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antriebstechnik 5/2018

antriebstechnik 5/2018

KOMPONENTEN UND SOFTWARE

KOMPONENTEN UND SOFTWARE Mit Vollgas voraus Polyurethan-Zahnriemen mit Carbonzugstrang treibt Tractorpulling-Fahrzeug an Der Synchrochain Carbon ist ein Polyurethan-Zahnriemen mit Carbonzugstrang, der hohe Leistungen zuverlässig überträgt. So manche Anwendung wäre ohne den Hochleistungszahnriemen kaum realisierbar – zum Beispiel der Antrieb für das Gebläse, das im Tractorpulling-Fahrzeug „The Challenger“ für die Aufladung des V12-Zylindermotors sorgt. Lesen Sie mehr über die Technik im Einsatz. Dietmar Pohl ist Anwendungstechniker für Antriebstechnik bei der Continental AG in Hannover Tractorpulling ist ein Motorsport, bei dem ein mit Gewichten beladener Bremswagen von einem Zugfahrzeug über eine 80 bis 100 m lange Bahn geschleppt wird. Das Ziel ist, den Bremswagen möglichst in einem „Full Pull“ über die komplette Bahn zu ziehen. Gelingt dies mehreren Fahrern, müssen sie unter erschwerten Bedingungen – also mit höherem Bremsgewicht – erneut gegeneinander antreten. Wer die weiteste Distanz schafft, hat gewonnen. Gestartet wird in verschiedenen Klassen, die sich am Gesamtgewicht der Zugfahrzeuge orientieren. 46 antriebstechnik 5/2018

Das fünfköpfige, im niederländischen Goudswaard ansässige Challenger-Team nimmt bereits seit dem Jahr 1992 an Tractorpulling-Wettkämpfen teil. Im April 2015 trat das Team mit einem neu konstruierten Fahrzeug beim Event im westfälischen Füchtdorf an und erreichte dabei in der freien Klasse bis 950 kg einen guten vierten Rang. Anschließend traten Hochleistungszahnriemen gefragt Nur wenig später besuchte Plas das Challenger-Team in Goudsward. „Im Laufe der Jahre habe ich schon die ein oder andere ungewöhnliche Anwendung gesehen, aber mit einem V12-Motor hatte ich es noch nicht so oft zu tun“, sagt Plas. In der Tat „Bei einer Leistung von 2 500 PS ist ein Hochleistungszahnriemen wie der Synchrochain Carbon gefragt.“ jedoch Probleme ein: So fiel der Zahnriemen, der das Gebläse für die Motoraufladung über die Kurbelwelle des Motors antreibt, gleich in mehreren Wettkämpfen hintereinander aus. „Wir haben einiges ausprobiert, um das Problem zu lösen – ohne Erfolg“, erinnert sich Arwin de Klerk, der das Challenger- Team gemeinsam mit seinem Bruder Richard leitet. Doch Aufgeben war keine Option, und so wandte sich das Team mit der Bitte um Unterstützung an Spruit Transmissies, dem niederländischen Vertriebspartner von Continental. Über Spruit kam im Juni 2015 der Kontakt zu Marc Plas zustande, der bei Continental als Regional Sales Manager Benelux für Antriebstechnik zuständig ist. Zuverlässige Lösung für die Motoraufladung: Der Synchrochain Carbon ist verschleiß- und abriebfest und überträgt hohe Leistungen wäre der Rolls-Royce Meteor, ein Panzermotor, der 1943 aus dem Flugmotor Rolls- Royce Merlin entwickelt wurde, einen eigenen Artikel wert. Mit 12 Zylindern und 27 l Hubraum leistet er von Haus rund 810 PS, durch die Aufladung kommt er auf ca. 2 500 PS. Trotz aller Faszination für das Aggregat wandte sich Plas schnell dem Problem zu. „Bei der Auslegung eines Riementriebs müssen diverse Parameter berücksichtigt werden“, erklärt Plas. „Im konkreten Fall haben wir die Zahnriemen teilung von 8 auf 14 M geändert, die Riemenscheiben wurden entsprechend angepasst. Außerdem haben wir eine überflüssige Spannrolle entfernt. Durch diese Maßnahmen hat sich die Antriebsgeome trie signifikant verbessert.“ Und wieso fiel die Wahl des Zahnriemens auf den Synchrochain Carbon? „Der Zahnriemen muss die Kraft von der Kurbelwelle auf das Ge bläse für die Motoraufladung zuverlässig übertragen“, so Plas. „Bei einer Leistung von 2 500 PS ist definitiv ein Hochleistungszahnriemen wie der Synchrochain Carbon gefragt.“ Hinzu kämen Drehzahlen von 4 000 min −1 für den Motor und 12 000 min −1 für das Gebläse. Wie sich zeigt, haben sich die geschilderten Änderungen und Optimierungen gelohnt. „Durch die Umstellung auf den Synchrochain Carbon und die 14M-Teilung haben wir endlich eine zuverlässige Antriebslösung für die Aufladung unseres Motors“, freut sich de Klerk. Fotos: Pullingpics (Stefan Görtz); Continental www.continental.de