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antriebstechnik 11/2015

antriebstechnik 11/2015

KOMPONENTEN UND SOFTWARE

KOMPONENTEN UND SOFTWARE viskosen Variante des späteren Betriebsöls. Alternativ wird oft ein kostengünstigeres, niedrigviskoseres Spülöl verwendet. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass auch beim Ablassen zwischen 5 bis 10 % davon im System verbleiben, selbst wenn die Ablassschraube mehrere Stunden geöffnet war. Im Schmierstoff labor kann bei bekanntem Spülöl die verbliebene Restmenge konkret ermittelt werden. Treten trotz korrektem Vorgehen mit dem frischen Schmierstoff Probleme auf, sollte zur Klärung umgehend eine Schmierstoff-Analyse erfolgen. Mit ihr beginnt jede Detektivarbeit. Verunreinigungen: Sind in der analysierten Ölprobe die Werte einzelner Additivelemente (z. B. Phosphor, Zink, Kalzium, Barium, Beryllium, Silizium) auffallend verändert, weist dies auf Verunreinigungen durch Montagepasten oder -fette, Abdichtmassen, Lötmittel, Farbanstriche, Rückstände von Metallbearbeitungsölen, Schweißarbeiten oder auch schlichtweg Staub hin. Oft ist dies ein Zeichen dafür, dass nicht oder nicht korrekt gespült wurde. Vermischung von Ölen: Wird im Labor allerdings über die Infrarot-Spektroskopie, oder durch eine Veränderung der Viskosität Ölverunreinigungen vor und bei der Montage Verunreinigung Montagepaste Schmierfett Im Labor feststellbar durch Zink, Barium, Aluminium Kalzium, Zink, Phosphor, Lithium Visuell feststellbar durch Schlammartige dunkle Partikel schwimmen auf dem Öl Transparenter Schlamm auf der Öloberfläche Tipps für die Problemlösung Weniger verwenden, anderen Pastentyp einsetzen Lager nicht mit Fettpresse überfüllen Teilereiniger Bor, Wasser Trübes Öl Reinigungsbad häufiger wechseln Spülöl Falscher Spülöltyp Lötmittel (Kühlerlötstellen) Niedrige Viskosität, Infrarot-Spektrum Viskosität, Infrarot- Spektrum Silber, Antimon, Blei, Kupfer Zu dünnes Öl Schlieren, Eintrübung Anstieg der AN/NZ, Schäumen Farbanstriche Zink, Titan, Beryllium Schlammablagerungen am Boden Anderer Öltyp Abdichtmassen, Dichtungen Metallbearbeitungsöle Läpppasten Veränderte Additivierung, Infrarot-Spektrum Meist Silizium, Anstieg der Acid Number/Neutralisationszahl Veränderung von Additiven und Infrarot-Spektrum eine Vermischung mit einem anderen Öl festgestellt, muss weiter hinterfragt werden: ■ Ist zu viel „dünnes“ Spülöl im System verblieben und die Viskosität dadurch abgefallen? ■ Sind etwaige Reste der beim Getriebehersteller abgelassenen Inbetriebnahmeöle oder Korrosionsschutzmittel mit dem Betriebsöl unverträglich? Ein Beispiel: Als im Oelcheck-Labor in einem synthetischen Getriebeöl auf Basis von Polyalfaolefin (PAO) schlierenbildende Glykolbestandteile entdeckt wurden, war sofort klar, warum die neuen Getriebemotoren einer Förderanlage streikten. Glykolbasische Syntheseöle sind mit anderen Synthese- oder Mineralölen völlig unverträglich. In diesem Fall hatte der Getriebehersteller ein Prüföl auf Glykolbasis verwendet, weil er davon ausging, dass auch das auf dem Typenschild vorgeschlagene Syntheseöl auf gleicher Basis verwendet wird. In den innen durch Rippen versteiften Getrieben waren davon über 10 % als Restmenge verblieben. Mit dem beim Endkunden eingefüllten und ansonsten recht unproblematischen PAO- Getriebeöl traten innerhalb von wenigen Betriebsstunden eine Schwarzfärbung des Zu viel Luft im Öl, Öl bleibt kompressibel Öl schäumt, Korrosion nach kurzer Zeit Bodenschlamm, Schäumen Spülprozess verbessern, Öl komplett entfernen Gleichen Öltyp verwenden Lötstellen besser deaktivieren Anstrichverträglichkeit prüfen Gleichen Öltyp (z.B. zinkfreies Hydrauliköl) verwenden Weniger oder anderes Material verwenden, besser spülen Besser reinigen und spülen Quelle: Oelcheck GmbH, Brannenburg Öles und massiver Verschleiß auf. Hier war beim Export der Antriebe die Kommunikation in Bezug auf das Öl auf der Strecke geblieben. Mit der Entfernung des Glykols auf unter 1 % durch eine Spülung mit dem PAO-Öl und einer entsprechenden Kontrolle im Labor hätte das Problem vermieden werden können. Kommunikation statt Puzzlespiel Richtig knifflig kann es werden, wenn ein Hersteller Komponenten zugekauft hat. Die Zulieferer informieren oft nicht über schmierfähige Montagehilfen oder Korrosionsschutzmittel. Vor der Montage werden die zugelieferten Bauteile in der Regel zwar „gewaschen“, doch der Reiniger enthält oft waschaktive, ölentfernende Substanzen, meist in Form von Tensiden. Bei der Interpretation der Analysewerte ist das Labor dann nicht nur mit Korrosionsschutzprodukten oder Prüfölen, sondern auch noch mit Reinigern konfrontiert. Diese oft wasserbasischen, borhaltigen Reiniger sind fast immer Gift für jedes Öl und müssen vor der Inbetriebnahme komplett aus dem System entfernt werden. Wenn nicht kommuniziert wird, welche Konservierungsmittel, Teilereiniger und/ oder Prüföle verwendet wurden, kann vor Ort nicht entsprechend agiert werden. Dann kommt es auch bei bester Vorbereitung der Installation immer wieder zu bösen Überraschungen. Schließlich wird auch nicht überall so vorausschauend gearbeitet wie z. B. bei der Produktion von Großgetrieben für Windkraftanlagen. Diese Getriebe absolvieren meist mit dem Öltyp, mit dem sie auch später in der Praxis arbeiten sollen, einen Prüflauf. Dabei wird nicht nur ein Leistungsprofil erstellt, sondern auch mit einer Ölanalyse die Reinheit von Öl und System dokumentiert. Da von dem abgelassenen Prüföl in der Regel etwa 5 % zwangsläufig im Aggregat verbleiben, ist dies ein Grund mehr dafür, den identischen Öltyp für den Betrieb einzusetzen. Vor der Inbetriebnahme eines neuen Getriebes gehören Spülen, Filtern und die Ermittlung etwaiger verbliebener Restmengen im System zum Pflichtprogramm. Um aber weitere Risiken auszuschließen und überhaupt entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können, sollte beim Lieferanten des Getriebes vorher auch noch erfragt werden, ob und welche Prüföle, Reiniger und Korrosionsschutzmittel verwendet wurden. www.oelcheck.de 116 antriebstechnik 11/2015

