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antriebstechnik 4/2017

antriebstechnik 4/2017

Am laufenden Band

Am laufenden Band Intelligentes Transportsystem macht individuelle Massenfertigung möglich Endverbraucher sind bereit, für kundenspezifische Produkte mehr zu zahlen. Die Fertigung von individualisierten Produkten in Massenproduktion ermöglicht Stückkosten, die preislich Standard-Produkten nahekommt. Die daraus resultierenden höheren Margen machen die individualisierte Massenfertigung für Hersteller so interessant. B&R liefert mit seinem intelligenten Transportsystem die zuverlässige industrielle Lösung für die dazu erforderliche flexible Produktionstechnik. Nicole Wittmann arbeitet im Bereich Corporate Communications bei der Bernecker + Rainer Industrie Elektronik GmbH in Eggelsberg/Österreich „Kundenspezifische Produkte haben für den Verbraucher einen besonderen Wert“, sagt Robert Kickinger, Manager Mechatronic Technologies bei B&R, „deshalb ist er bereit, dafür mehr zu bezahlen.“ Das machen z. B. die Fotobücher, die übers Internet zusammengestellt und direkt nach Hause geliefert werden, für die Anbieter so interessant. Es wird nicht zum Minimalpreis das Standardalbum zum Einkleben verkauft, sondern zu einem Vielfachen das individuelle Einzelstück. Allerdings müssen die individuellen Produkte für den Hersteller eine Bedingung erfüllen: „Sie müssen sich in hochautomatisierter Massenfertigung herstellen lassen, sonst sind die Stückkosten zu hoch und die Produktion ist nicht rentabel“, merkt Kickinger an. Individuell statt tausendfach reproduziert Den Wandel von der reinen Reproduktion hin zur kundenspezifischen Fertigung hat die Druckindustrie, wie das Beispiel Fotobuch zeigt, bereits vollzogen. Der industrielle Digitaldruck hat diese Entwicklung ermöglicht. Dadurch wurden die Druckvorstufe obsolet und die Entwicklung von hoch flexiblen Drucknachfolge-Maschinen angestoßen. In der Drucknachfolge wird der variable Ausstoß der Digitaldruckmaschinen automatisiert weiterverarbeitet und das individuelle Fotobuch entsteht in Losgröße 1 in der Massenfertigung. Wenn das in der Druckbranche funktioniert, warum schließen sich diesem Beispiel nicht schon längst andere Branchen an? Die Krux mit der individuellen Produktion Woran es in vielen anderen Industriesegmenten derzeit noch mangelt, sind entsprechende Produktionsmaschinen. Doch der Wettlauf hat längst begonnen. Die zusätzliche Wertschöpfung durch die Produkt- Individualisierung ist das erklärte Ziel. Die Herstellung von Produkten, die nicht nur eine kundenspezifische Dekoration aufweisen, sondern individualisierte geometrische Abmessungen, ist zum marktübergreifenden Trend geworden – nur ist sie heute oft noch mit zahlreichen manuellen Eingriffen verbunden. Umrüstzeiten an den Maschinen von Produktvariante A auf Produktvariante B bedeuten Maschinenstillstand und kosten somit wertvolle Zeit und damit Geld. Die wirtschaftlichen Vorteile der Massenfertigung gehen so verloren. Das zeigt auch ein Beispiel aus der industriellen Fenster-Fertigung: Bauherren können heute aus einer Vielzahl von standardisierten Fensterabmessungen wählen, aber auch kundenspezifische Abmessungen bestellen. „Die Ein- 78 antriebstechnik 4/2017

SPECIAL I HANNOVER MESSE 2017 zelteile der Fenster werden eigentlich automatisiert und damit effizient gefertigt“, nennt Kickinger ein Beispiel, „nur greift heute jedes Mal ein Werker ein und stellt die Maschine mechanisch um, wenn sich die zu produzierende Größe z. B. von 130 cm auf 140 cm ändert.“ Die Individualisierung in der Massenfertigung Spätestens an der Produktionsmaschine erlebt die Individualisierung in der Massenfertigung also noch Grenzen. „Für die Individualisierung ist automatisierte Flexibilität notwendig, nur so erzielt die Massenfertigung die notwendige Produktivität“, erklärt Kickinger. Durch den technischen Fortschritt sind die passenden Mittel zur erfolgreichen Umsetzung schon verfügbar: n Durch moderne Informationstechnik kann der Kunde in die Produktdefinition ein- greifen und mit seiner Bestellung die Produktion direkt auslösen. n Automatisierte, durch Software gesteuerte Umrüstvorgänge ermöglichen eine flexible Produktion, die auch bei Stückzahl 1 rentabel ist. „Werden diese beiden Möglichkeiten miteinander kombiniert, ist die kundenspezifische Fertigung von Massenprodukten zu Stückkosten, die in der Serienfertigung üblich sind, realisierbar“, sagt Kickinger. „Es entstehen Maschinen der Generation Mass Customization.“ Produkttransport als Schlüsseltechnik Eine flexible Produktion in Losgröße 1 erfordert Produktionsmaschinen, die sich automatisch und ohne Intervention eines Maschinenführers, anpassen. Der Rahmen 01 Werden unterschiedlich große Fenstervarianten an einer Maschine gefertigt, erfolgt das Umrüsten heute in den allermeisten Fällen noch manuell Zwei echte Leistungsträger Motion,Drive & Automation 24.–28. April 2017 Halle 14, Stand L29 Die neuen Stars am Getriebehimmel: WPLFE und PSBN. Als kürzestes Winkel-Planetengetriebe mit Flansch- Abtriebswelle und höchster Verdrehsteifigkeit holt das WPLFE auf engstem Raum immer das Beste raus. Unser PSBN ist als Hochleistungs-Präzisionsgetriebe mit Schrägverzahnung ein Meister der leisen Töne und liefert dabei immer maximale Performance. Andreas Haimerl, Vertriebsleiter Neugart GmbH Dominik Wolters, Leiter Standardgetriebe Konstruktion & Entwicklung Jetzt mehr erfahren unter: www.neugart.com