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antriebstechnik 7/2015

antriebstechnik 7/2015

KOMPONENTEN UND SOFTWARE

KOMPONENTEN UND SOFTWARE Federkompetenz Prüfung von Hochtemperatur-Federn bringt Vorteile für den Anwender Die realitätsnahe und schnelle Ermittlung der max. Lastwechselzahlen bei hoch beanspruchten technischen Federn ist eine Kernforderung von Anwendern. Hierfür ist eine kontinuierliche Entwicklung notwendig. Bei der Dr. Werner Röhrs GmbH & Co KG in Sonthofen hat man dazu eine neue servohydraulische Prüfmaschine angeschafft – das bringt Vorteile für den Anwender. „Die Anforderungen der Kunden steigen stetig und so werden die Grenzen der Federherstellung ständig neu verschoben. Im Zuge des Klimaschutzes gewinnt die Energieeinsparung immer mehr an Bedeutung und so ergeben sich neue Herausforderungen für unser Unternehmen“, berichtet Röhrs Geschäfts führer Klaus Schädler. Die Verbesserung des thermodynamischen Wirkungsgrades von Prozessen ist in der Regel mit einer Erhöhung der Betriebstemperatur und häufig auch mit einer Reduzierung der Einbau räume für Federn verbunden. Um diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden, legt das Unternehmen aus Sonthofen vor allem auf den verwendeten Werkstoff ein besonderes Augenmerk. Dieser muss genau auf den Einsatzfall abgestimmt werden um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Sonderwerkstoffe wie z.B. Nickelbasislegierungen werden bevorzugt verwendet, wenn die thermischen Einsatzgrenzen von Standardwerkstoffen überschritten wer- den. Über das Betriebsverhalten dieser Sonderwerkstoffe sind besonders beim Einsatz als Federwerkstoff nur wenige Daten vorhanden. „Aus diesem Grund ist die Auslegung und der Einsatz solcher Federn im Grenzbereich des Machbaren mit hohem Aufwand sowie Risiken verbunden. Hier nutzen wir vor allem unser über viele Jahre aufgebautes Netzwerk von Werkstoffspezialisten und Herstellern. Nur so erhalten wir Werkstoffe, welche die geforderten Anforderungen erfüllen“, weiß Klaus Schädler. Prüfmaschine bringt neue Möglichkeiten Durch die enge Zusammenarbeit mit Kunden und gemeinsame Entwicklungen konnten bisher große Erfolge erzielt werden. Dennoch waren dazu häufig aufwendige und langwierige Feldversuche mit teilweise mehreren Optimierungsschleifen erforderlich, um passende Federn herstellen zu können. Die In- vestition in eine spezielle Prüfvorrichtung ermöglicht nun, sowohl statische als auch dynamische Federprüfungen bei extremen Temperaturen (bis 850 °C) durchzuführen. Dadurch können Entwicklungszeiten und -aufwände sowie das bisherige Entwicklungsrisiko erheblich reduziert werden. „Davon profitieren nicht nur wir als Hersteller, sondern vor allem unser Kunde aus dem Maschinenbau“, bestätigt Klaus Schädler. Mit der neuen Prüfmaschine können jetzt nahezu alle Weg-Zeit-Kurven bzw. Belastungszyklen simuliert werden. Vom Kunden vorgegebene Anwendungsdaten, auch stochastische, werden 1:1 nachgestellt und somit nahezu unter Betriebsbedingungen validiert. Hierzu zählen z. B. die Belastungen beim Werkzeugwechsel in Spindeln, wo vorzugsweise Federanordnungen der Marke Schraubentellerfeder zum Einsatz kommen. Entsprechend den Kundenvorgaben werden unterschiedliche Belastungs kollektive in 44 antriebstechnik 7/2015

NEWSLETTER Der E-Mail-Service für Anwender aus dem gesamten Umfeld mechanischer und elektrischer Antriebstechnik. Aktuelle Nachrichten rund um mechanische, thermische und elektrische Antriebstechnik, sowie deren Steuerungen und Regelungen. Jeden Monat neu. 01 Die servo hydrau lische Prüfmaschine erscheint monatlich 02 Die Prüfung der Federn auf der neuen Prüfmaschine bringt Kunden zahlreiche Vorteile Form von Sinus-, Rechteck-, Dreieck- oder Säge zahnkurven getestet. Integrierte Kraftmessdosen erfassen alle Betriebskräfte, die von der in der Maschine installierten Software unmittelbar aus gewertet und zur Kundendokumen tation bereitgestellt werden. Interessant für Partner Seit der Anschaffung konnten bereits diverse Lebensdauerzyklen mit bis zu 10 Mio. Lastwechseln (technische Dauerfestigkeit) gefahren werden. Hierbei arbeitet die Maschine autonom im 24-Stunden-Betrieb und wird bei einem unerwarteten Störfall durch die integrierte Eigenüberwachung automatisch abgeschaltet. „Es sind gerade diese Testmöglichkeiten, die Röhrs immer wieder für neue Anwendungen und Industriepartner interessant machen“, sagt Klaus Schädler. So wurden z. B. für einen namhaften Zulieferer der Luftfahrtindustrie gemäß der Spezifikation des Flugzeugbauers an mehreren Federn hohe Lastwechselzahlen getestet. www.roehrs.de Jetzt kostenlos anmelden! www.vfmz.com/newsletter