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antriebstechnik 3/2019

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MAGAZIN Ist das

MAGAZIN Ist das Recycling von Stopfen sinnvoll realisierbar? Landmaschinenhersteller und Kunststoffspezialist starten Pilotprojekt für mehr Nachhaltigkeit In der Produktion von Landmaschinen setzt Grimme Schutzelemente aus Kunststoff von Pöppelmann Kapsto ein. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen nun für mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit den Materialien sorgen: Ein Pilotprojekt erprobt den geschlossenen Materialkreislauf für die Schutzkappen und Stopfen – und wird bei Erfolg ausgedehnt. Antje kleine Holthaus ist Marketingbeauftragte Kapsto bei der Pöppelmann GmbH & Co. KG in Lohne Die Grimme Gruppe ist spezialisiert auf Landmaschinen: Über 150 Maschinentypen aus den Bereichen Kartoffel-, Rübenund Gemüsetechnik hat sie in ihrem Produktprogramm. Zur Gruppe zählen neben der Grimme Landmaschinenfabrik mit Sitz in Damme und Rieste u. a. auch der nordamerikanische Kartoffel- und Rübentechnikhersteller Spudnik in Blackfoot, Idaho, und der dänische Gemüsetechnikhersteller Asa-Lift in Sorö. Seit mehr als 25 Jahren arbeitet die Grimme Gruppe eng mit Pöppelmann Kapsto zusammen. Die Division Kapsto stellt Kunststoff-Schutzelemente für verschiedene Anwendungen her. Zur Produktfamilie gehören u. a. Schutzstopfen und -kappen, Griff- und Schraubkappen sowie individuell auf besondere Anwendungen abgestimmte Elemente, die Außengewinden, Bolzen, Leitungen und vielem mehr einen optimalen Schutz während der Fertigung, der Lagerung und dem Transport bieten. Sie bewahren z. B. Innen- und Außenkonturen vor Beschädigung und verhindern das Eindringen von Schmutz in sensible, sicherheitsrelevante und funktionsentscheidende Bauteile. Die Kapsto Schutzelemente werden für unterschiedlichste Zielmärkte produziert, z. B. Hersteller und Zulieferer der Automobilindustrie, Maschinenbau, Bauwesen, Elektronik, Hydraulik, Pneumatik sowie Mess-, Steuerund Regelungstechnik. Auch bei Grimme sorgen die Kunststoffelemente für den optimalen Schutz von Bauteilen in der Produktion. Sie werden hier z. B. für Innen- und Außengewinde, Hydraulikleitungen und Überwurfmuttern eingesetzt. Der Landmaschinenhersteller verwendet Produkte verschiedener Normreihen wie die Quadrat- und Rechteckstopfen GPN 260 und 270 zum Verschließen von Profilrohren, Lamellenstopfen GPN 320 für Rundrohre, besonders flache, bauraumsparende Abdeckungen GPN 910, Sechskantkappen GPN 1000 zum Schutz von Bolzen und Muttern sowie weitere Sechskantkappen GPN 1050, die Überwurfmuttern von Hydraulikleitungen schützen. Gemeinsames Engagement Die Kapsto Schutzelemente, die sich einfach montieren und demontieren lassen, landeten bei Grimme bisher nach Gebrauch im Abfall. Als Spezialist für Kunststoffe sieht sich die Pöppelmann Gruppe in der Pflicht und setzt sich stark dafür ein, die Nachhaltigkeit ihrer Produkte zu steigern. Eine neue unternehmensweite Initiative unter dem Namen Pöppelmann Blue bündelt innerhalb der Gruppe alle Aktivitäten, die eine durchgängige Kreislaufwirtschaft vorantreiben. „Mit Pöppelmann Blue streben wir, wo möglich, einen geschlossenen Materialkreislauf an, bei dem der verwendete Kunststoff aus ein und derselben Wertschöpfungsstufe stammt. In der Praxis heißt das beispielsweise, ein von uns hergestelltes Produkt landet nach Verwendung im gelben Sack, durchläuft einen Wiederaufbereitungsprozess und wird danach zu einem neuen Produkt, das ausschließlich aus dem Recyclingmaterial besteht“, erklärt Matthias Lesch, Leiter Marketing und Innovation. Mit dem langjährigen Kunden Grimme fand sich ein idealer Partner, um erste 8 antriebstechnik 3/2019

Erfahrungen mit dieser Initiative zu sammeln, wie Thorsten Koldehoff beschreibt: „Die Wahl fiel auf Grimme, weil das Unternehmen hier in der Region ansässig und damit über kurze Transportwege gut erreichbar ist. Als Familienunternehmen hat Grimme ähnliche Unternehmensstrukturen wie Pöppelmann und vertritt vergleichbare Werte. Auch in der Prozessabwicklung sprechen wir ‚die gleiche Sprache’. Nicht zuletzt haben wir in 25-jähriger Partnerschaft gute persönliche Kontakte aufgebaut.“ Der Landmaschinenhersteller war schnell offen für das Projekt. Denn auch bei Grimme wird Engagement für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen an vielen Stellen gelebt. Und so ließ sich der Maschinenbauer gern auf ein Pilotprojekt ein. Es sieht vor, bisher genutzte Schutzelemente zukünftig aus dem innovativen Recyclingmaterial Pöppelmann Blue zu beziehen und dafür zu sorgen, dass diese nach Gebrauch wieder dem Recyclingprozess zugeführt werden, um einen geschlossenen Materialkreislauf zu gewährleisten. Die Zustimmung geschah unter einer Bedingung, wie Bernhard Stärk, Leiter Hydraulik, Elektrotechnik & Technische Dienste bei Grimme, erklärt: „Wir verwenden die verschiedenen Schutzelemente unter anderem im Hydraulikbereich. Aus technischer Sicht war uns wichtig, dass das neue Material die Qualität der Schutzelemente nicht verändern darf und keinen Einfluss auf unsere Produktionsprozesse hat.“ Erfolgreiche Testphase im Gang Grimme erhält nun zunächst die Produkte einer verwendeten Baureihe, nämlich der Sechskantkappen GPN 1050 zum Schutz von Überwurfmuttern der Hydraulikleitungen, aus dem Recyclingmaterial. Dieses besteht zu 100 % aus Recyclingmaterial und ist hinterher zu 100 % als Schutzelement wiederverwertbar. So entsteht ein geschlos- [UNNACHGIEBIG KRAFTPAKET ] BRECOFLEXmove + BRECOmove das man kaum sieht Beste Zahnriemenqualität aus Porta Westfalica, verbaut in Ihrer Anlage. 01 Die Schutzkappen aus der Hydraulikmontage eignen sich – dank nur geringer Verschmutzung – ausgezeichnet für den Recyclingprozess Das ist Bewegung.