Aufrufe
vor 5 Jahren

antriebstechnik 4/2018

antriebstechnik 4/2018

HANNOVER MESSE I SPECIAL

HANNOVER MESSE I SPECIAL Mehr Effizienz mit Hybridleitungen Schnittstellen-Lösungen für Drehgeber ermöglichen bessere Kommunikation von Servoantrieben Ohne die Digitalisierung wäre in der Fabrik die Vision „Industrie 4.0“, die maximale Flexibilität und wirtschaftliche Fertigung bei Losgröße 1 anstrebt, nicht realisierbar. Eine solche intelligente Fabrik kann nur funktionieren, wenn Maschinen und Teile zunehmend unabhängig agieren und dabei über das Netzwerk miteinander kommunizieren. Eine wichtige Rolle übernehmen dabei Servoantriebe. Mit innovativen Schnittstellen-Lösungen im Bereich der Drehgeber werden Servomotoren noch effizienter, kompakter und zukunftssicherer. Servomotoren sind in vernetzten und flexiblen Produktionsbedingungen nicht mehr wegzudenken. Mithilfe digitaler Schnittstellen für die Motor-Regler-Kommunikation können wichtige Kenngrößen wie Position, Geschwindigkeit, Vibration oder Temperatur übertragen werden. Für Anwender sind Kosten- und Platzreduzierung, einfache Implementierung und höchste Performance besonders wichtig. Hengstler, Hersteller industrieller Zählund Steuerungskomponenten, nennt seine Technologie Single Cable Solution. Dabei handelt es sich um eine innovative Kombination des hoch performanten Acuro AD37 Drehgebers und der offenen Schnittstelle SCS open link, die auf Acurolink basiert. Damit sind laut Hengstler eine Einsparung von mindestens 50 % des Steckplatzes, verringerte Rüstkosten und eine hohe Maschinensicherheit garantiert. Die gesamte Motor-Feedback-Kommunikation wird über zwei von der Lapp Gruppe entwickelte Hybridkabel realisiert, die passgenau auf die digitale Schnittstelle Acurolink abgestimmt sind. Bei den beiden Hybridleitungen Ölflex Servo FD 7DSL und Ölflex Servo 7DSL werden sowohl Leistung als auch Daten über eine gemeinsame Leitung übertragen. Dies gilt auch für die Signale weiterer Sensoren, z. B. des Temperaturfühlers, die in das digitale Motor-Feedback-Protokoll integriert werden. Dämpfungsarme Leitungen Die FD-Variante besitzt einen hochstrapazierfähigen PUR-Mantel und ist somit für den Einsatz in Führungsketten geeignet. Wer hingegen die Leitung fest verlegt einsetzt, kann auch auf die PVC-Version zurückgreifen. Als Isolationsmaterial der Leiter wird durchgängig PP (Polypropylen) verwendet. Somit wird einerseits dem Wunsch nach kapazitäts- bzw. dämpfungsarmen Leitungen Rechnung getragen und andererseits die Problematik störender Ableitströme auf dem Schirmgeflecht minimiert. Zudem sind mit PP geringere Wandstärken realisierbar als mit PVC. Daraus ergibt sich auch ein geringerer Außendurchmesser. Bis zu 20 % kann hier durch PP im Vergleich zu PVC eingespart werden. Für das Datenpaar werden derzeit üblicherweise 7- oder 19-drähtige verzinnte Kupferleiter verwendet. Die Verzinnung dient als Schutz des Isolationsmaterials vor direktem Kontakt mit Kupfer (Wärmealterung) und als Oxidationsschutz (Basis für Langlebigkeit). Da neben Leistung und Steuersignalen bei Hybridleitungen auch Daten übertragen werden sollen, sind elektrische Parameter wie der charakteristische Wellenwiderstand, Lucas Kehl ist Leiter Produktmanagement Kabel bei der U.I. Lapp GmbH in Stuttgart 48 antriebstechnik 4/2018

