HANNOVER MESSE 2015 Den Elch-Test bestanden! Mit Kunststoff-Gleitlagern auf Tour durch Schweden und Dänemark Dirk Schaar Wer mit einem Kleinwagen einmal um die ganze Welt reisen möchte, braucht Zeit, Geduld und vor allem gute Komponenten im Fahrzeug. Zum 50-jährigen Firmenjubiläum ging der Kölner Kunststoffspezialist Igus nun auf Welttournee, um die Leistungsfähigkeit seiner Produkte zu demonstrieren. Ich wollte wissen, wie das funktioniert und mehr über das Tourteam erfahren: in Schweden und Dänemark. E s ist ein herrlicher Tag in Deutschland, fast frühlingshafte Temperaturen – und das am Dreikönigstag 2015. Morgens in Mainz gestartet, führt mich mein Weg zunächst per Bahn zum Düsseldorfer Flughafen. Mit Gepäck für die kommenden sechs Tage und jede Menge Video- und Fotoequipment checke ich ein – es geht nach Stockholm. Oliver Cyrus, Leiter Presse bei Igus in Köln begleitet mich auf dieser spannenden Tour, auf die ich mich schon seit Monaten freue. Schließlich möchte ich mehr über die Gleitlager erfahren, was hinter den Kulissen von „iglidur on tour“ läuft und warum drei junge Männer mehr als ein halbes Jahr kreuz und quer durch Europa reisen – und das in einem umgebauten Kleinwagen, der dazu auch noch besonders durch seine schrille Farbe auffällt: eben Igus-orange. Aber der Reihe nach: Seit Januar 2014 befindet sich ein mit Polymer-Gleitlagern ausgerüsteter Kleinwagen auf einer Reise durch vier Kontinente und über drei Ozeane, durch Wüsten, Schnee und tropische Hitze. Mit dieser Demonstrationsfahrt stellt Igus im Rahmen seines 50-jährigen Firmenjubiläums und des 30-jährigen Iglidur-Jubiläums das Potenzial und die Belastbarkeit seiner Tribo-Polymere für bewegte Anwendungen unter Beweis. Durch Indien, China, Korea, Taiwan, Japan, Brasilien und den USA legte der Wagen mit dem Kennzeichen K–IG 1964 und dem Team rund um den Bonner Politologen und Soziologen Sascha Laufenberg bereits von Januar bis Oktober 2014 mehr als 50 000 km zurück. Am 1 5.10.2014, pünktlich zur 50-Jahr-Feier des Unternehmens, traf die Tour dann wieder auf dem Werksgelände in Köln Porz-Lind ein, um die letzte große Etappe einzuläuten – die Europatour. Mit einem neuen Team, bestehend aus Teamleiter Karl Weinmeister (24), Fahrer Sandor Meierjohann (19) und dem Foto- und Videoexperten Nils Schneider (19), ging es dann kreuz und quer über den europäischen Kontinent – von Österreich über die Niederlande und Belgien, England und Schottland, Frankreich und der Schweiz bis zum Silvestertag nach Berlin. 56 Mal getauscht „Herzlich Willkommen in Stockholm“, klingt es aus dem Lautsprecher des Flugzeugs. Nach knapp zwei Stunden Flug sind wir auf dem Flughafen Arlanda angekommen und machen uns mit unserem Mietwagen gleich auf zum Hotel. Es ist noch etwas kälter als in der Heimat und so begrüßt uns die Schwedische Hauptstadt mit leicht gepuderten Straßen. Es ist spät geworden und nach einem schnellen Abendessen geht es ins Bett, schließlich gilt es ausgeruht zu sein, wenn wir morgen endlich das Iglidur-Auto treffen. Aber ich kann es mir nicht verkneifen, noch einmal auf Facebook und im Tour-Blog (http://blog.igus.de/iglidurontour) nachzuschauen, ob es aktuelle Informationen von Karl & Co. gibt? Wo stecken sie zurzeit? Und werden wir sie pünktlich in Empfang nehmen können? Es gibt gute und schlechte Nachrichten: Die 70 000 km-Marke wurde gerade überschritten, aber Neuschnee auf dem Weg von Norwegen über die Grenze nach Schweden verzögern den geplanten schnellen Transfer. Wankt jetzt unser Plan? Wir werden sehen… Gestärkt mit schwedischem Frühstück machen wir uns am nächsten Morgen auf in Richtung Norden. Es geht nach Kista, einem Vorort von Stockholm. Hier ist die Firma Colly Components AB beheimatet. Colly ist einer von zwei exklusiven Igus-Händlern im Land der Elche. Man hat sich spezialisiert auf die leistungsfähigen Iglidur-Polymergleitlager und Lineartechnik aus dem Drylin-Pro-
