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antriebstechnik 4/2018

antriebstechnik 4/2018

HANNOVER MESSE I SPECIAL

HANNOVER MESSE I SPECIAL Tradition gepaart mit Innovation Wie eine erfolgreiche Implementierung der Servotechnik in eine Großflächenstanze gelingt Die Unternehmen Schoen+Sandt und Voith verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Das jüngste Projekt ist eine Großflächenstanzmaschine. Hierbei hat Voith Schoen+Sandt im großen Rahmen unterstützt und somit zur erfolgreichen Integration des Antriebs beigetragen. Heinz Becker ist Sales Manager bei der Voith Turbo H+L Hydraulic GmbH & Co. KG in Rutesheim Schoen+Sandt blickt auf eine lange Tradition und eine 150 Jahre alte Geschichte zurück. Heute arbeiten rund 250 Mitarbeiter weltweit an der Produktion präziser Maschinen zur Bearbeitung nichtmetallischer Materialien. Die Fabrikate kommen in der Automobilindustrie, aber auch beim Stanzen von Bodenbelägen oder Puzzles zum Einsatz. Für Kunden des Maschinenbauers sind besonders die Taktzahl, Geschwindigkeit, Stanzschnittqualität und Genauigkeit von Bedeutung. Hohe Ansprüche bei stets individueller werdenden Maschinen – hierfür bietet das Unternehmen passende Lösungen und behält dabei die Energieeffizienz im Auge. Diese Prinzipien gelten auch für verwendete Maschinenkomponenten. Bei der Auswahl der Zulieferer wird Wert auf Qualität und Energieeffizienz gelegt. Der Partner muss die Anwendung des Endkunden kennen und mit

Besonders wichtig ist die Anpassung der Teilsysteme an die Gesamtkonzeption der Anlage. Zusammen mit Voith wurde der Servopumpenantrieb optimal in die Großflächenstanze von Schoen+Sandt integriert innovativer Herangehensweise an modernen Lösungen arbeiten. Voith erfüllt diese Bedingungen. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet man mit Voith Turbo H + L Hydraulic zusammen. Das Produktportfolio umfasst Hydrauliksysteme, Innenzahnradpumpen, Servopumpen und Hydraulikaggregate. Mit Schoen+Sandt kann man sich bei Voith identifizieren, denn das Unternehmen blickt selbst auf eine 150 Jahre alte Geschichte zurück. Intelligente Systeme Jüngstes Beispiel für die Zusammenarbeit ist eine 240-t-Großflächenstanze. Die Großflächenstanzmaschine Typ 5050 für Bodenbeläge hat eine Stanzfläche von 2 200 mm auf 1 600 mm und einen Stanzhub von 165 mm – bei einer Stanzkraft von 2 400 kN. Zudem besitzt sie ein automatisches Werkzeugklemmsystem, Anlegeleisten zum manuellen Werkzeugwechsel und mechanische Anschläge zur Stanztiefenbegrenzung. Weitere Features sind die Zentriervorrichtung zur Positionierung des Bogenmaterials auf dem Rollengang und die doppelte Ausführung der Materialanlegevorrichtung, durch die Fertigungsstillstandzeiten beim Palettenwechsel vermieden werden. Auch die Stanzbandanlage ist ein intelligentes System: Sobald das Bogenmaterial auf dieser positioniert ist, wird es zum Stanzvorgang mittig unter die Großflächenstanzanlage getaktet. Die Stanzbandverschiebevorrichtung dient zur besseren Ausnutzung des Stanzbandes. Zur Bandreinigung ist eine Walzenbürste integriert. Zudem ist dem Stanzband ein Beschleunigungsband nachgeschaltet, mit dessen Hilfe der entstehende Stanzabfall abgeführt werden kann. Energieeinsparung von bis zu 70 % Jede Baugruppe der Maschine hat es in sich, denn komplexe Hydrauliksysteme haben hohe regelungstechnische Anforderungen. Drehzahlvariable Antriebe sind hierfür die Lösung. Sie regeln den Druck oder den Volumenstrom und wandeln die elektrische Energie in hydraulische um, die tatsächlich im System gebraucht wird. Im Teillastbereich und außerhalb des Maschinenzyklus arbeitet der Antrieb mit niedrigeren Drehzahlen oder steht still und führt zu einer Energieeinsparung von bis zu 70 %, wodurch auch die Kühlleistung reduziert wird. Zudem entfällt die klassische Ventiltechnik für die Regelung des Stanzhubes – das komplette Hydrauliksystem wird so erheblich vereinfacht. „Von der Bestimmung der technischen Parameter bis zur Implementierung der Servotechnik – Voith hat uns während des ganzen Projekts unterstützt und zur erfolgreichen Integration des Antriebs in unserer Großflächenstanze beigetragen“, sagt Ronald Michels, Leiter der Konstruktion bei Schoen+Sandt. „Die Abstimmung mit den übrigen Komponenten ist dabei sehr wichtig.“ Neben der Servopumpentechnologie wird auch konventionelle Hydraulik, bspw. für den Antrieb von Sekundäraktuatoren, auf dem Aggregat angewendet. Die klassische Hydraulik wird durch die intelligente und energetisch optimierte Speicherladetechnologie von Voith betrieben. Anwender schätzen vor allem die Produktivitätssteigerung, die mit den Innovationen beider Firmen einhergehen und gleichzeitig Ressourcen und Energie sparen. www.voith.de [ ] ... das man kaum sieht