01 Die Servo-Motor-Feedback-Drehgeber- Serie von Hengstler ist konzipiert für anspruchsvolle Anwendungen 02 Typischer Leitungsaufbau: drei schwarze Leistungsadern, GN/GE-Schutzleiter, optionales Steuerpaar mit Abschirmgeflecht (schwarz), Signalpaar mit alukaschierter Folie und Abschirmgeflecht (weiß/blau) Dämpfungswerte, aber auch Kapazitäts-, Induktivitäts- und Widerstandsbeläge sowie Laufzeiten und Wellenimpedanzen im definierten Frequenzbereich von großer Bedeutung. Für SCS open link ist z. B. der Wellenwiderstand mit 110 ± 10 Ω angegeben. Durch den verringerten Komponenten-Verkabelungsaufwand ergeben sich nämlich deutliche Kostenvorteile. Allein der Wegfall der Drehgeberleitung führt zu Ersparnissen von rd. 10 %. Hinzu kommen verringerte Montage- und Instandhaltungszeiten. Verringerter Platzbedarf Acurolink unterstützt High-Performance- Bewegungssteuerung dank einer hohen Übertragungsrate bis zu 10 MBaud, einem Datenaustausch von bis zu 32 KHz und ist dank der Übertragung kompletter Positionsdaten für eine hohe elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ausgelegt. Zudem besteht die Möglichkeit, bis zu 100 m lange Motorleitungen zu integrieren. Gerade bei kleineren Antrieben sind die Einsparpotenziale für eine Feedbackleitung und einen M23-Steckverbinder nicht zu unterschätzen. Auch die Installation wird einfacher. Ein weiteres Kriterium bei den energieführungskettentauglichen und auch robotertauglichen Leitungen ist der verringerte Platzbedarf, denn konventionelle Servo- und Drehgeberleitungen müssen aus EMV-technischen Aspekten einen gewissen Mindestabstand zueinander haben. Der Drehgeber von Hengstler enthält sowohl einen internen Temperatursensor als auch einen separaten Anschluss für den Wicklungstemperatursensor des Motors und ermöglicht es somit, diese Informationen direkt im Drehgeber zu erfassen. Ein standardisiertes Electronic Data Sheet (EDS) im Drehgeber speichert spezifische Geberdaten und kann jederzeit abgerufen werden. Im Encoder selbst können Motorund Antriebsdaten in einem internen OEM- Speicher hinterlegt werden. Signifikante Effizienzsteigerung Die zusätzlichen Monitorfunktionen zur Erfassung von Betriebsdaten bilden einen wichtigen Beitrag zur Realisierung von I-4.0-Szenarien. Vor allem bei kompakten Servomotoren bietet Acurolink Vorteile. Durch die Bereitstellung der Motorleistung und der Motor-Feedback-Signale über eine Ein-Kabel-Lösung wird die Effizienz signifikant erhöht. Insbesondere bei größeren Anlagen spürt man hier einen bedeutenden Raumgewinn und Gewichtsverlust. Laut Lapp wären technisch auch alternative Hybridlösungen möglich, die z. B. auf Industrial Ethernet basieren oder auf einer Verwendung optischer Datenübertragungssysteme wie POF (optische Polymerfaser) oder PCF (kunststoffummantelte Glasfaser). Gerade in Hinblick auf die elektromagnetische Verträglichkeit ist die Verwendung von optischen Datenübertragungssystemen eine Überlegung wert, zumal die Gefahr von Störungen oder Ausfällen elektrischer Systeme, die auf elektromagnetische Ursachen zurückzuführen sind, stark zugenommen hat. www.lappkabel.de [UNNACHGIEBIG KRAFTPAKET ] BRECOFLEXmove + BRECOmove Beste Zahnriemenqualität aus Porta Westfalica, verbaut in Ihrer Anlage. Das ist Bewegung. das man kaum sieht