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antriebstechnik 8/2019

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SOFTSTARTER 100 JAHRE

SOFTSTARTER 100 JAHRE FINDLING WÄLZLAGER DAS GROSSE JUBILÄUM Seit nunmehr 100 Jahren beweist die Findling Wälzlager GmbH ihre Leidenschaft für die Wälzlagertechnik. Das große Jubiläum galt es gebührend mit einer Hausmesse und einer festlichen Galanacht zu feiern. Lesen Sie hier die spannende Historie des Familienunternehmens. 01 1919 startete Franz Anton Findling seine Selbstständigkeit mit dem Handel von Artikeln für das boomende Zeitalter der Elektrifizierung. Doch schnell nahm der gelernte Schriftsetzer die Wälzlager mit in sein Sortiment auf, wie eine Anzeige aus dem Jahr 1923 belegt. Denn als gelernter Setzer hatte er nicht nur mit Setzbuchstaben zu tun, sondern musste auch Druckmaschinen regelmäßig warten und reparieren – inklusive der darin verbauten Kugellager. EINSTIEG IN DEN IMPORT VON WÄLZLAGERN Nach dem Krieg baute Franz Anton Findling eine eigene Fertigung für Axialrillenkugellager auf. Damals galten diese Produkte als gute „Tauschwährung“ für andere Kugellagersorten aus Italien und Frankreich. Der Grundstein für die weitere, internationale Ausrichtung des Unternehmens war gelegt. Der Firmengründer verstarb früh im Jahre 1963. Sein Sohn Klaus­ Peter Findling übernahm 25-jährig das Unternehmen; er hatte seinen Vater bis dato sowohl in der Fertigung als auch im Vertrieb tatkräftig unterstützt. Fortan wollte er jedoch nicht mehr an der Werkbank stehen, sondern vorrangig sein kaufmännisches Geschick und seine Kreativität einsetzen. Seine Zukunft sah er im Import von japanischen Wälzlagern. Nach dem erfolgreichen Verkauf des gesamten Maschinenparks und der Rohmaterialien der Wälzlagerproduktion setzte Klaus Findling alles auf eine Karte: Mit dem erlösten Geld finanzierte er den Auf- und Ausbau seines Großhandels mit japanischen Produkten. TREIBER DER GLOBALISIERUNG „Mein Vater hat bereits Anfang der 60er-Jahre das Potenzial der japanischen Wälzlagerindustrie erkannt und mit seiner Vision Pionierarbeit geleistet“, so Klaus Findling, Geschäftsführer von Findling Wälzlager. Alles begann mit den Produkten von Koyo, schnell kam die süddeutsche Vertretung der Hersteller NSK und IKS hinzu. Heute zählt Findling Wälzlager viele japanische Hersteller zu seinen Lieferanten. Im Bereich der Nadellager hat Findling die Vertretung für JNS übernommen. Der Kreis schließt sich mit einer strategischen Premium-Partnerschaft mit der Nachi Gruppe. Klaus-Peter Findling beschränkte sich jedoch nicht nur auf Japan – die Globalisierung des Unternehmens wurde fortan kontinuierlich fortgeführt: Er erschloss Einkaufsquellen in Korea, China, Taiwan, Malaysia, Osteuropa, Tschechien, der Slowakei und Polen und baute ein globales Netzwerk von Lieferwerken auf. „Mein Vater war ein Treiber der Globalisierung im Wälzlagermarkt und mit seinem Gespür für neue Märkte immer einen Schritt voraus“, betont Klaus Findling. INNOVATION IN DER DRITTEN GENERATION Im Jahr 2001 trat Klaus Findling die Nachfolge in der Geschäftsführung an – zu einem Zeitpunkt, in dem das Unternehmen bereits umfassend global aufgestellt war. Genau das war die Inspiration für die Abeg-Methode, die es dem Kunden einfach machen soll, das technisch wie wirtschaftlich optimale Produkt aus dem umfangreichen Sortiment bestimmen zu können. Die Idee von Abeg: Mit den vier Leistungsklassen Premium, Supra, Eco und EasyRoll schuf man eine transparente und berechenbare Entscheidungsgrundlage zur Vermeidung von Überund Unterdimensionierung und zugleich für wirtschaftliche Vernunft. Dieser Ansatz verpflichtet Findling zu einer permanenten Überwachung seine Produktionswerke. Das Fachwissen im Bereich Produkte, Herstellungstechniken, Technologien und Produktions­ 20 antriebstechnik 2019/08 www.antriebstechnik.de

