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antriebstechnik 10/2015

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KUPPLUNGEN UND BREMSEN

KUPPLUNGEN UND BREMSEN Das „Original“ verwenden So lassen sich Industriebremsen optimal nutzen Steve Powell Wie überall in der Mechanik lassen sich Zuverlässigkeit und Lebensdauer von Bremsen aller Bauarten durch richtige Auswahl, korrekte Montage, gute Wartung und Instandhaltung noch verbessern. Wir geben Ihnen Ratschläge zum Einbau und zur Instandhaltung im Hinblick auf optimale Funktion und Lebensdauer dieser extrem wichtigen Systeme. Steve Powell ist Produkt Manager bei Twiflex In vielen industriellen Prozessen erfüllen Bremssysteme eine zentrale Aufgabe, und die Vielfalt ihrer Bauweisen reflektiert die Unterschiedlichkeit ihrer Anwendungsbereiche. Weil die Einsatzbereiche so verschieden sind, können Konstrukteure und Hersteller die Serienprodukte an bestimmte Aufgaben anpassen. Manche Anwendungen verlangen sogar eine rein kunden spezifische Lösung. Wenn die Bremse eingebaut ist, dürfen die vom Hersteller angegebenen Betriebslasten und -bedingungen nicht überschritten werden. Voraussetzung hierfür ist die Auswahl des richtigen Produkts für die konkrete Anwendung. Hierbei sollte man sich durch erfahrene Anwendungsingenieure beraten lassen, die wertvolle Hinweise geben können. Die Montage Nachdem die optimale Bauart ausgewählt wurde, ist ein korrekter Einbau erforderlich, damit die Bremskomponenten die geplante Nutzungsdauer erreichen. In vielen Fällen empfiehlt es sich, auf die Sachkenntnisse und Erfahrung der Montageingenieure des Herstellers zurückzugreifen. Im Idealfall werden Industriebremssysteme mit zwei Bremszangen pro Scheibe ausgeführt, die einander genau entgegengesetzt angeordnet sind, um die Reaktionskräfte aus dem Bremsmoment auf die Wellenlager zu neutralisieren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sowie zur regelmäßigen Inspektion und Wartung als auch zum Bremsbelagwechsel, ausreichend Platz vorgesehen wird und die Zangen zugänglich bleiben. Empfehlungen des Herstellers sind unbedingt einzuhalten, vor allem bei Themen wie Hydraulikflüssigkeiten, die auf Verträglichkeit mit den Dichtungen des Systems geprüft werden müssen. Die falsche Ölqualität kann zum Aufquellen der Dichtungen führen und die Bremswirkung mindern. Möglich sind auch ein vorzeitiges Altern der Öldichtungen und ein Verlust des Öldrucks. Das Einfahren Auf die korrekte Montage und den korrekten Einbau der Bremse folgt ein sorgfältiger Einfahrprozess, der große Auswirkungen

KUPPLUNGEN UND BREMSEN auf die allgemeine Leistung des Bremssystems haben kann. Üblicherweise besteht das Verfahren aus zwei Phasen: dem Einfahren der Bremsbeläge auf der Scheibe und der Konditionierung. Beim Einfahren wird die Kontaktfläche der Bremsbeläge und der Scheibe maximiert. Bei der Konditionierung wird durch allmählich zunehmende Wärmeentwicklung das Material des Bremsbelags so verändert, dass das volle Bremspotenzial erreicht wird. Auch wenn sich die Einfahrverfahren je nach Anwendung unterscheiden, geht es im Prinzip immer darum, die Bremse zunächst leicht zu beanspruchen, um Erhebungen des Bremsbelags abzutragen und einem Traganteil von 100 % nahe zu kommen. Danach kann die Bremse allmählich stärker belastet werden, bis die volle Bremsleistung erreicht ist. Während des Einfahrens muss die Scheibentemperatur überwacht und ausreichende Abkühlzeiten eingehalten werden, um eine Überhitzung zu vermeiden. In den meisten Fällen ist 250 °C eine sichere Maximaltemperatur, das Messen kann jedoch schwierig sein. Bei Not-Halt 01 Wenn die Bremse nur statische Haltefunktion hat, kann sie möglicherweise nicht eingefahren werden 02 Während des regulären Betriebs muss ein regelmäßiges Inspektions- und Wartungsprogramm eingehalten werden Treffen Sie unsere Experten für Kupplungen auf der EUROPORT. November 03.-06., Rotterdam, Halle 1, Stand 1400 Mehr Effizienz und Wettbewerbsvorteile für Ihre Produkte. www.reich-kupplungen.com 2015-08_Reich Reich.indd 1 Anzeige Europort DE_185x90.indd 1 04.09.2015 07.09.2015 11:43:18 15:23:43 antriebstechni 10/2015 45