SOFTSTARTER IT-SICHERHEIT IN DER PRODUKTION: GROSSE HERAUSFORDERUNG FÜR MASCHINENHERSTELLER Der Maschinenbau verzeichnet einen deutlichen Anstieg von Hackerangriffen auf seine Produktionsanlagen. Die Industrial Security-Spezialisten des VDMA sprechen von mehr als einem Drittel der befragten Mitglieder, die von Produktionsausfällen berichten und mehr als der Hälfte, die Kapitalschäden aufgrund von Hackerangriffen beklagen. Spätestens jetzt müssten bei den Unternehmen alle Alarmglocken schrillen. Bessere Prävention lautet das Gebot der Stunde. Und im Schadensfall sollten die Kontaktdaten von Experten griffbereit vorliegen. Natalia Oropeza, Chief Cyber Security Officer der Siemens AG, sagt: „Man muss die Risiken von Infrastrukturprodukten kennen – und auch auf sie eingehen. Sie zu ignorieren, kann das Geschäft vernichten.“ Oropeza hält die Keynote auf dem Cyber Security Kongress von VDMA und VDW am 11. März 2020 auf der Metav in Düsseldorf. Sie wird über Security im Zeit alter von Industrie 4.0 sprechen und die Not wendigkeit, Security by Design zu gewährleisten. Das gelte für die gesamte Lieferkette, um Vertrauenswürdigkeit sicherzustellen. Die Industrie, Hersteller und Anwender benötigen dafür Transparenz der Technologien und möglichst homogene Anforderungen in unterschiedlichen Märkten. WER TRÄGT DIE VERANTWORTUNG FÜR DATENSICHERHEIT? Weil künftig die Mehrzahl der Maschinen an das Internet angeschlossen sein wird, stehen alle Beteiligten, das sind Maschinenhersteller, Komponentenlieferanten, Maschinenbetreiber und ggf. auch Dienstleister, vor ganz neuen Herausforderungen. Neben Produktivität, Robustheit, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit, rückt nunmehr zusätzlich die IT-Sicherheit in den Blick. Die Praxis zeigt, dass vielfältige Sicherheitsschwachstellen bestehen können. „Im Produktionsalltag stellt häufig nicht der große Hackerangriff die Gefährdung dar“, sagt Dr. Alexander Broos, Leiter Forschung und Technik im VDW. „Vielmehr ist es der tägliche, unvermeidliche Datenaustausch, zum Beispiel über die USB-Schnittstelle der Steuerung, der das Einfallstor bietet.“ IT-Experten hätten hier sehr schnell Lösungen parat, indem sie z. B. die USB-Schnittstelle einfach dicht machen. „Das behindert dann jedoch die effiziente Nutzung der Maschine“, sagt Dr. Broos weiter. So sind z. B. Servicetechniker darauf angewiesen, darüber Fehlerprotokolle auszulesen und Updates einzuspielen. Permanente Updates der Steue rungssoftware sind eher unüblich. Lebenszyklen von Maschinen und Steuerungen erreichen leicht zehn Jahre und mehr. Außerdem ist die Steuerungssoftware bei einer Werkzeugmaschine hochgradig individualisiert. Nicht zuletzt deshalb entsteht die Frage, wer für die Schließung von Sicherheitslücken zuständig ist. „Es besteht ein Spannungsfeld zwischen Maschinenherstellern, Steuerungsanbietern und Betreibern,“ erläutert Dr. Broos weiter. „Letztendlich wird man dieser Verantwortung nur gemeinsam gerecht werden können.“ CYBERSECURITY-KONGRESS AUF DER METAV Beim Cybersecurity-Kongress von VDMA und VDW auf der Metav 2020 sprechen hochkarätige Referenten von Siemens, der ZF Group, vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, von Voith, Trumpf und der Deutschen Telekom u. a. über Herausforderungen in der Automobilindustrie im Hinblick auf Cyber Security, über Chancenpotenziale von Sicherheitssystemen und Lösungen zur Risikobewältigung. „Wir sprechen insbesondere Geschäftsführer und Produktverantwortliche aus Industrieunternehmen mit einer hohen Innovationskultur an. Sie sind besonders gefährdet, und Security ist Chefsache“, so Steffen Zimmermann, Leiter Competence Center Industrial Security im VDMA. Gleichwohl gebe es keine 100 %-Sicherheit, weil Hacker ihre Methoden ständig anpassen. Maschinenhersteller müssten im Verbund mit Komponentenlieferanten und Betreibern gemeinsam die Produktionsprozesse sicherer machen. Foto: Eigenmarke Schmitz-Weiss Werbeagentur GmbH www.metav.de 8 antriebstechnik 2020/3 www.antriebstechnik.de
SOFTSTARTER ANTRIEBSSYSTEME ONLINE KALKULIEREN Mit dem Faulhaber Drive Selection Tool kann ein Anwender online passgenau die Antriebssysteme des Herstellers für sein Projekt ermitteln, und dann direkt anfragen. Wenige Angaben wie Drehzahl und Drehmoment reichen aus, um schnell grundsätzlich passende Lösungen zu ermitteln. Eine Liste mit den wichtigsten Parametern zeigt die berechnete Auswahl. Diese lässt sich dann mit intelligenten Filtern weiter reduzieren, bis die am besten geeigneten Lösungen gefunden sind. Dazu gibt es eine Vergleichsfunktion für bis zu drei Varianten, wobei die Produktdaten direkt tabellarisch präsentiert werden. Sind eine bestimmte Motorserie oder spezielle Serien einer Motor-Getriebe-Kombination bereits relevant, kann dies im Voraus gewählt und die Lösung entsprechend in Zusammenhang mit den gewünschten Leistungsanforderungen berechnet werden. Das Tool berücksichtigt mit der thermischen Berechnung auch die Änderungen der elektrischen Eigenschaften durch die Erwärmung des Motors. www.faulhaber.com SICK WÄCHST IN CHINA Der Sensorhersteller Sick erweitert seine Fertigungskapazitäten in China. Das neue Werk in Changzhou wurde Mitte Dezember 2019 im Beisein von Geschäftspartnern, Regierungsvertretern sowie Delegierten des Konzerns feierlich eingeweiht. „Mit dem Ausbau der Produktionskapazität schaffen wir die Voraussetzungen, um auf die steigende Marktnachfrage zu reagieren und Kunden mit Automatisierungslösungen in Sick-Qualität zu versorgen – in China und weltweit“, sagte Reinhard Bösl, Sick-Vorstand für Systems & Industries. Die neue Produktionsstätte liegt in der Region um Shanghai und ist an das Logistikzentrum in Jiaxing angebunden. Auf einer Fläche von 5 800 m 2 werden ab 2020 in erster Linie auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnittene Applikationen gefertigt. Zunächst umfasst das Angebot Track-and-Trace-Systeme, Gasanalyseanlagen, Gas-Durchflusszähler sowie Emissionsmessgeräte zur Entschwefelung von Schiffsabgasen. Weitere 5 500 m 2 stehen für die zukünftige Standortentwicklung zur Verfügung. www.sick.de www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2020/3 9
Laden...
Laden...
Laden...