Stellringe mit höherer Korrosionsbeständigkeit Die einfachste Stellring-Ausführung GN 705 von Ganter entspricht im Grunde der DIN 705. Stahlvarianten mit brünierter oder verzinkter Oberfläche werden durch Edelstahlringe ergänzt, wenn höhere Korrosionsbeständigkeiten gefragt sind. Den Gewindestift zur Sicherung mit Schlitz gibt es für brünierte Stellringe zwar auch, jedoch hat die höherwertigere DIN 914 mit Innensechskant diesen abgelöst. Die halbseitig geschlitzte Variante GN 706.2 stellt mit der gesamten Innenfläche des Stellrings eine kraftschlüssige Klemmung mit der Welle her. Per Reduzierung der Schlitzhöhe durch Spannen mittels Zylinderschraube lassen sich hohe Klemm- und Verschiebekräfte realisieren. Das gleiche Klemmprinzip nutzt der Gewindeklemmring GN 706.3, dessen Innenfläche mit einem Gewinde M 8 bis M 30 versehen ist. Eine Weiterentwicklung ist der Stellring GN 706.4 – er ist geschlitzt und die Klemmkraft wird werkzeuglos über einen verstellbaren Klemmhebel erzeugt. www.ganter-griff.de 3.7 V E R SI O N Entwicklungsaufgaben wirkungsvoll lösen Universelle Zugentlastungssysteme Um elektrische und pneumatische Leitungen zu führen, fixieren und von Zug zu entlasten, hat Icotek mit den Zugentlastungssystemen KZL und ZL passende Lösungen entwickelt. Die Serie KZL ermöglicht eine mühelose Rastmontage auf 35 mm Hutschienen und C-Schienen mit einem Öffnungsmaß von 16 bis 17 mm. Die KZL-Zugentlastungsleiste wird einfach auf die entsprechende Schiene aufgedrückt bis sie einrastet. Die Serie ZL wird direkt an der gewünschten Stelle angeschraubt. Alternativ ist die Serie ZL auch mit bereits werkseitig eingepressten Aluminium- oder Messingbuchsen lieferbar. Die Buchsen gibt es mit unterschiedlichen Innendurchmessern. Die geführten Leitungen werden mittels Kabelbindern befestigt, die sowohl um die geführte Leitung als auch um die einzelnen Zähne der Zugentlastungsleiste verlegt werden. Der Einsatz des Werkstoffs Polyamid garantiert die Brandklasse UL 94 V0. Die Zugentlastungsleisten sind vollständig halogen- und silikonfrei. Weiterhin erfüllt das Material die aktuelle Europäische Bahnnorm EN 45545-2 in der Gefahrenstufe HL 3. simulationx.de/3.7 • Neuartige 3D-Visualisierungen und Bedienelemente sorgen für hohen Simulationskomfort • 12 zusätzliche Bibliotheken sowie 350 neue und weiterentwickelte Modelle für mehr Modellierungsfreiheit • Neue Schnittstellen und Online-Simulation vergrößern Einsatzspektrum auch für Konstrukteure www.icotek.com Neuer Onlineshop von Hilger und Kern Hilger und Kern hat erfolgreich seinen Onlineshop eingeführt und bietet ab sofort das Riemenspannungsmessgerät Trummeter im Internet zum Verkauf an. Das ansprechende und intuitive Design des Shops soll eine Bestellung nach nur wenigen Klicks ermöglichen. Technische Daten, Bedienungsanleitung, Anwenderberichte sowie allgemeine Produktbeschreibungen runden das Informationsangebot ab und stehen zum Download zur Verfügung. Durch das Responsive Design wird der Shop auf allen mobilen Endgeräten optimal dargestellt. Die Errichtung des „One Product Shops“ ist ein erster Schritt des Unternehmens in Richtung E-Commerce. In Zukunft ist geplant, den Shop sukzessive auszubauen und weitere Produkte über diese Online-Plattform anzubieten. www.trummeter.de ITI GmbH, www.iti.de