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antriebstechnik 11/2015

antriebstechnik 11/2015

ANTRIEBE 4.0 I

ANTRIEBE 4.0 I NACHGEFRAGT Antriebstechnik im Zeitalter von Industrie 4.0 – wo stehen wir heute schon in der Forschung und Entwicklung? Intelligente Automatisierung, die selbstorganisierende Verrichtung von Arbeit durch Maschinen sowie die autonome Mobilität wesentlicher Betriebsmittel und Werkstücke in der wandlungs fähigen Fabrik sind die zentralen Befähiger für die vierte indu strielle Revolution. Kraftvolle, effiziente, geräuscharme, fein regelbare und emissionsfreie elektrische Antriebe bilden die technologische Grundlage für Werkzeugund Verarbeitungs maschinen, Roboter und Handhabungssysteme sowie Transportfahrzeuge und Förderbänder für die Industrie 4.0. Umgekehrt stellen elektrische Antriebe Cyber-physische Systeme par excellence dar: Mittels vielfältiger Sensoren detektieren sie sensibel die Umwelt und generieren große Mengen relevanter Daten; über semantische Protokolle synchronisieren sie sich untereinander, kommunizieren mit anderen Objekten oder direkt über das Internet. Leistungsfähige Steuerungen ermöglichen dezentrale Intelligenz, selbständige Diagnosefähigkeit sowie lokale Entscheidungskompetenz und dank ihrer flexiblen Energiewandlung gewährleisten sie sowohl dynamische Bewegung als auch effiziente Energieerzeugung. M. Sc. Eva Bogner, wissenschaftliche Mitarbeiterin M. Eng. Sandra Abersfelder, externe Promovendin in Kooperation mit Bosch Rexroth Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke, Lehrstuhlinhaber, Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg War bisher die Mechatronisierung der Treiber für die Entwicklung hin zur intelligenten Antriebstechnik, eröffnet das aktuelle Zeitalter Potenziale zur Steigerung in Richtung Hochintelligenz. Erwähnt seien Computer-Programme, die extrem große Anzahlen von Varianten optimieren und selektieren, um z. B. hochintegrierte Range-Extender-Antriebssysteme wie im Projekt De-Rex zu gestalten. Neue Prüftechnologien wie unser Konzept Car-in-the-Loop erlauben eine realitätsnahe Labor-Erprobung z. B. selbstfahrender Fahrzeuge mit Interaktion aktiver Antriebe für Lenkung, Triebstrang und Fahrwerk. Noch progressiver ist der Ansatz, basierend auf unserer Online-Vorhersage der Restlebensdauer von Fahrzeuggetrieben, einen Paradigmenwechsel bei deren Aus legung einzuleiten. Zum Nutzen der Gesamtökologie soll Leichtbau durch schwächere Dimensionierung betrieben werden, wobei für die wenigen extremen Fahrer dennoch ein sicherer Betrieb ggf. inklusive Aggregatetausch erfolgen kann. Ansätze und Vorarbeiten sind also vorhanden. Die herausfordernde weitere Umsetzung steht jetzt an. Prof. Dr.-Ing. Stephan Rinderknecht Institut für Mechatronische Systeme im Maschinenbau, Technische Universität Darmstadt 130 antriebstechnik 11/2015

IM NÄCHSTEN HEFT: 12/2015 ERSCHEINUNGSTERMIN: 11. 12. 2015 • ANZEIGENSCHLUSS: 26. 11. 2015 01 02 03 04 01 In Hamburg entsteht ein Röntgenlaser der Superlative: Die PC-basierte Steuerungs- und Antriebstechnik positioniert dabei hochpräzise insgesamt 91 spezielle Magnetanordnungen 02 Der enorme Kostendruck führt bei Werkzeugmaschinen zu einem intensiven Blick auf die Energieeffizienz. Eine entscheidende Rolle spielen dabei leichte Anlagenkomponenten wie Kupplungen Der direkte Weg im Internet: www.antriebstechnik.de als E-Paper: www.engineering-news.net Redaktion: d.schaar@vfmz.de MDA Technologies: www.en.engineering-news.net 03 Ein Weltmarktführer für Anlagen zur Metallumformung sowie Hütten- und Walzwerktechnik setzt in leistungsstarken Raupenzügen zur Rohrherstellung auf kundenspezifische Sonderketten 04 Leitungen gibt es viele am Markt, aber nicht alle entsprechen den gewünschten Anforderungen der Industrie. Einem Konfektionär ist es nun gelungen, neben den qualitativen, technischen Merkmalen auch die prozessualen Aspekte in der Herstellung nachhaltig zu verbessern. (Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten) antriebstechnik 11/2015 131