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antriebstechnik 11/2018

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GETRIEBE UND

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN 01 IMS.baseline: Getriebe mit angepasster Abtriebsseite – Montage im Rohr (Achse) möglich – alle markt gängigen Motoren adaptierbar – beliebige Räder von außen montierbar Radantriebe im Bereich Light eMobility verbreiten sich über alle Branchen hinweg mit stetig zunehmender Geschwindigkeit im Markt. Dies gilt sowohl für den Consumerbereich als auch für den professionellen Einsatz im täglichen Arbeitsumfeld. IMS Gear kann hier seine jahrzehntelange Erfahrung aus der Großserienfertigung für die Automobilindustrie voll zum Einsatz bringen. Gepaart mit der individuellen Konfiguration und Schnittstellenanpassung des modularen PLG-Baukastensystems lassen sich individuelle Lösungen schnell, effizient und technologisch sicher umsetzen. „Mit intelligenter Modifizierung an der richtigen Stelle und anwendungsübergreifender Großserienproduktion der Getriebekomponenten lassen sich viele Vorteile generieren. Es kommt darauf an, bewährte Technologie schnell und passgenau ein zusetzen“, erläutert Heinz Gert Hagedorn, Vice President Sales. Lösungen in allen Produktlinien verfügbar Radantriebe à la carte Modulares Baukastensystem für Planetengetriebe ermöglicht hohen Grad an Individualisierung Radantriebe im industriellen Umfeld sind heute so vielfältig wie die Speisekarte eines Spezialitätenrestaurants. IMS Gear bietet hier unterschiedlichste Lösungen mit der vollen Variabilität des modularen Baukastensystems für Planetengetriebe. Lesen Sie mehr. Das Prinzip des Planetengetriebes (PLG) ist prädestiniert für eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, bei denen es um hohe Kraftübertragung auf kleinem Bauraum und bestmöglicher Effizienz geht. Zahlreiche Konfigurationsvariablen ermöglichen zusätzlich einen hohen Grad an Individualisierung innerhalb der jeweiligen Anwendung. Einige unterschiedliche Beispiele dieser Vorzüge stellen die folgenden Radantriebslösungen dar, die alle mit Planetengetrieben aus dem modularen Baukastensystem von IMS Gear realisiert wurden. Heinz Gert Hagedorn ist Vice President Sales bei der IMS Gear SE & Co. KGaA in Donaueschingen Während der Leitmesse SPS IPC Drives in Nürnberg stellt IMS Gear die Möglichkeiten anhand konkreter Umsetzungen vor. Diese ergeben sich aus den drei Produktlinien des modularen Baukastens, der IMS.baseline, der IMS.techline und der IMS.SDline. „Ein großer Vorteil des modularen Systems besteht darin, weder bei Motoren noch bei Rädern auf bestimmte Komponenten festgelegt zu sein“, betont Entwicklungsingenieurin Yvonne Fürderer. Projekte für individuelle Radantriebslösungen mit IMS Gear können also die komplette Breite des Marktes nutzen und somit die optimale Mischung bei gegebenen Anforderungen (Technologie, Verfügbarkeit, Kosten etc.) wählen. „Wir bieten also keine kompletten Radantriebe an, sondern für diesen Zweck speziell konfigurierte und angepasste Planetengetriebe, um gemeinsam mit Projektpartnern schnell und effizient individuelle Lösungen zu erarbeiten“, verdeutlicht die Ingenieurin. Lösungen entlang der Produktlinien des Baukastens sehen z. B. wie folgt aus: n IMS.baseline (Bild 01): In unterschiedlichen Anwendungen wie Golf Caddies kommen Radantriebe mit Planetengetrieben aus der IMS.baseline zum Einsatz. In linearer Anordnung werden schnell verfügbare Standard Baukastenbauteile aus der Großserienfertigung genutzt, deren Dimensionierung und Materialauswahl an den Anforderungen der Kraftübertragung und den Bauraum angepasst sind. Es besteht volle Flexibilität bezüglich Motor-, Fahrzeug- und Radanbindung. n IMS.techline (Bild 02): Aktuelle Beispielanwendungen finden sich z. B. in Mährobotern. Bei größeren Serien und limitierter An forderung an die Kraftübertragung sind preisattraktive Getriebe mit Zahnrädern aus Kunststoff möglich. Mit der IMS.techline lassen sich angepasste Kundenschnittstellen umsetzen. Umsetzungen im Rahmen der Produktlinie eröffnen darüber hinaus individuell angepasste Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer, z. B. durch Nutzung von Nadelkränzen (verbesserte Lagerung) oder Ölschmierung (verminderte Reibung). n IMS.SDline (Bild 03): Der Rückgriff auf die IMS.SDline eröffnet die maximale Leistungs dichte, da das Planetengetriebe 60 antriebstechnik 11/2018

