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antriebstechnik 10/2018

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STEUERN UND

STEUERN UND AUTOMATISIEREN 02 Die Steuerungsgeneration setzt Maßstäbe in puncto Industrie-4.0-Fähigkeit ihre schraubsystemspezifischen Anforderungen in die Entwicklung einfließen lassen konnten. Entsprechend wurde die Hardware des von AMT bezogenen Geräts bezüglich Schnittstellen und Bauform applikationsspezifisch angepasst. Unter anderem wurde das Betriebssystem des Geräts um einen Realtime-Bereich erweitert. In diesen lassen sich zeitkritische Steuerungsfunktionen wie die Steuerung des Schraubablaufs als Plug-in zur Sieb & Meyer-Software integrieren. Der Zugriff auf antriebsspezifische Funktionen findet über eine systeminterne Schnittstelle statt. Weniger zeitkritische Funktionen lassen sich über zusätzliche Applikationen realisieren, die im Non-Realtime-Bereich des Betriebssystems laufen. „Die Leistungsfähigkeit der Hard- und Software erlaubt es, eine große Anzahl kundenspezifischer Anforderungen mit dem AMT- Standardgerät zu erfüllen“, so Zeller über die Anpassungsmöglichkeiten des SD3, „Hardwareerweiterungen oder ein zusätzlicher Steuerungsrechner sind nur in Sonderfällen notwendig. Der Standardschnittstellenumfang wurde für uns so angepasst, dass eine Vielzahl von Peripheriegeräten angeschlossen werden kann.“ Fünffache Power Anwendung findet die AMT-spezifische Variante des SD3 in der neuen Schraubergeneration der SX-Reihe. Es handelt sich hierbei um die Handschrauberreihe vom Typ HSX/PSX, die Einbauschrauberreihe vom Typ ESX und die Kompakt-Einbauschrauberreihe vom Typ KSX. Auf Basis des SD3 hat AMT fünf verschiedene Steuerungsvarianten realisiert: SMX100C (Schaltschrankausführung, von Sieb & Meyer als Kassette), SMX100 (Einkanalsteuerung mit LEDs und 7-Segment-Display), SMX200 (Einkanalsteuerung mit 7" Touch- Display), SMX300 (Einkanalsteuerung mit integr. PC und 6,5" Touch-Display) sowie SMX400 (Einkanalsteuerung mit integr. PC und 10,4" Touch-Display). Die von AMT entwickelte Schraubersteuerungssoftware beinhaltet einen Webserver für die Visualisierung, Parametrierung und Diagnose. Das Konzept wurde im Jahr 2016 im Rahmen des Wettbewerbs Allianz 4.0 durch das baden-württembergische Wirtschaftsministerium ausgezeichnet. Der Servoverstärker SD3 ist für die zyklische, serielle Kommunikation mit der in die Schrauber integrierten Tool-Elektronik zuständig und übernimmt alle Antriebs- und Regelungsfunktionen. Die Überwachung und Diagnose der Antriebskomponenten und Betriebsparameter ist ebenfalls Teil der Softwarefunktionalität von Sieb & Meyer. Der Zugriff auf die Hardwarekomponenten wie E/A- und sonstige Schnittstellen findet durch den Servoverstärker SD3 statt, die anwendungsspezifische Software greift über die systeminterne Schnittstelle auf die Schnittstellen zu. Daneben stellt das Gerät noch Safety-Funktionen zur Verfügung. Die AMT-Variante des Servoverstärkers SD3 wird als Secondary Device innerhalb eines Mehrfachschraubsystems und als Primary Device bzw. Einkanalsteuerung verwendet. Hierzu wurde die Ethernet-Schnittstelle als 2-Port-Switch ausgeführt. Die Mehrzahl der Schrauber sollte mit demselben Steuerungstyp betrieben werden. Dies setzte eine einphasige Einspeisung voraus. Nur für leistungsfähige Schrauber im Hochdrehmomentbereich wird eine direkte 3-phasige Einspeisung benötigt. Das Gerät musste sowohl als platzsparendes Schaltschrankmodul als auch als Einbaugerät für Einkanalsteuerungen zur Verfügung stehen. Zeller: „Diese Anforderungen wurden seitens Sieb & Meyer mit einem Basisgerät durch zwei verschiedene Varianten realisiert. Das Schaltschrankmodul baut das Unternehmen in ein Metallgehäuse ein, die Einkanalvariante wird als Einbaugerät ohne Gehäuse geliefert.“ Auch die für den US- Markt benötigte NRTL-Zertifizierung hat der Hersteller eingeholt. Kommunikation mit mobilen Endgeräten Das Hardwarekonzept des SD3 mit standardmäßiger Ethernet-Schnittstelle sowie das Betriebssystem haben einen großen Anteil an der Industrie-4.0-Fähigkeit der AMT-Schraubsysteme. Zusammen mit dem integrierten AMT-Webserver erlaubt es den Fernzugriff auf die Steuerung über beliebige, browserfähige Endgeräte wie Tablets, Smartphones und PCs. Durch die Ethernet- Schnittstelle lassen sich die Schraubersteuerungen direkt in die Fertigungsnetzwerke der Kunden integrieren. Die Kundenkonzepte sehen häufig eine direkte Kopplung der Schraubersteuerung mit der Montageleitsteuerung vor. Solldatensätze werden hierbei fahrzeugbezogen übertragen. Wird die Steuerung zusätzlich an ein Störmeldesystem des Anwenders angebunden, können Warn- und Störmeldungen direkt an dieses übertragen werden. Durch die integrierte Wartungszählerfunktion kann das System z. B. melden, wenn eine Wartung des Schraubers ansteht. Im Fall einer Warn- oder Störmeldung kann sich ein Instandhalter über ein beliebiges, browserfähiges Gerät auf das System aufschalten, ohne eine spezielle Visualisierungssoftware zu benötigen. Eine erste Fehlerdiagnose ist damit bereits möglich, ohne vor Ort oder am Arbeitsplatz-PC zu sein. Fotos: Alfing Montagetechnik; Sieb & Meyer www.sieb-meyer.de 46 antriebstechnik 10/2018

