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antriebstechnik 10/2017

antriebstechnik 10/2017

Mit voller Kraft voraus

Mit voller Kraft voraus Kaltgerollter Kugelgewindetrieb für große Stückzahlen Ohne Antriebstechnik wären wir vielerorts zum Stillstand verurteilt. Im Linearbereich haben sich vor allem die gerollten Gewindetriebe etabliert und es führt kein Weg an den kaltverformten Spindeln vorbei. Jetzt hat ein Hersteller gerollter Kugelgewindetriebe aus der Schweiz einen neuen, kaltgerollten Kugelgewindetrieb mit einem speziellen Kugelrückführungssystem entwickelt. Lesen Sie mehr. Ursula Schädeli ist Marketingleiterin bei der Eichenberger Gewinde AG in Burg, Schweiz So unterschiedlich die verschiedenen Antriebstechniken auch sind, gibt es dennoch viele Gemeinsamkeiten. Die stetig steigenden qualitativen Anforderungen und der Trend zu höherer Intelligenz prägt sie alle. Die Anwender achten heute bei Antriebssystemen vermehrt auf wirtschaftliche Komplettlösungen mit niedrigen Betriebskosten. Gefragt sind „schlankere“ Konstruktionen. Der Gewindespezialist Eichenberger aus Burg, Schweiz, hat das darin liegende Potenzial erkannt und besitzt Know-how und Innovationskraft, um die heutigen Strukturen und Produkte dem stetigen internationalen Wandel anzupassen. Für den Gewinderoller sind exotische Materialien und Gewindeformen, die sich außerhalb der Norm befinden, gesuchte Herausforderungen. Im beratenden, lösungsorientierten Dialog werden Antworten gemeinsam mit dem Anwender gesucht und gefunden. Die wettbewerbsfähige Innovation der Partner sowie die damit verknüpften, inspirierenden Gespräche, sind Eichenbergers Triebkraft für Neuentwicklungen. Denn Qualität beginnt bei der Ausrichtung auf den Anwender und endet mit seiner Zufriedenheit. Langfristige Kundenbindung entsteht jedoch nur durch die ständige Anpassung unternehmerischer Leistungen an die sich immer schneller verändernden Erwartungen der Verbraucher. Heute werden Technikvorsprung und höhere Leistungsdichte vorausgesetzt, bei tendenziell reduzierten Investitionskosten. Dabei gilt das Augenmerk der Fähigkeit, rasch und unkompliziert auf die Anforderungen des Marktes zu reagieren. Eichenberger lebt diesen Leitgedanken und versteht vorausschauendes Agieren statt Reagieren als Bestandteil seiner Firmenkultur. Durch die Globalisierung sind Volkswirtschaften mit überdurchschnittlichem Lohn- und Lebensstandard im Kostenwettbewerb erst recht gefordert. Kugelgewindetrieb Carry vom Typ F Bei Eichenberger kommen Entwicklung, Fertigung und Qualitätssicherung aus einer Hand. Die kurzen Wege innerhalb des Hauses und der moderne Maschinenpark ermöglichen eine hohe Flexibilität und stärken den Innovationsprozess. So gelang es den Konstrukteuren, ein neuartiges, effizientes Fertigungsverfahren zu entwickeln, das die Herstellung einer speziellen KGT- Mutter mit einem ausgeklügelten Umlenksystem in einem Arbeitsgang zulässt. So wurde der neue Kugelgewindetrieb Typ F, eine Weiterentwicklung der Kugelumlaufspindel Carry, realisiert. Bei Kugelgewindetrieben findet die Lastübertragung von der Spindel auf die Mutter durch Kugeln statt. Der mechanische Wirkungsgrad, der beim herkömmlichen Trapezgewindetrieb i. d. R. nicht über 0,4 liegt, geht beim KGT über 0,9 hinaus. 100 antriebstechnik 10/2017