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN komplett ins Rad integriert ist. Der beanspruchte Bauraum ist also minimiert. Die axiale Länge dieser Lösung ist dabei praktisch ausschließlich durch die Verzahnungseingriffe bestimmt, keine axiale Länge geht für Lager etc. verloren. Die Lagerung ist z. B. außen am Hohlrad optimal zur Belastung angeordnet. Dadurch ergeben sich beste Voraussetzungen für eine hohe Lebensdauer und Verfügbarkeit. Diese kann durch entsprechende Möglichkeiten wie Nadelkränze oder Ölschmierung weiter optimiert werden. Flexible Schnittstellen zu Motor, Fahrzeugrahmen und Rad unterstreichen die Unabhängigkeit von Motor- und Radherstellern. n IMS.SDline (Bild 04) kann weiter ausgebaut werden: Die komplette Integration des PLG in bestehende Gehäuse (z. B. Motorgehäuse, Achse oder Fahrzeugrahmen) ist umsetzbar. Selbst bei diesen, für engsten Bauraum ausgelegten Lösungen, können erste Prototypen schnell mit Serienteilen aufgebaut werden, generell steht die komplette Variabilität des Baukastens zur Verfügung. Somit ist selbst bei diesen höchst individuellen Lösungen kurze Entwicklungszeit mit schneller Bemusterung problemlos machbar. Der Rückgriff auf den Baukasten eröffnet bei allen Lösungen ungeachtet der jeweils ausgewählten Technologielinie eine Reihe von Vorteilen: Sicherheit bei der Technologiewahl, Minimierung des technischen Risikos, kurzfristige Markteinführung, Senkung der Entwicklungs- und Werkzeugkosten und Reduzierung der Komplexität. Als zentrales Problem der Technologiewahl gilt das Risiko, im Falle einer Sondergetriebeentwicklung eine strategische Entscheidung zu einem Zeitpunkt treffen zu müssen, zu dem die relevanten Informationen nicht vollständig vorliegen. Leistungswerte, Bauraum, Nutzerverhalten und Stückzahlen sind zu Projektbeginn nicht final bekannt. Bei einer Lösung aus dem Baukastensystem hingegen sind aufgrund der weitreichenden Flexibilität keine frühzeitigen weichenstellenden Entscheidungen notwendig. Somit steht die passende Technologie, z. B. hinsichtlich Materialauswahl, Konstruktionsprinzip oder Fertigungsstrategie, mit Sicherheit zur Verfügung, selbst wenn sich im Projektverlauf Anforderungen verändern oder präzisieren. Damit einhergehend sinkt das technische Risiko der konkreten technischen Umsetzung. Denn die Arbeit mit dem IMS Gear- Baukasten bringt die Sicherheit aus mehr als 45 Jahren Erfahrung, angefangen von der dokumentierten und bewährten Auslegung der Verzahnung bis hin zu kostenreduzierenden Formeinsätzen für Standardwerkzeuge, in den Prozess. Das schließt böse Überraschungen bei der Validierung (Geräuschversuche, Lebensdauertests etc.) auf dem Prüfstand praktisch aus. 03 IMS.SDline: 2-stufiges Getriebe, komplett im Rad integriert – kombinierbar mit jedem, marktgängigen Motor – flexibel anpassbare Radaufnahme für alle Katalogräder Bewährte Bauteile und einfache Änderungen verkürzen Prozesse und schonen das Budget. Neben geringeren Kosten ist die drastische Zeitverkürzung bis zur Serieneinführung – angesichts sich immer schneller ändernder Märkte eine wichtige Hilfe bei der Marktdurchdringung. Denn deckungsgleich zum Mehraufwand im Konstruktionsprozess steigt die Komplexität des Vorgangs, ein hergehend mit steigenden Anforderungen an das Projektmanagement. Die Steuerung eines zunehmend komplexen Projektes bindet wertvolle Ressourcen und steigert die Gefahr von Fehlentscheidungen. Der Lösungsweg über vorkonfigurierte Teile aus dem Baukasten hingegen reduziert die Komplexität durch klar gegliederte Projektschritte und wirkt damit spürbar risikominimierend. Fazit 02 IMS.techline: Kunststoff- Getriebe – Chassismontage mit kundespezifischem Anschraubflansch – beliebige Räder von außen montierbar 04 IMS.SDline: 2-stufiges Getriebe mit im Hohlrad integriertem Motor – höchste Leistungsdichte durch weitgehend komplette Antriebsintegration ins Rad Der Rückgriff auf den Planetengetriebe- Baukasten erlaubt es IMS Gear, unabhängig von der konkreten Umsetzung eines Radantriebs gleichermaßen von linearen bis zu integrierten Lösungen die volle Variabilität zu nutzen und als flexibler Partner auch eine technisch anspruchsvolle Lösung schnell umzusetzen. Und dies bei einer freien Zusammenstellung von Werkstoffen, Verzahnung, Lagerung, Schmierung oder Untersetzungsverhältnis und ohne Festlegung auf bestimmte Anbieter von Motoren oder Rädern. Fotos: IMS Gear SE & Co. KGaA www.imsgear.com antriebstechnik 11/2018 61