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antriebstechnik 12/2017

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KUPPLUNGEN UND BREMSEN

KUPPLUNGEN UND BREMSEN 02 Kompakte Abmessungen: Neuestes Design einer Rücklaufsperre mit Drehmomentbegrenzung 03 Inzwischen patentiert: Neueste Generation einer mechanischen Lösevorrichtung Elastomer-Kupplungen oder andere nicht lineare Komponenten verbaut sind.) Für die zweite Simulation ist eine langsam laufende RLS direkt auf der Fördertrommel (J6) montiert – bei gleichem Systemaufbau wie zuvor. Das Ergebnis: Wieder stoppt das System nach 19 s; das Spitzendrehmoment liegt jetzt aber bei 1 800 000 Nm. Das Verhältnis zwischen Spitzen- und Nenndrehmoment beträgt in diesem Fall 2,6. Das heißt, dass das dynamische Verhalten ungefähr dem der Anordnung mit schnell- laufender RLS entspricht; der Auswahlfaktor ist ebenfalls ähnlich. Ein Vorteil der langsam laufenden RLS ist jedoch, dass das Antriebsgetriebe nach dem Systemstopp nicht unter Spannung steht. Ihr Preis liegt – wie zuvor erwähnt – deutlich höher. Förderanlagen mit Mehrfachantrieben Bei der Auswahl von RLS für Förderbandanlagen mit Mehrfachantrieben ist zu berücksichtigen, dass sich die Drehmomente bei einem Stoppvorgang ungleich auf die einzelnen Antriebe und RLS verteilen. Primär kann bei einem Anlagenstillstand das komplette Rücklaufdrehmoment aufgrund der Unterschiede im radialen Spiel und der Elastizität der betroffenen Antriebe auf einer einzigen RLS liegen. In Anlagen, die mit Standard-RLS ausgestattet sind, müssen die einzelnen Antriebsgetriebe und die RLS daher so ausgelegt sein, dass sie das komplette Rückdrehmoment der Förderanlage aufnehmen können, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Von hoher Relevanz für Förderbänder mit Mehrfachantrieben ist daher ein Lastverteilungssystem, das die Getriebe vor Überlast und dynamischen Spitzendrehmomenten während des Sperrvorgangs schützt. Das Problem der ungleichen Verteilung des Drehmoments bei einem Sperrvorgang lässt sich aber auch durch den Einsatz von RLS mit Drehmomentbegrenzern (DMB) lösen. Die in die Rücklaufsperre integrierte Drehmomentbegrenzung rutscht temporär, sobald das Solldrehmoment (MR) überschritten wird – bis die übrigen RLS nacheinander greifen. Auf diese Weise verteilt sich das gesamte Rück drehmoment der Förderanlage auf die einzelnen Antriebsgetriebe und RLS. Schädliche dy namische Spitzendrehmomente werden reduziert und die Antriebsgetriebe geschützt. Im Falle einer arbeitsteiligen Lastverteilung stoppt das System, hält die RLS 1 einen Anteil der Last, bis das Rutschmoment (MR) des Drehmomentbegrenzers erreicht ist. Die RLS 1 rutscht, um das eventuelle Spiel sowie Elastizitätsund Reibungs differenzen zu kompensieren, bevor die RLS 2 den restlichen Lastanteil aufnimmt. Dynamische Spitzendrehmomente treten nicht auf, da der Drehmomentbegrenzer in RLS 2 ebenfalls beim Solldrehmoment rutscht. Das Diagramm zeigt außerdem, dass eine Rücklaufsperre ohne DMB viel größer sein muss, um das Drehmoment des Rückwärtslaufs zu halten. Der Anwender muss die dynamischen Auswirkungen berücksichtigen: Der Einsatz von Rücklaufsperren ohne DMB bedingt die Verwendung von Rücklaufsperren mit größeren Drehmomentkapazitäten. In diesem Fall empfehlen die Hersteller der Rücklaufsperren einen Auswahlfaktor von 1,2 für Rücklaufsperren mit DMB. Dieser Auswahlfaktor ist kleiner als jener, für die Rücklaufsperren ohne dieses Feature. So lassen sich Dynamikspitzen vermeiden und durch temporäres Rutschen reduzieren. www.ringspann.com 30 antriebstechnik 12/2017

KUPPLUNGEN UND BREMSEN Thruster-Bremsen als Betriebs- oder Sicherheitsbremsen einsetzbar KTR hat sein Angebot an Industriebremsen mit Thruster-Bremsen erweitert. Die elektrohydraulischen Bremssysteme KTR-Stop TB sind als Scheiben- und Trommelbremsen erhältlich und können als Betriebsoder Sicherheitsbremse eingesetzt werden. Die Scheibenbremse TB S ist in Rechts- und Linksausführung lieferbar und in drei Baugrößen verfügbar. Bei einem Scheibendurchmesser von 900 mm erzeugt sie Bremsmomente bis 15 200 Nm. Die Trommelbremse TB T ist aktuell in sieben Baugrößen erhältlich. Bei einem Trommeldurchmesser von 710 mm erzeugt sie Bremsmomente bis 10 000 Nm. Bei beiden Baureihen kann das Bremsmoment vor Ort direkt an den Bremsen eingestellt werden. Die Bremsbeläge sind wahlweise „organisch“ oder aus „Sinter-Metall“. Die federbetätigten Bremsen sind mit Hubgeräten von Ed 230/50 bis Ed 3000/120 ausgestattet. Ihr Federsystem ist durch ein geschlossenes Rohr umgeben, das vor Beschädigungen und Verschmutzungen schützt. www.ktr-brake-systems.com Docking-System zentriert selbsttätig Ein neues Docking-System von Reich-Kupplungen dient dazu, den Prüflingswechsel bei der Prüfung von Verbrennungsmotoren weitgehend zu automatisieren. Dadurch lässt sich die Effizienz von Motorenprüfständen steigern. Seine selbsttätige Andock- und Zentriervorrichtung besteht aus zwei Standard-Bauteilen: einem geradverzahnten Querzapfen und einer ebenfalls geradverzahnten Hülse. Das Rüsten umfasst lediglich die Montage der passenden Kupplung samt Zapfen an den Motor. Weil dies außerhalb des Prüfstands stattfindet, werden Rüstzeiten in der Prüfzelle minimiert. Mit dieser Vorrichtung lassen sich bereits während der Prüfung des einen Motors weitere zu prüfende Motoren vorbereiten. Auf Seiten des Dynamometers sind keine aufwändige Mechanik und kein manuelles Eingreifen mehr notwendig. Mit dem Docking-Baukastensystem samt TOK-Kupplung sind Drehzahlen bis 6 000 min -1 realisierbar. www.reich-kupplungen.com WWW.RW-KUPPLUNGEN.DE WWW.RW-KUPPLUNGEN.DE