HANNOVER MESSE 2015 gramm, und so verwundert es nicht, dass hier heute die erste Kundenveranstaltung stattfinden wird. Per Samuelsson, Produktmanager Igus bei Colly, begrüßt uns und nutzt die Zeit, uns durch die Räumlichkeiten zu führen. Mir wird schnell klar, dass diese Firma vorbildlich geführt wird und optimal zu Igus passt. Hier stehen Mitarbeiter und Kunden an erster Stelle. Nicht nur die zahlreichen Sozialräume zeugen davon, sondern auch Per Samuelsson ist überzeugt: „Durch die Leistungsfähigkeit der Igus-Gleitlager haben wir erstklassige Produkte im Programm. Damit bieten wir unseren Kunden den optimalen Service und eine hohe Zufriedenheit.“ Und dann ist es endlich soweit – wenn auch mit ein wenig Verspätung: Der kleine orange Wagen biegt in die Raseborgsgatan ein. Da sind sie also, die Iglidur on tour- Jungs: Karl, Sandor und Nils. Soviel hatte ich schon von ihnen gehört, gelesen und in Webvideos gesehen, aber nun konnte ich sie persönlich begrüßen – ein spannender Moment. Und dann ging es auch Schlag auf Schlag. Die zahlreichen Kunden, die mittlerweile eingetroffen sind, versammeln sich um das Fahrzeug und wollen von Karl mehr über die technischen Details der Gleitlager erfahren. „Voraussetzung für den ambitionierten Praxistest war die Umrüstung des Autos durch ein Team der Fachhochschule Köln. Dabei galt das Prinzip, alles durch Kunststoffe von Igus zu ersetzen, was technisch und gemäß den TÜV-Vorschriften möglich ist“, erklärt der Jungingenieur dem aufmerksamen Publikum. Und Ralf Kabus, Geschäftsführer Igus Schweden und Dänemark und Leiter des firmeneigenen Büros in Helsingborg fährt fort: „Die Metalllager am Bremspedal, beim Scheibenwischer und Fensterheber, im Schaltmodul, in der Sitzkonsole, an der Handbremse, am Startgenerator, an der Drosselklappe und beim Verdeck wurden durch reine Polymerlager ersetzt. An insgesamt 56 Lagerstellen wurden Hochleistungskunststoffe von Igus verbaut. Selbst auf die optische Gleichartigkeit wurde dabei wie im Fall der Sitzarretierung geachtet.“ Vom König zu Abba Ein Ziel der Reise rund um die Welt ist, möglichst viele Kunden, Niederlassungen oder Händler zu besuchen. Aber mehr noch: Standen auf der Tour durch Asien und Amerika vielfach Land und Leute im Vordergrund, so sind es in Europa eher die technischen Aspekte. Auch ein Grund, warum man mit Karl Weinmeister, einem frischgebackenen Mechatronik-Ingenieur, zum Teamleiter berufen hat. Sightseeing und das Erstellen von Fotos und Videos mit dem Fahrzeug stehen aber auch durchaus in Schweden auf dem Programm. Und das soll dann auch unseren Nachmittag ausfüllen. Gemeinsam geht es ins Zentrum von Stockholm. Unser Ziel sind das königliche Schloss, das Reichstagsgebäude und die Altstadt. Hier soll also ein Teil des Iglidur-Schweden-Videos entstehen. Kaum ausgestiegen beginnen Karl, Nils und Sandor auch schon mit den Planungen für die Aufnahmen. Es dauert nicht lange, dann hat Nils, als Fach-Abiturient für Mediengestaltung, wie so oft die zündende Idee: „Wir positionieren uns um die Brücken herum, um das Fahrzeug aus allen Perspektiven optimal filmen zu können.“ Kaum war das ausgesprochen geht es bereits an die Arbeit. Ich habe gleich das Gefühl, dass das Team absolut eingespielt ist und sich nahezu blind versteht. Ein großer Vorteil, der die Arbeit der drei jungen Männer auf einer doch sehr anstrengenden Tour deutlich vereinfacht. Es dauert auch nicht lange, dann ist alles im Kasten. Und die Zeit lässt es sogar noch zu, auf dem Weg zum nächsten Hotel, dem Abba-Museum in Stockholm einen kleinen Besuch abzustatten. Agneta, Björn, Benny und Anni-Fried warten also auf uns und unseren orangefarbenen Star. Der kleine Ort Tranås in der Provinz Jönköping ist unser auserwählter Ort für die Nacht. Nun liegen noch etwa 250 km Fahrstrecke vor uns, bis wir an diesem ersten, aufregenden Tag zur Ruhe kommen. Solche weiten Wege sind natürlich bei Iglidur on tour keine Seltenheit; gilt es doch in einem recht straffen Zeitplan möglichst viele Stationen zu besuchen und den Igus-Gedanken an Technikbegeisterte zu vermitteln. „Natürlich ist es manchmal anstrengend, vor allem, wenn wir wenig Zeit haben bis zum nächsten Kunden. Aber es macht sehr viel Spaß, vor allem in unserem Team und mit den jeweiligen Igus-Mitarbeitern in den Ländern“, erklärt mir Sandor Meierjohann, der gerade sein Abitur gemacht hat, auf der Fahrt. Und mich interessiert es natürlich, wie die drei zu ihrem Job gekommen sind: „Nils und ich haben bei Igus im Sommer ein Praktikum absolviert. Danach hat man uns gefragt, ob wir uns das vorstellen könnten. Wir haben spontan angenommen, weil es eine einmalige Chance ist. Dann brauchten wir noch einen Teamleiter und jemanden der den technischen Aspekt abdecken kann. Da hat Igus mit Karl einen hervorragenden Teamplayer gefunden“, ist Sandor überzeugt. 01 Teamleader Karl erklärt den Colly-Kunden die Technik 02 Ein eingespieltes Team: Nach kurzer Überlegung ist die Idee zum Video da 03 Da ist Musik drin – Besuch des Abba-Museums in Stockholm 04 Christian von Koenigsegg (mitte) informiert sich persönlich über die Igus-Komponenten antriebstechnik 4/2015 27
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