SPECIAL I MOTEK 2017 01 Unter Einsatz moderner Produktionsmethoden und durch die Entwicklung neuer Dimensionen, unterstützt Eichenberger den Kunden in seinen Innovationen 02 Der Kugelgewindetrieb mit Endkappen- Kugelrückführsystem – Durchmesser 15 mm, Steigung 20 mm 03 Beim neuen Umlenksystem sind Spindeln im Durchmesser von 6 bis 40 mm in Steigungen von 2 bis 40 mm erhältlich Die damit verbundene Energieeffizienz macht den Gewindetrieb zu einer der meist eingesetzten Antriebskomponenten. Die Mutter ist mit einem Rückführungssystem ausgestattet, sodass die Kugeln wieder zur Ausgangsposition zurück lenken. Im Kugelgewindetrieb Typ F verlassen die Kugeln im Rückführsystem den Gewindekanal in der Mutter und werden anschließend durch eine spezielle Aussparung in der Kappe aufgefangen, direkt umgelenkt und durch den Mutternkörper zurückgeführt. In der Endkappe findet erneut die Umlenkung in den Gewindegang, in dem sich die Kugel einreiht, statt, um die ihr zugedachte Aufgabe der Lastübertragung bei geringer Rollreibung zu erfüllen. Es ist unerlässlich, dass die Kugeln beim Übergang von der Mutter in den Umlenkungskanal tätsmerkmalen verbergen sich Dauertests bei Höchstgeschwindigkeit und maximaler Belastung. Diese bestätigen die gute Performance des neuen Umlenksystems. Die Kernkompetenzen des Herstellers liegen beim Gewinderollen und Härten. Die durch die Kaltumformung entstehende Festigkeitssteigerung hat bei der Herstellung von Kugelgewindetrieben nicht die gleich große Bedeutung wie bei den Gleitgewindetrieben. Viel entscheidender ist die Kontinuität des Kugelgewindeprofils, das durch das Vollprofil der stabilen Gewinderollwerkzeuge auf die Spindel übertragen wird. Ebenso wichtig ist die fein verdichtete Oberfläche im Profil. Diese Feinheit (Rauheitswerte ~ Rz 1.0) bietet wenig Angriffsfläche für Verschmutzung und sorgt zusätzlich für ein geräuscharmes Abrollen der „Wenn der Erfinder des Produktes auch dessen wirtschaftlichster Hersteller ist, kann am Standort Schweiz etwas bewegt werden.“ tung erforderlich. Spindeln mit derart hohen Präzisionswerten, waren bisher nur mit geschliffenen Spindeln zu erreichen. Das Schweizer Unternehmen legt besonderen Wert darauf, einen Prototypen, inklusive Gewinderoll-Werkzeug, innerhalb kürzester Zeit herzustellen. Das ist nur möglich, weil Entwicklung, Produktion, Qualitätsmanagement und Vertrieb eng zusammenarbeiten. www.gewinde.ch Anzeige Punktlandung in Präzision und Qualität geschmeidig und geräuschlos rollen – und das tun sie. Die Konstruktion des Mutternkörpers kombiniert mit voll automatisierten Herstellmethoden fördert ein kostenoptimiertes Produkt zu Tage. Reduzierte Reibung – erhöhter Wirkungsgrad Der Anwender entscheidet sich unter Wettbewerbsbedingungen immer für den Anbieter, der ihm den höchsten Nutzen bietet. Tendenziell fordert man heute kleinere Spindeln mit größeren Steigungen und spricht dann von „quadratischen“ (Steigung Spindeldurchmesser) und sogar von „überquadratischen“ Spindeln. Beim neuen Umlenksystem sind Spindeln im Durchmesser 6 bis 40 mm in Steigungen von 2 bis 40 mm erhältlich. Das im Typ F integrierte Kugelumlenkelement aus Hochleistungskunststoff wurde auch für große Stückzahlen entwickelt. Hinter den Quali­ Kugeln. Durch die glattrollierte Oberfläche und die Rollbewegung der Kugeln wird die Reibung reduziert und damit der Wirkungsgrad deutlich erhöht. Dies wiede rum erlaubt ein geringes Antriebsdrehmoment bei geringer Eigenerwärmung. Die so verringerte erforderliche Antriebsleistung reduziert damit Betriebskosten. Durch die jahrelange Erfahrung im Bereich der Induktionshärtung im Hause, hat Eichenberger ein großes Know-how erarbeitet. Während sich ein Härtereibetrieb ausschließlich dem Härten von Stahl widmet, strebt der Gewindespezialist danach, die optimale Kombination von Härte und Präzision zu erhalten. Dies ist entscheidend für die hohe Steigungsgenauigkeit des Kugelgewindetriebes bei der beeindruckenden Durchmesservielfalt. Vor allem bei kleinen Dimensionen gilt es, diese Herausforderung zu meistern, denn: Je geringer der Durchmesser, umso mehr Kompetenz und Gespür sind bei der Här­ Sondergetriebe GSC Schwörer GmbH Antriebstechnik Oberbränder Straße 70 79871 Eisenbach www.gsc-schwoerer.de antriebstechnik 10/2017 101 GSC.indd 1 31.03.2017 09:53:48