prozesse bildet die Grundlage für ein Null-Fehler-Ziel. „Die Beratung unserer Kunden nach der Abeg-Methode ist unser Alleinstellungsmerkmal“, so Klaus Findling. ENTWICKLUNG ZUM DIENSTLEISTUNGS UNTERNEHMEN Die langjährige Erfahrung im globalen Einkauf von Wälzlagern war Grundlage einer neuen Idee: Warum nicht das globale Procurement als ausgelagerte Dienstleistung für Unternehmen und Konzerne anbieten? „Dieses Angebot wurde und wird gerne wahrgenommen. Wir übernehmen für unsere Kunden unter anderem die Auditierung von Wälzlagerlieferanten und beraten bei logistischen und fachlichen Aspekten der Serienbelieferung“, so Klaus Findling. „Der Erfolg bestärkte uns in der Strategie, unseren Kunden nach und nach einen 360-Grad-Service rund um die Wälzlagerbeschaffung anzubieten.“ Basierend auf der Erfahrung und dem Produktwissen aus tausenden Kundenanforderungen bieten die Karlsruher Experten den Kunden heute ein Dienstleistungsportfolio, das von der anwendungstechnischen Beratung, der Schadensanalyse und Lebensdauertests bis hin zu herstellerunabhängigen Schulungen reicht. Mit einer eigenen Fertigung für sonderbefettete und modifizierte Wälzlager lassen sich komplexe Kundenanforderungen flexibel und zeitnah umsetzen. Für die Zukunft hat der Geschäftsführer konkrete Pläne: „Wir werden mit unseren Kunden die globale Präsenz von Produkten und Dienstleistungen weiter ausbauen. Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, dass unsere Kompetenz in der Wälzlagertechnik sehr gefragt ist. Wir bei Findling Wälzlager wissen, wie man global denkt und lokal handelt, Marktbedürfnisse ernst nimmt und sich erfolgreich dieser Verantwortung stellt. Dieses Knowhow wollen wir vermehrt auch unseren internationalen Kunden zugänglich machen.“ DAS GROSSE JUBILÄUM Besonders für ein Familienunternehmen ist das 100-jährige Bestehen etwas Einzigartiges. Dies wurde am Firmensitz in Karlsruhe mit einer umfassenden Hausmesse sowie einer festlichen Galanacht gebührend gefeiert. Wir gratulierten persönlich und übergaben Klaus Findling eine Jubiläumsurkunde unseres Verlages. Von den Feierlichkeiten haben wir Ihnen eine kleine Bildergalerie mitgebracht. Die komplette Galerie sowie eine sehenswerte Video-Sammlung haben wir Ihnen unter www.antriebstechnik.de/findling100 zusammengestellt. Schauen Sie doch gleich mal rein! Fotos: Findling Wälzlager GmbH www.findling.com 01 Nicole Steinicke, Chefredakteurin von DER KONSTRUKTEUR und INDUSTRIELLE AUTOMATION gratuliert Geschäftsführer Klaus Findling zum 100. Firmen jubiläum 02 Der Firmensitz in Berlin noch vor dem zweiten Weltkrieg. Danach verlagerte man die Produktion nach Ettlingen, der Heimatstadt von Franz Anton Findling 02 03 Seit dem Jahr 1956, in dem dieses Bild der Fertigung bei Findling Wälzlager entstand, hat sich einiges verändert – die Begeisterung ist jedoch ungebrochen BILDERGALERIE & VIDEO 03 Auf unserer Webseite haben wir für Sie eine Bildergalerie sowie eine kleine Video-Sammlung erstellt. Reinschauen lohnt sich! www.antriebstechnik.de/findling100