ihn mitgestalten, neue Themen aufgreifen, das Wissen der FVA als Content-Hub für die Antriebstechnik positionieren, neue Wege finden und bestreiten – zusammen mit unseren Partnern und Mitgliedern. Wir wollen Interessierten nicht mehr nur etwas über die Zahnflanke erzählen, sondern auch Expertenwissen zu verketteter und additiver Fertigung, Industrie 4.0, Robotik, Urbanisierung oder Elektromobilität näherbringen. All diese Themen passieren bereits in der FVA und in unseren 25 Arbeitskreisen. Und natürlich wollen wir die Innovation in der Mechanik bewahren, aber ohne Elektrotechnik und Informatik wird das nicht funktionieren. Wir sprechen dann letztlich über Antriebssystemtechnik. Wo sehen Sie denn für sich persönlich ein besonderes Thema für die kommenden Jahre? Für mich ist das OPC UA. Hierbei arbeiten wir schon relativ eng mit den entsprechenden Fachverbänden zusammen und wir haben ganz gute Ideen, wie wir uns als FVA positionieren können. Im Vordergrund steht dabei die REXS Schnittstelle zum einfachen Austausch von Getriebedaten, die aktuell Teil unserer Workbench geworden ist und sich bereits in einem sehr frühen Stadium zum anerkannten Branchenstandard entwickelt. REXS als Standardschnittstelle in der Getriebemodellierung schlägt auch die Brücke zu OPC UA als Industrie-4.0-Kommunikationsstandard. Unsere Industrie wird immer digitaler. Der Weg hin zur „Fabrik der Zukunft“ ist überall erkennbar. Wie reagiert die FVA auf diese Trends? Um die digitale Fabrik muss und wird sich die FVA in den nächsten zehn bis 15 Jahren definitiv kümmern. Der Wandel passiert jetzt und nicht erst in ein paar Jahren. Wir müssen daher das Know-how, das wir haben, adäquat verkaufen. Das heißt, Forschung schneller nutzbar machen und in Softwareprodukte investieren, die wirklich schlagkräftig sind. Die Zeiten, in denen man ein Buch oder einen Forschungsbericht von 200 Seiten in ein paar Tagen durchgearbeitet hat, sind definitiv vorbei. Dazu sind die Innovationszyklen viel zu kurz. Wir müssen das Wissen daher schnell und „on spot“ vermittelbar machen. Dazu helfen Instrumente wie unsere Software, Seminare und internationale Kongresse. Wie möchten Sie dann die FVA in Zukunft sehen? In den nächsten fünf Jahren sollten wir auf jeden Fall den Content-Hub erschaffen haben. Das wird die FVA zur zentralen Plattform für Antriebstechnik in Deutschland ausbauen – gut vernetzt, mit vielen Schnittstellen zu zahlreichen Branchen und zu möglichst vielen Stakeholdern, zu denen wir Überschneidungen haben. Weiterhin wünsche ich mir, dass wir unseren Mit gliederstand halten und es schaffen, unsere Mitglieder so robust aufzustellen, dass der technologische Wandel ihnen nicht mit Angst begegnen muss, sondern dass sie gut gerüstet mit einem prall gefüllten Werkzeugkoffer in die nächsten 20 Jahre gehen können. www.fva-net.de 6 antriebstechnik 1-2/2019

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