STEUERN UND AUTOMATISIEREN Mehr Leistung für kompakten und wartungsfreien Industrie-PC www.br-automation.com B&R stellt die neue Generation der 2000-er-Serie kompakter Industrie-PCs vor. Trotz des geringen Platzbedarfs ist der Automation PC 2200 ein vollwertiges PC-System. Die Prozessorleistung ist voll skalierbar, der Industrie-PC wird wahlweise mit Dual- oder Quadcore- Prozessoren geliefert. Als Betriebssystem kommen Windows 10 IoT Enterprise oder Linux zum Einsatz. Durch den B&R Hypervisor kann zeitgleich das Echtzeitbetriebssystem Automation Runtime auf dem PC verwendet werden. Der Automation PC 2200 eignet sich auch als IoT-Gateway oder als vollwertiger Edge-Controller oder Edge-Device. In der Ausführung als Box-PC steht optional eine Schnittstelle für SDL4 zur Verfügung. Diese digitale Übertragungstechnologie ermöglicht es, Panels in einer Entfernung von bis zu 100 m abgesetzt zu betreiben. Alle Varianten des Industrie-PCs kommen ohne Lüfter oder weitere rotierende Teile aus. Dadurch ist der PC komplett wartungsfrei. Je zwei Gigabit- Ethernet- und USB-3.0-Schnittstellen sind standardmäßig integriert. Feldbusanschlüsse wie Powerlink oder CAN können individuell konfiguriert werden. Mehr Schnittstellenvielfalt und optionale 1-Sekunden-USV Die Ultra-Kompakt-IPCs von Beckhoff sind flexibel einsetzbar der Automatisierung, Visualisierung und Kommunikation. Mit dem C6017 wurde die Baureihe Expertise – Passion – Automation um ein Modell erweitert, das erhöhte Anforderungen an die Vernetzbarkeit und die Datensicherung bei Versorgungsspannungsausfall bedient. Je zwei zusätzliche RJ45- und USB-2.0- Interfaces ergänzen die bisherige Ausstattung mit DisplayPort- Anschluss, einem On-Board-Dual- Ethernet-Adapter mit 2 × 100/ 1 000 Base-T-Anschluss und einem USB-3.0- und USB-2.0-Port. Hinzu kommt eine optionale kapazitive 1-Sekunden-USV, die beim Ausfall der Versorgungsspannung die Speicherung persistenter Daten sicherstellt. Die Baugröße (82 × 82 × 66 mm) ist ähnlich der des C6015, nur die Bauhöhe ist um 24 mm größer. Mit der integrierten Intel-Atom- CPU mit bis zu vier Prozessorkernen eignet sich der passiv gekühlte IPC im Alu-Zinkdruckguss-Gehäuse für Aufgaben bis zum mittleren Leistungsbereich. Flexible Networker SMC Ventilinsel New SY und Feldbussystem EX600 Als ganzheitlicher Automatisierungspartner mit hoher Fertigungstiefe bieten wir Ihnen zahlreiche lagerhaltige Standardprodukte – schnell verfügbar und zuverlässig geliefert. Präzise Ansteuerung pneumatischer Aktoren in vernetzten Fertigungsprozessen und zuverlässige Rückführung Ihrer Prozessdaten: hohe Durchflussleistung viele Anschlussoptionen digitale und analoge Ein- und Ausgangsmodule Unterstützung aller gängigen Protokolle wie www.beckhoff.de www.smc.de Motek | Halle 8, Stand 8312 COMPAMED | Halle 8b, Stand H04